38. Kissinger Sommer ganz im Zeichen von Berlin

Vom 21. Juni bis 21. Juli

Nach der erfolgreichen Präsentation des Kissinger Sommers im vergangenen Jahr stellten am gestrigen Mittwochabend der Intendant des Kissinger Sommers, Alexander Steinbeis, und die Verantwortlichen im Fürstensaal des Fuldaer Stadtschloss das Programm des Kissinger Sommers 2024, das in diesem vom 21. Juni bis 21. Juli, an den schönsten und geschichtsträchtigsten Orten Bad Kissingens zu erleben sein wird, vor. Wie das Motto des Kissinger Sommers 2024 „Ich hab‘ noch einen Koffer in…“ in Anlehnung an Marlene Dietrich oder Hildegard Knef erahnen lässt, widmen sich die Macher des Kissinger Sommers in der 38. Ausgabe Berlin. „Und wir tun dies auf hochkarätige, innovative, […] und hin und wieder vielleicht auch unerwartete Weise“, verspricht Intendant Alexander Steinbeis.

Ganze 15 Mal war Reichskanzler Otto Fürst von Bismarck zwischen 1874 und 1893 in Bad Kissingen zu Gast, um Deutschland sozusagen von der „Oberen Saline“ aus zu regieren. Glanz und Aufmerksamkeit brachte er in die fränkische Kurstadt, und sie hielten sich noch über viele Jahre. Bis zu ein Drittel aller Kurgäste kamen in den ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts aus Berlin, und das sogar per Direktverbindung: Zwischen 1908 und 1939 konnte man am Anhalter Bahnhof in einen D-Zug (mit Speisewagen) ein- und sieben Stunden später in Kissingen wieder aussteigen.

Auch in diesem Jahr wird den Konzertbesuchern und Kurgästen im Rahmen des Kissinger Sommers ein gewohntes wie hochwertiges Programm geboten. Gespannt sein darf man auf die gefeierten Klangkörper des BBC Symphony Orchestras und des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks ebenso wie auf langjährige Festivalpartner wie die Bamberger Symphoniker oder die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen. „Natürlich dürfen Spitzenklangkörper wie das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin oder das Konzerthausorchester bei einer Festivalsaison ganz im Zeichen Berlins keinesfalls fehlen“, hob Intendant Alexander Steinbeis gestern hervor. Wer eins der beiden oder auch beide Konzerte besuchen möchte, muss sich allerdings beeilen, da es hierfür nur noch wenige Karten gibt, wie Intendant Steinbeis betonte.

Höhepunkte beim Kissinger Sommer 2024 versprechen zweifelsohne zwei Abende mit der Komischen Oper Berlin zu werden – darunter Oscar Straus‘ Musikalische Komödie „Eine Frau, die weiß, was sie will!“ mit Dagmar Manzel und Max Hopp in der gefeierten Inszenierung von Barrie Kosky. Und mit dem Moka Efti Orchestra aus der Kultserie „Babylon Berlin“ kehrt das Lebensgefühl der 20er Jahre live zurück auf die Bühne. Beim 38. Kissinger Sommer willkommen geheißen werden außerdem die Musiker: Julia Fischer, Vilde Frang, Hélène Grimaud, Vladimir Jurowski, Jan Lisiecki, Joana Mallwitz, Katharine Mehrling, Sir Simon Rattle, Grigory Sokolov und Christian Tetzlaf. Der Chansonier Tim Fischer, die Sängerinnen Sharon Brauner und Meta Hüper sowie Désirée Nick werden ihre ganz eigene, glamouröse Hommage an die Berliner Kleinkunstszene präsentieren. Auch wird es in diesem Jahr wieder an jedem Freitag und Samstag die kostenfreien Prélude-Konzerte geben, bei denen jeder Gast dazu eingeladen ist, Teil des Kissinger Sommers zu werden. Eröffnet wird der 38. Kissinger Sommer am Freitag, den 21. Juni 2024, mit einer Festlichen Konzertgala im Max-Littmann-Saal. Beginn ist um 19.30 Uhr. Das BBC Symphony Orchestra, Damen der BBC Singers, Sopranistin Anu Komsi und Mezzosopranistin Susan Zarrabi werden Werbers „Ouvertüre zu Oberon“, Weills „Der neue Orpheus“ sowie Mendelssohn Bartholdys „Ein Sommernachtstraum“ darbieten. Das BBC Symphony Orchestra wird am Eröffnungsabend dirigiert von Sakari Oramo. Durch den Konzertabend führen wird die bekannte Schauspielerin Martina Gedeck.

Intendant Alexander Steinbeis und Christoph Stibor, Leiter des Fuldaer Theater- und Kulturmanagements nutzten vor etwa 240 Gästen den gestrigen Abend für einen kurzen Werbeblock beide Städte zu besuchen, vor allem aber auch die dortigen kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten zu bestaunen sowie vom jeweils breitgefächerten Kulturangebot zu profitieren. Zwar habe nach Christoph Stibor die hessische Barockstadt noch kein Veranstaltungsformat, das mit dem hochkarätigen „Kissinger Sommer“ zu vergleichen wäre, dennoch mit dem „Fuldaer Musical Sommer“, Konzerten und Theaterstücken (Schlosstheater Fulda) ein beachtliches und vielseitiges Kulturangebot. Nicht unerwähnt ließ Stibor die städtische Musikschule Fulda mit ihrem vielseitigen Angebot für Kinder, Jugendliche und Erwachsene vom qualifizierten Einzel- und Gruppenunterricht bis zur Begabtenförderung. Und musikalisch wurde es auch bei der Programmvorstellung des 38. Kissinger Sommers. Harfenist Iván Gómez Cervantes verwöhnte das Fuldaer Publikum mit Albert Zabels: „Marguérite douloureuse au Rouet Nr. 2 op. 26“, außerdem mit Pjotr Tschaikowskis: „Fantasie aus der Oper Eugen Onegin“ sowie abschließend mit der „Valse Nr. 1 op. 83“ von Auguste Durand. Bad Kissingens Bürgermeister Thomas Leiner (CSU) unterstrich im Gespräch mit Intendant Alexander Steinbeis die Bedeutung des Kissinger Sommers für die Kurstadt, die sich seit 2021 offiziell UNESCO Welterbe nennen darf. Wenn in den Sommermonaten Palmen das Kurzentrum botanisch bereichern und während des Kissinger Sommers Gäste aus Nah und Fern in der Stadt unterwegs sind, versprühe Bad Kissingen noch einmal ein ganz besonderer Flair. Neben den Konzerten habe die Kurstadt an der Saale immens viel zu bieten.

Wie bereits in der vergangenen Saison des Musikfestivals wird es auch in diesem Jahr wieder an ausgesuchten Tagen einen Bustransfer von Fulda nach Bad Kissingen für 15 Euro/Person geben, der die Gäste nach Konzertende auch wieder zurück nach Fulda bringt. „Ich hoffe, dass Sie unser Programm neugierig gemacht hat, den Kissinger Sommer in der Zeit vom 21. Juni bis 21. Juli 2024 zu besuchen“, sagte Intendant Alexander Steinbeis abschließend. +++ jessica auth