Bahn: Fernverkehr ab Samstag wieder nach Normalfahrplan

Berlin. Nach Ende des Lokführerstreiks werden die Fernzüge der Deutschen Bahn (DB) erst am Samstag wieder nach dem Normalfahrplan fahren. Am Donnerstag und Freitag gelte im Fernverkehr vorerst weiter der Ersatzfahrplan, es würden aber zusätzliche Züge eingesetzt, erklärte DB-Personalvorstand Ulrich Weber am Donnerstag in Berlin. „Eine Gesamtschlichtung ist noch kein endgültiger Durchbruch, aber nun haben wir eine echte Chance, um uns zu verständigen“, so Weber weiter.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und die Bahn hatten sich in der Nacht zu Donnerstag auf ein Schlichtungsverfahren verständigt. Der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky kommentierte das Ergebnis mit den Worten: „Nach fast einem Jahr Tarifkonflikt konnte mit dem Druck im 9. Arbeitskampf der Gordische Knoten durchschlagen werden.“ Für die Dauer der Schlichtung vom 27. Mai an gelte drei Wochen Friedenspflicht – mit der Option auf eine Woche Verlängerung. Es soll demnach keine Arbeitskämpfe der GDL geben. Die Lokführergewerkschaft hat den Ministerpräsidenten des Landes Thüringen, Bodo Ramelow, als Schlichter benannt, die Bahn den ehemaligen Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Matthias Platzeck. „Wir gehen davon aus, dass damit eine positive Grundlage für die Verhandlungen in der Schlichtung geschaffen ist“, so Weselsky.

Wir haben exakte Zwischenergebnisse vereinbart

Der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, sieht seine Ziele annähernd erreicht. „Es ist ein wichtiger Zwischenschritt, den wir gemacht haben, weil wir nicht nur in die Schlichtung gehen, sondern exakt die Zwischenergebnisse miteinander vereinbart haben, die wir die ganze Zeit gefordert hatten“, sagte er in einem Interview mit dem Sende „hr1“. Zwar werde auch die GDL in der anstehenden Schlichtung „Kompromisse machen müssen“, so Weselsky. Aber letztlich habe sich die Gewerkschaft mit ihrer Kernforderung, nicht nur für Lokführer, sondern auch für andere Berufsgruppen wie Zugbegleiter oder Bordgastronomen verhandeln zu können, durchgesetzt. „Wir werden Tarifverträge für alle unsere Mitglieder abschließen“, so der GDL-Chef, „und zwar ohne Einschränkung und ohne Abhängigkeit von anderen Tarifabschlüssen und Tarifverträgen. Das ist die entscheidende Komponente.“ Den Bahnkunden versicherte Weselsky, dass der aktuelle Ausstand der Lokführer definitiv beendet werde. „Heute Abend 19 Uhr werden wir aus dem Streik sein.“ +++ fuldainfo

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