Bericht: Verhandlungen zwischen Bahn und GDL gescheitert

GDL: Bahn sticht Infos an "Bild-Zeitung" durch

Die Tarifverhandlungen zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn sind offenbar gescheitert. Die GDL habe die Verhandlungen abgebrochen, berichtet die „Bild“ am Donnerstagnachmittag. Am 27. Januar hatten GDL und DB auf der Basis einer schriftlichen Vereinbarung die Verhandlungen wieder aufgenommen und damit einen laufenden Streik vorzeitig beendet. Zur Durchführung der Verhandlungen hatten die Tarifvertragsparteien eine Frist vom 5. Februar bis 3. März gesetzt. In diesem Zeitraum herrsche eine Friedenspflicht, hieß es. Streiks wären damit erst wieder ab Montag möglich. Bis zum Abschluss der Verhandlungen sollten alle Inhalte, Zwischenstände und Zwischenergebnisse einer strengen Vertraulichkeit unterliegen und nicht nach außen getragen werden.

GDL: Bahn sticht Infos an „Bild-Zeitung“ durch

Die Lokführer-Gewerkschaft GDL wirft der Bahn vor, Vereinbarungen gebrochen und Informationen an die „Bild-Zeitung“ weitergegeben zu haben. „Wie allseits bekannt, gibt die GDL der ‚Bild‘ seit Jahren keinerlei Interviews oder Hintergrundinformationen. Nunmehr veröffentlicht gerade dieses Medium, wie immer tendenziös und schon vorab schuldzuweisend, sämtliche Details zum Tagungsort als auch zur Beteiligung von Dritten, obwohl zwischen allen Beteiligten Vertraulichkeit vereinbart wurde“, hieß es in einer Mitteilung der GDL vom Donnerstagnachmittag. Diese Informationen seien „gezielt vom DB-Management durchgestochen worden, um es dann der Gewerkschaftsseite anzuhängen.“ Vereinbart worden war, im laufenden Tarifpoker bis einschließlich 3. März keine Kommunikation nach Außen zu betreiben und eine Einhaltung der Friedenspflicht. Erst Montagvormittag will sich die Gewerkschaft auf einer Pressekonferenz zu den mutmaßlich gescheiterten Tarifverhandlungen äußern. „Wenn die Deutsche Bahn in gewohnter Manier irgendeine Meldung in der ‚Bild‘ durchsticht, dann ist dies kein Grund für die GDL, ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht einzuhalten“, hieß es in der Erklärung der GDL.