Auftragsbestand der Industrie im Januar gesunken

Der reale Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland ist im Januar 2023 gegenüber dem Vormonat saison- und kalenderbereinigt um 0,5 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag er kalenderbereinigt 1,2 Prozent höher, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Angaben am Montag mit. Zur negativen Entwicklung im Vergleich zum Vormonat trugen insbesondere Rückgänge im Maschinenbau (saison- und kalenderbereinigt -2,2 Prozent zum Vormonat) und im sonstigen Fahrzeugbau (-1,9 Prozent) bei.

Zu letzterem Wirtschaftszweig zählen unter anderem der Schiffbau, der Schienenfahrzeugbau und der Luft- und Raumfahrzeugbau. Positiv auf den Auftragsbestand wirkte sich hingegen insbesondere der Wirtschaftszweig Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (+2,5 Prozent) aus. Die offenen Aufträge aus dem Inland blieben im Januar 2023 gegenüber Dezember unverändert, während der Bestand an Aufträgen aus dem Ausland um 0,8 Prozent sank. Bei den Herstellern von Investitionsgütern verringerte sich der Auftragsbestand um 0,8 Prozent. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag der Auftragsbestand 0,3 Prozent höher, im Bereich der Konsumgüter sank er um 1,2 Prozent. Der Auftragsbestand befindet sich insgesamt weiterhin auf einem sehr hohen Niveau, so die Statistiker.

Im Vor-Corona-Vergleich lag er im Januar 2023 um 28,7 Prozent höher als im Januar 2020. Der starke Anstieg ist dabei zu einem erheblichen Teil auf Lieferkettenprobleme zurückzuführen, die insbesondere von Mitte 2021 bis Mitte 2022 große Teile der industriellen Produktion beeinträchtigten und so einen Auftragsstau verursachten. Mit der abnehmenden Materialknappheit gleichen sich Auftragseingänge und Produktion zunehmend an. Die Reichweite des Auftragsbestands blieb im Januar im Vormonatsvergleich unverändert bei 7,4 Monaten. Bei den Herstellern von Investitionsgütern stieg die Reichweite leicht auf 10,7 Monate (Dezember 2022: 10,6 Monate), bei  den Herstellern von Vorleistungsgütern sowie den Herstellern von Konsumgütern blieb sie unverändert bei 3,8 beziehungsweise 3,4 Monaten. +++