Arbeitslosenzahl steigt weiter

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Dezember um 124.000 gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mit. Gegenüber dem Vormonat legte die Zahl um 20.000 auf 2,454 Millionen Arbeitssuchende zu. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber November um 0,1 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent. Ohne die Berücksichtigung ukrainischer Flüchtlinge wäre die Arbeitslosigkeit laut BA im Vorjahresvergleich gesunken. „Die Arbeitslosigkeit hat im Dezember wie in diesem Monat üblich mit Beginn der Winterpause zugenommen“, sagte BA-Chefin Andrea Nahles in Nürnberg.

„Bereinigt um saisonale Einflüsse ist jedoch ein Rückgang zu verzeichnen.“ Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, lag im Dezember bei 3,322 Millionen Personen. Das waren 238.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt stieg die Unterbeschäftigung gegenüber dem Vormonat  deutlich um 20.000. Die Nachfrage nach neuem Personal wurde zuletzt spürbar schwächer, liegt aber weiter auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Insgesamt waren bei der Arbeitsagentur im letzten Monat des Jahres 781.000 Stellen gemeldet, 13.000 weniger als vor einem Jahr. Saisonbereinigt verringerte sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Stellen um 7.000. Insgesamt 748.000 Personen erhielten im Dezember 2022 Arbeitslosengeld, 18.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag bei 3,814 Millionen. Gegenüber dem Vorjahresmonat war dies ein Anstieg um 226.000 Personen. 7,0 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Arbeitslosigkeit in Region Osthessen steigt leicht an

Saisonbedingt ist die Arbeitslosigkeit in Ost- und Waldhessen im Dezember leicht angestiegen. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda mit 6.117 um 50 höher als im November (+0,8 Prozent), die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 3,2 Prozent. Während die Zahl der arbeitslosen Frauen im Dezember zurückging (-22 auf 2.965), stieg die Arbeitslosigkeit bei Männern an (+72 auf 3.152). Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, führt dies auf die winterliche Witterung zurück, die sich auf die Beschäftigung in Außenberufen auswirkt. Zudem laufen am Jahresende erfahrungsgemäß in etwas verstärktem Umfang befristete Arbeitsverträge aus.

Weiterhin liegt die Arbeitslosigkeit durch den Sondereffekt der Fluchtmigration aus der Ukraine deutlich über dem Vorjahreswert. Insgesamt stieg die Arbeitslosigkeit binnen Jahresfrist um 762 an (+14,2 Prozent), die Zahl der arbeitslosen Ausländerinnen und Ausländer kletterte innerhalb eines Jahres um 990 auf 2.467 (+67,0 Prozent). Entsprechend verzeichneten die Jobcenter der Landkreise Fulda und Hersfeld-Rotenburg ein starkes Plus gegenüber dem Vorjahr von 33,3 Prozent auf 4.138, während bei der Arbeitsagentur aktuell 1.979 arbeitslose Personen registriert sind und somit 271 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt trotz der hohen Inflation, der Lieferkettenprobleme und der unsicheren Perspektiven weiterhin erstaunlich stabil. Rechnet man den Sondereffekt der Fluchtmigration aus der Ukraine aus den Arbeitslosenzahlen heraus, so ist die Arbeitslosigkeit niedriger als vor einem Jahr. Dennoch sieht Waldemar Dombrowski eine leichte Abschwächung. Die Aufnahmefähigkeit des Marktes stellt sich etwas geringer als vor zwölf Monaten dar. So fanden im Dezember deutlich weniger Personen nach der Arbeitslosigkeit in eine Beschäftigung. Auch der Bestand an offenen Stellen ist niedriger als im Vorjahr, dennoch ist in vielen Branchen und Berufen ein hoher Bedarf an Personal, insbesondere an Fachkräften, zu verzeichnen. +++