97. Jahrgang der „Fuldaer Geschichtsblätter“ erschienen

Bei der Vorstellung des neuen Bandes (von links): Schriftleiter Thomas Martin, Vorsitzender Gerhard Möller und Geschäftsführer Dr. Thomas Heiler. Foto: Stadt Fulda

Auch im Jahr nach dem großen Jubiläum zum 125-jährigen Bestehen ist der Fuldaer Geschichtsverein publizistisch aktiv und hat einen weiteren Band der traditionsreichen Reihe der „Fuldaer Geschichtsblätter“ herausgebracht. Der inzwischen 97. Jahrgang der Reihe mit vielen lesenswerten Artikeln und neuen Erkenntnissen zur fuldischen Lokal- und Regionalgeschichte wurde jetzt bei einem Pressetermin der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der Vorsitzende des Fuldaer Geschichtsvereins, der frühere Oberbürgermeister der Stadt Fulda, Gerhard Möller, erinnerte noch einmal an das zurückliegende Jubiläumsjahr, das auch in dem Jahresband seinen Niederschlag gefunden habe. So bilde der Abdruck der Festrede von Prof. Siegfried Weichlein („Wo hat Regionalgeschichte ihre Heimat?“) aus dem vergangenen Jahr nicht nur für all jene, die damals dabei gewesen seien, einen „besonders schönen Auftakt“ des Jahresbands. Er erinnerte auch noch einmal an die vier neuen Träger der Cuno-Raabe-Plakette von 2021, die im Buch eine entsprechende Würdigung erfahren. Möller dankte insbesondere seinem Stellvertreter, Kulturamtsleiter Dr. Thomas Heiler, sowie dem Schriftleiter der Geschichtsblätter, Thomas Martin, für die redaktionelle und inhaltliche Arbeit am neuen Band.

Der neue Jahresband 2021 enthält unter anderem auch Beiträge über die Kelten in Osthessen (Autorenteam: Steffi Lotz/Frank Verse), Fuldaer Handschriftenfragmente im Marburger Staatsarchiv (Annette Löffler), die Geschichte der Juden in Poppenhausen (Michael Mott), einen Wappenstein des Fürstbischofs Heinrich VIII. von Bibra (Heiko Ries) und über den Aufbau einer unabhängigen Justiz nach 1945 im Land Hessen unter besonderer Berücksichtigung Fuldas (Peter Krisch). Im umfangreichsten Aufsatz beschreibt Thomas Heiler „Die charakteristischen Familiennamen der Stadt und des Landkreises Fulda“ und gibt dabei Erklärungen zu ihrer Bedeutung.

Thomas Martin verdeutlichte gerade mit Blick auf den letztgenannten Beitrag, „wie unglaublich viel Arbeit in einer einzelnen Tabelle stecken kann“. Dr. Heiler listet nämlich zum einen die 163 häufigsten Nachnamen eines Fuldaer Steuerregisters von 1605 auf und stellt die Häufigkeiten denen einer regionalen Namensstatistik von 2002 gegenüber. Dabei zeigt sich: Alteingesessene Fuldaer Familiennamen wie Möller, Hohmann, Weber, Schäfer, Wehner, Heil, Hartung, Mihm oder Kress sind schon Anfang des 17. Jahrhunderts präsent, später treten Namen wie Müller, Auth, Wiegand, Reith, Goldbach, Brähler Diegelmann oder Hillenbrand stärker in Erscheinung. Insofern bietet gerade dieser Beitrag über die charakteristischen Familiennamen in Stadt und Kreis Fulda – genauso wie auch die anderen Beiträge – sehr viel Stoff zum Stöbern, Staunen und Entdecken für alle heimatgeschichtlich Interessierten. +++ pm