Aus- und Umbau der Johannis- und Schirrmannstraße offiziell fertiggestellt

2,3 Millionen Euro nachhaltig in Infrastruktur investiert

Bei der offiziellen Straßenfreigabe auf dem neuen Mini-Kreisel am Stadion (von links): Veit Küllmer (Fa. Küllmer), Steffen Landsiedel und Thomas Geistlinger (Tiefbauamt Stadt Fulda), Birgit Täger-Trapp (Hessen mobil), Madeleine Bosold (UNB), Stadtbaurat Daniel Schreiner sowie Bauleiter Frank Langer, Jan Küllmer und Polier Andreas Schwarz (alle Fa. Küllmer). Fotos: Stadt Fulda,

Bei einem Ortstermin mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Fulda sowie der beteiligten Firmen und Institutionen ist die Straßenbaustelle im Bereich Johannisstraße/Schirrmannstraße zwischen Hornungsbrücke und Jugendherberge in Fulda, die mehr als ein Jahr lang für Sperrungen und Umleitungen im Bereich Neuenberg/Stadion/Sickels geführt hatte, jetzt offiziell freigegeben worden. Insgesamt wurden in diesem Bereich für den Straßen- und Tiefbau einschließlich Kanalbau sowie für die Erneuerung der Gas- und Stromleitung und der Beleuchtung rund 2,3 Millionen Euro investiert. Darin enthalten sind auch die Kosten für eine aufwendige Amphibienschutzanlage.

Zwar rollt der Verkehr schon seit Frühherbst 2021 wieder auf der Strecke sowie rund um den neuen „Minikreisel“ am Stadion, dennoch sollte diese „durchaus kniffelige und aufwendige Baumaßnahme“, so Stadtbaurat Daniel Schreiner, sowie noch einmal im Detail gewürdigt werden. Sein Dank galt den Verantwortlichen im eigenen Hause, insbesondere dem Projektleiter Thomas Geistlinger und Amtsleiter Steffen Landsiedel vom städtischen Tiefbauamt, Madeleine Bosold von der Unteren Naturschutzbehörde sowie Hessen mobil für die Landesförderung und der Firma Küllmer für die professionelle Umsetzung. Zwar seien während der Bauzeit – wie schon beim Ausbau des Rad- und Fußwegs in der Fulda-Aue – immer wieder Absperrungen und Baustelleneinrichtungen von Passanten weggetragen oder beiseitegeschoben worden, „dennoch haben Sie die Nerven bewahrt und konzentriert weitergearbeitet“, so Schreiner. Die Abstimmung und die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten sei reibungslos und sehr konstruktiv verlaufen, betonten der Stadtbaurat und die Vertreter der Firma Küllmer sowie Birgit Täger-Trapp von der Verkehrsinfrastrukturförderung bei Hessen mobil. Das Land hatte insbesondere den Abschnitt Schirrmannstraße finanziell unterstützt.

Bei der Großbaustelle handelte es sich um eine Gemeinschaftsmaßnahme von Stadt, Abwasserverband und dem Versorger OsthessenNetz. Neben den Straßenbauarbeiten auf insgesamt 750 Metern Länge waren unter anderem auch die Erneuerung des städtischen Regenwasserkanals, die Erneuerung einer Mischwasserkanalhaltung sowie die Erneuerung mehrere Schmutzwasserhausanschlüsse des Abwasserverbandes und die Erdarbeiten für die Verlegung der Gashauptleitung und Stromversorgung von Osthessennetz mit ausgeschrieben worden. Baustart war im August 2020, Fertigstellung Mitte September 2021.

Wenn man sich die Einzelmaßnahmen vor Augen hält, wundert es nicht, dass sich die Bauarbeiten über mehr als ein Jahr erstreckten: Schließlich ging es nicht nur um einen grundhaften Ausbau der Schirrmannstraße im genannten Abschnitt, sondern auch um einen zusätzlichen Decken- und Binderaufbau auf der Johannisstraße im Bereich zwischen der Neuenberger Straße und der Hornungsbrücke. Zusätzlich wurde der Kreuzungsbereich mit der Neuenberger Straße durch eine Minikreisverkehrsanlage entschärft. Der Verkehr während des Ortstermins zeigte, dass die Radien des Kreisels auch für Busse und Lkw mit Anhänger in umsichtiger langsamer Fahrt problemlos zu passieren sind.

Die weiteren Ausbauelemente seien nur stichwortartig genannt: Die Neuanlage beziehungsweise Erweiterung von Gehwegen und Radverkehrsanlagen (beispielsweise die jetzt lückenlose Anbindung der Jugendherberge), die barrierefreie Neuanlage bzw. der Umbau von Fußgängerquerungshilfen und Fahrbahnteilern in der Fahrbahn (Zufahrt Stadionparkplatz); die Erneuerung Fahrradabstellanlage auf dem Stadionparkplatz; der Ausbau der Glasfaserkabelversorgung über die Verlegung von Multirohrsystemen; die barrierefreie Erneuerung und technische Ergänzung der Bushaltestellen „Stadion“ (hier gibt es jetzt auch die digitale Fahrgastinformation).

Eine Besonderheit ist der aufwendige Amphibienschutz in Höhe der Jugendherberge. Dass an dieser Stelle saisonal sehr viele Frösche, Kröten und andere Amphibien die Straße queren, um zu ihrem Laichgewässer am Pröbel beziehungsweise zum Winterquartier zu gelangen, ist schon lange bekannt. Doch der Straßenausbau bot nun die Gelegenheit, eine dauerhafte Lösung zu finden. In Zusammenarbeit mit dem NABU-Arbeitskreis Amphibienschutz im Kreisverband Fulda und vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern wurde im Frühjahr 2021 zunächst eruiert, wo genau die Hauptwanderbewegungen verlaufen. Durch diese Erfassung konnte die optimale Position der beiden Durchlässe ermittelt werden. Beidseitig der Fahrbahn führen Leiteinrichtungen aus Stahl die Tiere zu den Krötentunneln. Madeleine Bosold von der Unteren Naturschutzbehörde dankte insbesondere den vielen ehrenamtlichen Amphibiensammlerinnen und -sammlern, die die Dokumentation der Wanderbewegung übernommen hatten. Ihr Dank galt auch Hessen mobil für die fachliche Unterstützung bei der Planung der Amphibienschutzanlage.

Und apropos Umweltschutz: Auch schützenswerte Bestandsbäume an der Schirrmannstraße nahe der Bushaltestelle wurden besonders geschont: Beim Bau des neuen Rad- und Fußwegs wurde durch Wurzelbrücken dafür gesorgt, dass die Bäume nicht von ihren Nährstoffen abgeschnitten werden. Und auch die Insekten profitieren: Wie schon in der Fulda-Aue wurde auch am Weg in Richtung Jugendherberge eine sogenannte adaptive Beleuchtung eingebaut: Ein „mitlaufendes Licht“ sorgt dafür, dass Menschen, die Fuß oder auf dem Fahrrad unterwegs sind, immer genügend Licht um sich herum haben, während ansonsten die Lichtverschmutzung und die Belastung für nachtaktive Insekten minimiert wird. +++ pm

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen