Beschäftigte im Niedriglohnsektor müssen häufiger Jobs wechseln

Leiharbeit und Niedriglohn sind keine Brücken in den Arbeitsmarkt

Beschäftigte im Niedriglohnsektor müssen häufiger ihre Jobs wechseln als der Durchschnitt aller Arbeitnehmer. Das geht aus Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor, die für die Linken-Fraktion aufbereitet wurden und über welche die „Rheinische Post“ berichtet. Demnach beträgt die durchschnittliche Beschäftigungsdauer aller Arbeitnehmer in Deutschland an einem Arbeitsplatz ohne Unterbrechung 115,4 Monate (neun Jahre und sieben Monate). Dagegen sind Leiharbeiter nur 21,3 Monate (ein Jahr und neun Monate) auf einem Arbeitsplatz beschäftigt.

Im Gastgewerbe liegt die durchschnittliche Beschäftigungsdauer bei 46,7 Monaten (drei Jahre und elf Monate). Die Branchen Land- und Forstwirtschaft sowie Erziehung und Unterricht teilen sich den viertletzten Platz mit 86,6 Monaten (sieben Jahre und drei Monate). Viele Jobs in diesen Branchen werden dem Niedriglohnsektor zugerechnet. Dagegen ist Spitzenreiter bei der Dauer eines einzigen Jobs die Finanz- und Versicherungsbranche mit 208,7 Monaten (17 Jahre und fünf Monate) Beschäftigung ohne Unterbrechung.

Auch im Bereich Energie, Wasser, Abfall und Bergbau ist die Beschäftigung langjährig (196,7 Monate oder 16 Jahre und fünf Monate), ebenso in der öffentlichen Verwaltung, der Metall- und Elektroindustrie sowie der Chemie- und Kunststoffbranche. „Die Zahlen der Bundesagentur widerlegen klar die Behauptung, Leiharbeit und Niedriglohn seien Brücken in den Arbeitsmarkt. Das Gegenteil ist der Fall: Branchen und Berufe mit geringem Entgelt sind auch diejenigen, die keine dauerhafte Perspektive bieten“, sagte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sabine Zimmermann. +++

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