Berlin. Trotz steigender Angst vor Facharbeitermangel bilden immer weniger Betriebe aus: Von bundesweit 2,11 Millionen Betrieben mit mindestens einem Angestellten bildeten 2013 noch knapp 438.000 aus – das waren 9.076 weniger als 2012. Das zeigt der neue, noch unveröffentlichte Berufsbildungsbericht der Bundesregierung, über den das „Handelsblatt“ berichtet. Unterm Strich bilde somit nur noch jeder fünfte Betrieb aus – noch 2007 war es fast jeder vierte.
Entsprechend ist dem Bericht zufolge auch die Zahl der neuen Lehrverträge auf ein neues Allzeittief nach der Wiedervereinigung gefallen: 2014 wurden 522.000 Azubis angeheuert. 2007 waren es noch 625.000. Damit steht das deutsche System der Berufsausbildung „vor der Herausforderung, auch in Zukunft eine tragende Säule des deutschen Bildungssystems zu bleiben und die adäquate Qualifizierung des künftigen Fachkräftebedarfs zu sichern“, warnen die Autoren des Berufsbildungsberichts.
Die Wirtschaft klagt seit Jahren über die mangelnde Ausbildungsreife der Azubis. Der Bericht zeigt jedoch, dass sie im Schnitt zunehmend bessere Abschlüsse mitbrigen: Zuletzt hatte jeder vierte Abitur – noch 2009 war es nur jeder fünfte. Der Anteil derjenigen mit Hauptschulabschluss ist parallel dazu von 33 auf 29 Prozent gesunken. Insgesamt 81.000 junge Leute würden gern eine Lehre machen, haben 2014 aber keinen Platz gefunden. +++ fuldainfo