Arbeitslosenzahl steigt im Vorjahresvergleich weiter

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im November um 117.000 gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mit. Gegenüber dem Vormonat ging die Zahl leicht um 8.000 auf 2,434 Millionen Arbeitssuchende zurück. Die Arbeitslosenquote blieb gegenüber Oktober unverändert bei 5,3 Prozent. „Insgesamt ist der Arbeitsmarkt stabil“, sagte BA-Vorstand Daniel Terzenbach in Nürnberg. „Zwar sind Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung saisonbereinigt erneut gestiegen und Kurzarbeit nimmt wieder zu, die Beschäftigung wächst aber deutlich.“

Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, lag im November bei 3,275 Millionen Personen. Das waren 184.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt stieg die Unterbeschäftigung gegenüber dem Vormonat deutlich um 27.000. Das liege auch daran, dass die zunehmende Teilnahme ukrainischer Geflüchte  ter an Integrationskursen Berücksichtigung finde, so die BA. Die Nachfrage nach neuem Personal ist zwar weiterhin hoch, hatte sich zuletzt aber spürbar abgeschwächt. Insgesamt waren bei der Arbeitsagentur im elften Monat des Jahres 823.000 Stellen gemeldet, 15.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt verringerte sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Stellen um 7.000. Insgesamt 695.000 Personen erhielten im November 2022 Arbeitslosengeld, 18.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag bei 3,804 Millionen. Gegenüber dem Vorjahresmonat war dies ein Anstieg um 191.000 Personen. 7,0 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Region: Arbeitslosigkeit ohne Sondereffekt niedriger als vor einem Jahr

Die Arbeitslosigkeit im Bereich der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda hat sich im November in den zum Agenturbezirk gehörenden Kreisen unterschiedlich entwickelt. Während die Arbeitslosenquote im Landkreis Fulda auf 3,0 Prozent (Vormonat: 3,1 Prozent) sank, stieg diese im Landkreis Hersfeld-Rotenburg auf 3,7 Prozent (Vormonat:3,6 Prozent).  In Ost- und Waldhessen insgesamt liegt die Quote nun bei 3,2 Prozent (Vormonat: 3,3 Prozent; Vorjahr: 2,8 Prozent) „Nehmen wir den Sondereffekt der Fluchtmigration aus der Ukraine aus den Arbeitslosenzahlen heraus, so ist die Arbeitslosigkeit niedriger als vor einem Jahr“, erläutert Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Während die Arbeitslosigkeit binnen Jahresfrist insgesamt um 722 anstieg (+13,5 Prozent), kletterte die Zahl der arbeitslosen Ausländerinnen und Ausländer innerhalb eines Jahres um 1.074 auf 2.537 (+73,4 Prozent). Entsprechend verzeichneten die Jobcenter der beiden Landkreise ein starkes Plus gegenüber dem Vorjahr von 1.106 auf 4.205, während im Bereich der Arbeitslosenversicherung aktuell 1.862 arbeitslose Personen registriert sind und somit 384 weniger als vor einem Jahr. „Dies ist angesichts der hohen Inflation, der Lieferkettenprobleme und der unsicheren Perspektiven ein erstaunlich guter und damit erfreulicher Zustand“, stellt Agenturchef Dombrowski fest. Weiterhin hoch ist der Bedarf der Betriebe und Unternehmen an Personal. Insgesamt liegen der Agentur für Arbeit 3.051 Stellen zur Vermittlung vor.  Um ihre zukünftigen Nachwuchskräfte zu sichern, engagieren sich die Arbeitgeber in Ost- und Waldhessen stark im Bereich der Ausbildung. Für den Ausbildungsbeginn im Sommer 2023 liegen der Arbeitsagentur fast 2.500 Ausbildungsstellen vor. „Junge Menschen, die im kommenden Jahr die Schule abschließen werden, sollten sich jetzt Gedanken über ihre berufliche Zukunft machen und unsere Berufsberatung kontaktieren“, empfiehlt Maren Neigert, Teamleiterin der Berufsberatung. +++