Airbus will Tornado-Nachfolger bauen

Die Lebenszeit der Tornados läuft ab

Taufkirchen. Der Flugzeughersteller Airbus hofft auf den Auftrag zum Bau eines neuen europäischen Kampfjets. „Wir sprechen sehr intensiv mit den europäischen Regierungen über den Bau eines Nachfolgers des Jagdbombers Tornado“, sagte Dirk Hoke, Chef von Airbus Defence and Space, dem „Handelsblatt“. Das Projekt laufe unter dem Namen „Next Generation Weapon System“ (NGWS) und soll über weitreichende neue technische Eigenschaften verfügen. Die Maschine soll ihre Einsätze im Verbund mit Drohnenschwärmen fliegen. „Wir fertigen gerade Vordesignstudien an, um zu zeigen, wie ein solches Flugzeug aussehen könnte. Wir arbeiten bereits mit Modellen und gehen schon finanziell in Vorleistung“, sagte Hoke. Die Entscheidung für ein neues Kampfflugzeug für die Bundeswehr wird in die Zeit nach der Bundestagswahl fallen. „Wir gehen derzeit davon aus, dass im kommenden Jahr weitreichende Studien freigegeben werden“, sagte Hoke. „Dann benötigen wir in den nächsten zwei bis drei Jahren eine grundsätzliche Entscheidung für diese neue Plattform, wenn das Flugzeug bis 2035 im Einsatz sein soll“. Um das milliardenschwere Projekt stemmen zu können, müssten mehrere europäische Regierungen die Federführung übernehmen. „Das werden unseres Erachtens Deutschland und Frankreich sein“, sagte Hoke. Die Bundeswehr verfügt heute noch über 85 Maschinen des in den Achtziger Jahren gebauten Jagdbombers. Deutsche Tornados flogen Einsätze im Kosovo-Krieg und in Afghanistan. Aktuell sind sechs Maschinen in der Türkei stationiert, um Aufklärungsflüge über Syrien durchzuführen. Die Lebenszeit der Tornados läuft ab, die Luftwaffe will die Maschinen zwischen 2030 und 2035 ausmustern. +++