AfD-Politiker: Erstes Grundsatzprogramm soll Regierungsoption eröffnen

AFD

Berlin. Der Vorsitzende der Bundesprogrammkommission (BPK) der Af) und Vertraute von AfD-Bundeschef Bernd Lucke, Gustav Greve, hält es für unabdingbar, dass die AfD in ihrem ersten Grundsatzprogramm Positionierungen vertritt, die ihr irgendwann auch die Regierungsoption eröffnen. „Es ist vertane Mühe, wenn wir uns von vornherein auf ewig auf die Oppositionsoption beschränken“, sagte Greve dem „Handelsblatt“.“Eine Partei verfehlt ihren Lebenszweck, wenn sie nicht auch mitgestalten kann und will. Parteien sind das Geschäft mit Macht und Politik. Und das sollten wir auch wollen.“

Greve, der auch dem AfD-Bundesvorstand angehört, äußerte die Hoffnung, dass sich im Richtungsstreit der Partei Funktionäre wie der dem rechten Flügel zugerechnete Brandenburger Fraktionschef Alexander Gauland nicht durchsetzen werden. Die AfD sollte aus seiner Sicht künftig von Lucke und der amtierenden Co-Parteichefin Frauke Petry geführt werden. „Lucke und Petry zusammen sind eigentlich ein Dream-Team“, sagte Greve. Beide seien jung genug, um die Partei „noch ein gutes Stück nach vorne zu führen“. Insofern wäre es „ein großer Gewinn, wenn Lucke und Petry – in dieser Reihenfolge – die Parteispitze bilden würden – plus drei Stellvertreter“. Angesichts der Dauerquerelen schließt Greve allerdings auch einen Niedergang der AfD ähnlich wie der der FDP nicht aus. Auf die Frage, ob seine Partei ohne Lucke und Petry keine Zukunft hätte, sagte Greve: „Das ist ein großes Wort. Aber wenn man mal den Weg der FDP sieht, die, wie ich finde, sehr leichtfertig mit ihrem Führungspersonal umgegangen ist, dann würde ich schon sagen, dass eine Partei ganz stark von ihren Persönlichkeiten gelebt und geprägt wird.“

Lucke und Petry stünden für die Inhalte der Partei. „Und wenn diese Personen nicht da sind, dann kann sich eine Partei verkrümeln.“ Das habe die FDP erlebt. „Und das kann auch der AfD blühen, wenn sich dort Ähnliches abspielen würde.“ Den Juni-Parteitag der AfD hält Greve daher mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit der Partei für sehr wichtig, „weil“, wie er sagte, „nicht auszuschließen ist, dass der eine oder andere Mitdenker und Leistungsträger aus Frust über das Erreichte oder nicht Erreichte einfach hinschmeißt“. +++ fuldainfo

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