Behörde: Über 67.000 unbegleitete minderjährige Ausländer in Deutschland

Flüchtlingsunterkunft

Berlin. In Deutschland befinden sich nach Angaben des Bundesverwaltungsamtes 67.194 unbegleitete minderjährige Ausländer in Obhut der Jugendhilfe. Allein in den Wochen zwischen dem 1. November 2015 und dem 18. Januar 2016 kamen 21.301 junge Ausländer in die Zuständigkeit eines Jugendamtes, wie das Bundesverwaltungsamt der „Welt“ mitteilte. „Die Zahlen der unbegleiteten minderjährigen Ausländer haben sich in einem Jahr mehr als verdoppelt, wir haben es mit einem Phänomen zu tun, dass sich von alleine nicht auflösen wird“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Michael Kretschmer (CDU), der „Welt“.

Mit Blick auf das geplante Asylpaket II sagte der CDU-Politiker: „Viele Jugendliche werden vorgeschickt, um die Familie nachzuholen. Deswegen hoffe ich, dass im noch nicht beschlossenen zweiten Asylpaket der Familiennachzug für subsidiär Schutzbedürftige ausgesetzt wird. Um das Geschäftsmodell mit den minderjährigen unbegleiteten Ausländern zu unterbinden, muss der Familiennachzug auch für diese Personengruppe in der Zukunft unmöglich gemacht werden.“

Kretschmer will Ende des „Geschäftsmodells mit unbegleiteten Minderjährigen“

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union im Bundestag, Michael Kretschmer (CDU), hat ein sofortiges Ende des „Geschäftsmodells mit den unbegleiteten Minderjährigen“ im Rahmen der Flüchtlingsproblematik gefordert. „Ein strikter Umgang mit dem Familiennachzug ist eine Möglichkeit, die Familien davon abzuhalten, ihre Kinder vorzuschicken“, sagte Kretschmer den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Den deutschen Staat kostet die Betreuung dieser unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge nach Kretschmers Berechnungen rund 3,5 Milliarden Euro pro Jahr. „Jetzt betreut Deutschland 67.800 unter 18-Jährige aus dem Ausland zu Kosten von 40.000 bis 60.000 Euro im Jahr. Das dürfen wir nur in extremen Notfällen machen.“ Er wisse, dass die Lösung des Problems nicht einfach sei, weil es um Kinder und Jugendliche gehe. Der Unions-Fraktionsvize forderte den Koalitionspartner auf, einsichtig zu werden. „Es ist ein Gebot der Vernunft, den Familiennachzug auszusetzen. Die Verweigerung der SPD ist unverantwortlich.“ +++ fuldainfo

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