30 Jahre Initiative „RhönerCharme“

Rund 100 Gäste waren gestern Abend anlässlich der Auftaktveranstaltung des 30-jährigen Bestehens der Initiative „RhönerCharme“ in diesem Jahr im Landgasthof „Rhönblick“ in Künzell-Wissels (Landkreis Fulda) zusammengekommen. Unter den Anwesenden in der festlich dekorierten Festscheune des Familienbetriebes befanden sich mit dem Landrat des Landkreises Fulda, Bernd Woide (CDU), und dem heimischen CDU-Landtagsabgeordneten, Sebastian Müller MdL, neben Vertretern aus der Kommunal- und Landespolitik, mit Steffen Ackermann und Gerlinde Falkowski auch Repräsentanten des Deutschen Hotel- und Gastronomieverbandes DEHOGA Hessen und Fördervereins „Feuer & Flamme – zu Gunsten von Jugend und Kochkunst Fulda“ und damit starke Befürworter für das Gastgewerbe im Allgemeinen. Besonders begrüßt vonseiten des Vorstandes der „RhönerCharme“-Initiative, Andreas Rau („Fuldaer Haus“, Poppenhausen, Wasserkuppe) wurden Dominik Höhl vom Amt für Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung (Fulda), Roland Frormann von der Region Fulda sowie Armin Gerbeth von der Ausbildungsberatung der IHK Fulda. Ein weiterer besonderer Willkommensgruß galt den anwesenden Mitgliedern „der ersten Stunde“, genannt „die Urigen“ sowie mit Wolfgang Wehner und dessen Sohn, Oliver Wehner (GROMA – Wehner Lebensmittel GmbH & Co. KG) neben dem „MineralBrunnen RhönSprudel“ und dem „Hochstiftlichen Brauhaus Fulda“ Vertreter eines der langjährigen Premiumpartnerunternehmen des RhönerCharme.

Zu Anfangszeiten noch belächelt ist die RhönerCharme-Initiative heute nicht mehr weg zu denken

Hauptinitiator Dieter Kehl (Landhaus Kehl, Tann-Lahrbach), der sich bereits 2019 nach über 25 Jahren aktiver engagierter Vereinsarbeit aus dem Vorstand zurückgezogen hatte und den Staffelstab in „jüngere Hände“ legte, war am Mittwochabend krankheitsbedingt verhindert. Stattdessen erinnerte mitunter sein Sohn Benjamin Kehl (Landhaus Kehl, Tann-Lahrbach) an das Engagement seines Vaters, der sich mit Mitstreitern vor über 30 Jahren mit „Visionen und Weitblick“ auf den Weg gemacht hatte, um mit dem „RhönerCharme“ eine Marke zu kreieren, die – wenn auch zu ihren Anfängen noch belächelt – es mit den Jahren aber schaffte, sich über die Kreisgrenzen hinaus sowie in der bayerischen und thüringischen Rhön als starkes „Identitätsgefühl“ zu behaupten.

Unterstützung habe Dieter Kehl seinerzeit mitunter von Alexander Leubecher (Hotel „Sonne“, Gersfeld) erfahren. Wie Benjamin Kehl darüber hinaus verdeutlichte, sei es den Verantwortlichen der Initiative keineswegs nur oder alleinig auf die heimische Produktvermarktung angekommen. „Wir verkaufen ein Gefühl“, so Kehl, der auch mit Blick auf die großen Herausforderungen im Gastgewerbe wie die Fachkräftesicherung oder die jüngsten Herausforderungen wie die Corona-Pandemie und die Energieknappheit vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine dafür warb „beieinander zu bleiben und sich weiterhin zusammen „für die Initiative einzusetzen“. „Wir haben einen tollen Beruf und wir stehen alle vor denselben Herausforderungen, haben alle unser Päckchen zu tragen; wenn man aber beieinanderbleibt und zusammenhält, kann man vieles einfacher und besser bewältigen“, so der 40-Jährige. „Jetzt ist es an den Menschen, die RhönerCharme-Initiative weiter „mit Leben zu füllen“.

Wie gestern Volker Elm („Kostbar GenussFOLL“, Fulda) verriet, sei es immer auch darauf angekommen, nach außen hin „sichtbar zu sein“. Dies sei mitunter auch wichtig, für die Fachkräftesicherung sowie für die Vereinsarbeit. Er erinnere sich an viele schöne Veranstaltungen wie beispielsweise die RhönLamm-Tage. Darüber hinaus sei es wichtig, den Kontakt und den Austausch mit den Urgesteinen zu suchen sowie zu pflegen. Irgendwann seien auch diese nicht mehr unter uns, die uns diese schönen Erinnerungen erzählen und an uns weitergeben können.

