39,3 Prozent gegen Corona geimpft

Johnson&Johnson-Panne bremst Impfstofflieferungen

Am Tag 145 nach Beginn der europaweiten Corona-Impfkampagne ist die Zahl der erstmals verabreichten Dosen in Deutschland auf 32,7 Millionen angestiegen. Das entspricht 39,3 der Bevölkerung, wie Daten des RKI vom Freitag zeigen. Das Institut selbst zeigt eine andere Impfquote an, weil es Impfungen mit Johnson&Johnson nicht zu den Erstimpfungen zählt. 13,1 Prozent der Bevölkerung haben einen vollen Schutz laut offizieller Zulassung.

Das Tempo hat am Donnerstag im Wochenvergleich nach tagelangem Rückgang zwar nominell wieder in allen Kategorien zugelegt, was aber vor allem daran liegt, dass letzten Donnerstag wegen des Feiertags besonders wenig geimpft wurde. Im Wochendurchschnitt werden täglich aktuell rund 395.000 Erstimpfungen durchgeführt und 290.000 Zweitimpfungen. Der Anteil von Astrazeneca hat sich in den letzten Tagen wieder etwas stabilisiert und liegt nun bei rund 26 bis 28 Prozent der Erstimpfungen. Moderna wird bei etwa 11 bis 14 Prozent der Erstimpfungen genutzt, Johnson&Johnson bei zwei Prozent. Platzhirsch ist weiterhin der Wirkstoff von Biontech und Pfizer, der bei knapp unter 60 Prozent der Erstimpfungen in Deutschland eingesetzt wird.

Johnson&Johnson-Panne bremst Impfstofflieferungen

Deutschland und die EU-Nationen müssen möglicherweise weitere Lieferverzögerungen beim Corona-Impfstoff von Johnson&Johnson befürchten. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe. Grund hierfür ist die Stilllegung einer Fabrik in den USA auf Betreiben der dortigen Behörden. „Nach hiesigen Informationen untersucht die FDA weiterhin eine am Produktionsprozess des Impfstoffs beteiligte Herstellungsstätte der Firma Emergent in Baltimore“, teilte das Bundesgesundheitsministerium dem „Spiegel“ mit. „Dort darf derzeit nicht produziert werden.“ Johnson&Johnson habe sein Lieferversprechen von 10,1 Millionen Dosen für Deutschland bis zum Quartalsende zwar bisher nicht korrigiert – ob es weitere Verzögerungen gebe, hänge aber maßgeblich von den Entwicklungen in den USA ab. Aus dem niederländischen Gesundheitsministerium hieß es: „Aufgrund von Produktionsproblemen sind die Lieferungen im Mai zu gering. Für Juni und Juli sind sie noch unklar.“ US-Inspektoren hatten die Fabrik des Zulieferers Emergent Bio Solutions geschlossen, nachdem sie Mängel entdeckt hatten. Johnson&Johnson will einzelne Lieferungen nicht kommentieren. Man erwarte, dass die Liefermengen Schritt für Schritt zunehmen werden. Allein bis Ende Mai sollte der Konzern drei Millionen Dosen nach Deutschland liefern, angekommen sind laut offiziellen Statistiken bislang erst 473.400 Dosen. Allerdings werden die ohnehin nur ungewöhnlich zögerlich eingesetzt. Rund 80.000 Dosen wurden bis Mittwoch in Deutschland verimpft, das ist nicht einmal ein Drittel der ersten Lieferung, die schon Ende April ankam. +++

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