AKK reagiert auf Merz-Kritik

Wir müssen jetzt auch den Anstand bewahren im Umgang miteinander

Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU)

Die CDU-Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat erstmals zur Debatte um den Parteitag und die Äußerungen des Kandidaten für den Parteivorsitz, Friedrich Merz, Stellung genommen. Merz hatte nach der Entscheidung für die Verschiebung des Parteitags davon gesprochen, dass „Teile des Partei-Establishments“ ihn verhindern wollten. Kramp Karrenbauer hat danach „viele Reaktionen des Bundesvorstandes erreicht, im Übrigen auch Anhänger von Friedrich Merz, die sich schon auch in ihrer Ehre gekränkt gefühlt haben, dass man ihnen so etwas unterstellt“, sagte die CDU-Politikerin am Freitag zu RTL/ntv. „Für meinen Geschmack gibt es zurzeit überhaupt viel zu viele Verschwörungstheorien, die in Deutschland unterwegs sind.“

Sie „kenne niemanden“ in der Partei, der Merz mit aller Kraft verhindern wolle. Man habe in der CDU ein „offenes Kandidatenrennen“, das in den vergangenen Monaten „sehr fair“ gelaufen sei. „Da ist es wichtig, dass wir einen kühlen Kopf bewahren, und dass wir in der Partei beieinanderbleiben“, so die CDU-Vorsitzende. Ähnlich äußerte sich der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) am Freitag bei RTL und ntv: „Meine Bitte wäre wirklich an meine Partei: Wir müssen jetzt auch den Anstand bewahren im Umgang miteinander, denn das bedeutet eben auch Führungsstärke in so einer Krise und die CDU stellt die Bundeskanzlerin.“ Es sei „keinem leicht gefallen“, den Parteitag zu verschieben, so Kramp-Karrenbauer weiter.

Allerdings sei diese Verschiebung, „verglichen mit der Existenzfrage vieler anderer Menschen, eine vergleichsweise überschaubare Frage, die man noch lösen kann.“ Vor allem sei es für Kramp-Karrenbauer „kein Entscheidungskriterium, welcher Kandidat sich welches Datum wünscht“. Zur Frage, wann genau der Parteitag nun stattfinde, sagte Kramp-Karrenbauer: „Je schneller die Klarheit da ist, umso besser ist es. Vorzugsweise in einem Parteitag, an dem wir uns auch körperlich sehen.“ Bei einem digitalen Parteitag habe man möglicherweise keine „Rechtssicherheit“ für die Wahl des Vorstands. Die Briefwahl sei wiederum „das letzte Mittel“. +++

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