Sebastian Müller MdL: Gründung vor 30 Jahren war weitsichtig und zukunftsweisend

„Essen ist Heimat, und Ihre Gastfreundschaft lässt Besucher an unserer Rhöner Heimat teilhaben“, so Landtagsabgeordneter Sebastian Müller einleitend in seinem Grußwort. Dieser weiter: „Die Leidenschaft und das Herzblut, mit denen die Familien ihre gastronomischen Betriebe führen, spürt der Gast bei der Qualität in der Küche oder auch im Service. Die Gastronomie ist ein hartes Geschäft, die nur mit vollem Einsatz und mit guter Organisation lebt. Das wissen Sie am besten. Für Ihren Einsatz möchte ich Ihnen heute deswegen herzlich danke sagen. Doch die Wirtevereinigung RhönerCharme zeichnet noch viel mehr aus: Die Regionalität ist die DANN des RhönerCharmes und kein Lippenbekenntnis. Sie stellen regionale Spezialitäten in den Mittelpunkt Ihres Angebotes und das stärkt viele Betriebe. Sie haben früh verstanden, dass sich die Herausforderungen besser gemeinsam bewältigen lassen; und so war die Gründung vor 30 Jahren weitsichtig und zukunftsweisend.“ Müller bedankte sich bei den Gründungsvätern der Initiative und nannte stellvertretend Dieter Kehl und dankte ihm für seinen Mut und seine Tatkraft. „Ich wünsche mir, dass wir auch in Zukunft Gastronomie in der Region zusammendenken, denn das stärkt letztlich jeden einzelnen Betrieb.“ Dem Vorstandsvorsitzenden, Andreas Rau, wünschte er, dass er die Gastronomie auch in den nächsten Jahren auf eine so sympathische Art wie bisher in die Zukunft führen möge. Daneben dankte er dem Vorstand für sein Engagement „für unsere Heimat, die Rhön“.

Das Verdienst dieser 30 Jahre sei es u.a. gewesen, dass man während dieser 30 Jahre nicht nur selbstgerecht auf den eigenen Betrieb geschaut hätte, räumte Landrat Woide in seinem Grußwort ein, der vor allem das Engagement lobte, immer auch „das Gemeinsame“ gesehen zu haben. „Die regionalen Produkte, die Rhön, Ihre Heimat, die Natur – das alles für die Menschen der Region und über diese hinaus erlebbar zu machen wie in der Vergangenheit erlebbar gemacht zu haben, das ist ebenso Ihr Verdienst“, sagte Landrat Woide. „Als Sie sich vor 30 Jahren gründeten, gab es keine Behörde, die Sie in Ihrem Vorhaben unterstützt hätte. Das waren Sie alleine. Sie bekommen für das, was Sie für den RhönerCharme erbringen, keine Vergütung. Sie tun das alles ehrenamtlich, weshalb man heute nicht nur gratulieren darf, sondern Ihnen auch herzlich danke sagen muss. Danke, dass es Sie gibt und danke, dafür, dass Sie weitermachen.“

1993 im Landgasthof „Ulsterblick“ in Hilders gegründet, ließen unzählige Veranstaltungen in den folgenden 30 Jahren initiiert vom „RhönerCharme“ oder unter Beteiligung des „RhönerCharme“ nicht lange auf sich warten. Und so erinnerten die heute Verantwortlichen der Vereinigung an Veranstaltungen, die einem in guter Erinnerung und damit im Gedächtnis geblieben sind: „Die Jahreszeitenküche mit monatlichem heimischen Produktkorb“, die „Halloween-Veranstaltung“ in der Kneshecke, das „Keltenfest“ in Hofbieber, das „Pfingstfest“ an der Ebersburg, der „Deutsche Wandertag in Fulda“ in dessen Rahmen der „RhönerCharme“ an drei aufeinanderfolgenden Tagen auf der Pauluspromenade Fulda viele tausende Besucher bekochte, die „Food Truck Städte Tour“ durch Hessen, Bayern und Thüringen, der „Festakt zum 25-jährigen Bestehen“ im Ulstersaal in Hilders, die Kinderfeste in der Kinder-Akademie Fulda uvm. Das erste RhönerCharme-Kochbuch erschien 2002 weitere Kulinarien erschienen. Auch im Jubiläumsjahr wird es viele bunte Veranstaltungen geben wie beispielsweise den „RhönerCharme“-Sonntagsspaziergang am 16. Juli entlang der Poppenhausener Kunstmeile oder das Fuldaer Genuss-Festival vom 3. bis 13. August.

Andreas Rau dankte gestern Abend aber nicht nur den anwesenden Vertretern der Mitgliedsbetriebe, sondern auch Landrat a.D. Fritz Kramer für dessen Unterstützung in damaliger Verantwortlichkeit als Landrat des Landkreises und dem Vorsitzenden des Vereins der Köche Fulda, Stefan Faulstich (Gasthof „Rhönblick“, Petersberg) für dessen Bemühungen zur Fachkräftesicherung. Ein besonderer Dank gebührte gestern Abend der langjährigen Presse- und Öffentlichkeitsbeauftragten der „RhönerCharme“-Initiative des PR-Unternehmens „Sabine Ick“, Sabine Bodtländer für deren Unterstützung und Einbringen u.a. bei den Kulinarien. +++ jessica auth