Bericht: Sozialer Aufstieg wird für Ärmste einfacher

In Deutschland haben im vergangenen Jahrzehnt mehr Menschen den sozialen Aufstieg geschafft, und zwar vor allem die Leute mit den geringsten Einkommen. Aus dem ärmsten Fünftel Deutschlands sind zwischen 2009 und 2017 immerhin 33 Prozent mindestens in die Mittelschicht aufgestiegen, einige sogar ins reichste Fünftel, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ unter Berufung auf Zahlen aus dem sozio-ökonomischen Panel. Das waren acht Prozent mehr als im Zeitraum von 2000 bis 2008, als nur 25 Prozent der Ärmsten so einen Aufstieg schafften. Selbst in den 90er Jahren war der Aufstieg nicht so einfach, berichtet die Zeitung. Das sozio-ökonomische Panel ist Deutschlands größte Langzeitstudie zu den Lebensbedingungen im Land. Seit 1984 werden dafür jährlich mindestens 16.000 Menschen befragt. „In den vergangenen drei Jahren haben wir eine positive Entwicklung über die ganze Einkommensverteilung gesehen“, sagte IW-Ökonom Maximilian Stockhau sen der FAS. Ähnlich äußerte sich Verteilungsexperte Markus Grabka am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW): „Ich finde den Befund plausibel.“ Mittel- und Oberschicht müssen sich dem Panel zufolge gleichzeitig keine Sorgen um den Abstieg machen. Von den Angehörigen des mittleren Einkommensfünftels konnten laut FAS in den 10er-Jahren zwei Drittel ihre Position halten oder sogar verbessern – auch das waren mehr als zuvor. Ähnlich ging es der Oberschicht. Aus dem reichsten Fünftel der Deutschen hielten 59 Prozent ihre Position, nur 41 Prozent stiegen ab oder wurden von anderen überholt. Insgesamt ist die Einkommensungleichheit seit 2005 nicht gewachsen, berichtet die FAS unter Berufung auf die jüngste Datenrevision im sozioökonomischen Panel. +++

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