105.000 Euro für sichere Wasserversorgung in Künzell

Regierungspräsident Weinmeister überreicht Förderzusage

Manuel Malkmus (Ortsvorsteher Keulos), Johannes Groß (Vorsitzender Gemeindevertretung Künzell), Bürgermeister Klaus-Dieter Vogler (Dipperz), Regierungspräsident Mark Weinmeister, Stephan Hahn (technischer Betriebsleiter GWW Florenberg) und Bürgermeister Timo Zentgraf (Künzell). (v.l.) Foto: RP Kassel

Die Zweckverbände Gruppenwasserwerk Florenberg in Künzell und Vorderrhön in Dipperz (Landkreis Fulda) profitieren von der Förderung nach dem Wassersicherstellungsgesetz: Die Verbände erhalten 105.000 Euro für die Herstellung einer Verbindungsleitung zwischen den Ortsnetzen Künzell und Keulos. Diese soll die Versorgung der Gemeinde mit Trinkwasser für Katastrophenfälle stärken. Regierungspräsident Mark Weinmeister überreichte heute die Förderzusage an die beiden Verbandsvorsitzenden, Künzells Bürgermeister Timo Zentgraf und an den Bürgermeister von Dipperz, Klaus-Dieter Vogler.

Für die geplante Investition erhält der Zweckverband Gruppenwasserwerk Florenberg eine Teilfinanzierung (50 Prozent) in Höhe von 105.000 Euro aus Mitteln für die Wassersicherstellung vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Das Antragsverfahren wird vom Regierungspräsidium (RP) Kassel bearbeitet. Der Zweckverband hatte dort im Februar 2022 einen entsprechenden Förderantrag gestellt.

Im Rahmen der geplanten Maßnahme ist die Errichtung einer rund 315 Meter langen Wasserverbindungsleitung mit Differenzdruckregelarmatur vorgesehen. Sie soll das Versorgungsnetz des Zweckverbandes Gruppenwasserwerk Florenberg mit dem Netz im Ortsteil Keulos verbinden. Keulos wird bislang ausschließlich vom Zweckverband Gruppenwasserwerk Vorderrhön versorgt. Die Verbindungsleitung wird durch den ZV-GWW Florenberg errichtet werden und im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen beiden Verbänden jeweils anteilig finanziert bzw. die Teilabschnitte anteilig betrieben.

Dank der geplanten Verbindungsleitung kann im Normalbetrieb wie auch im Katastrophenfall die Wahrscheinlichkeit von Versorgungsausfällen in den Teilnetzen beider Wasserversorger vermindert werden. Je nach Einstellung an der geplanten Druckregelarmatur fließt das Wasser vom ZV-GWW Florenberg zum ZV-GWW Vorderrhön und umgekehrt. Da der ZV-GWW Florenberg voraussichtlich bis Oktober am Tiefbrunnen Künzell und im Hochbehälter Tannen die Installation von Notstromaggregaten abgeschlossen hat, kann auch beim Ausfall der leitungsgebundenen Elektrizitätsversorgung über die neue Leitung eine Wasserlieferung zum ZV GWW Vorderrhön fortgeführt werden.

Regierungspräsident Mark Weinmeister überreichte heute die Förderzusage an die beiden Verbandsvorsitzenden, Künzells Bürgermeister Timo Zentgraf, der zugleich Vorsitzender des ZV-GWW Florenberg ist, und an den Bürgermeister von Dipperz, Klaus-Dieter Vogler: „Ich beglückwünsche Sie zu der stolzen Fördersumme, auf die die Zweckverbände aus eigenen Mitteln noch einmal dieselbe Menge obendrauf legen. Ihre Anstrengungen zeigen, dass Sie das Thema Versorgungssicherheit vor Ort ernst nehmen und für Krisenfälle vorbeugen. Die neue Verbindungsleitung ist ein wichtiges Element, um die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Wasser jederzeit sicherzustellen.“

Bürgermeister Timo Zentgraf freute sich über die Unterstützung von BBK und RP Kassel: „Endlich bekommen wir eine bessere Versorgungssicherheit für das Trinkwasser und für den Fall, dass Löschwasser benötigt wird. Damit ist das Thema Verbandswechsel des Ortsteils Keulos, welches seit 2017 diskutiert wurde, nicht mehr notwendig. Wir erhöhen damit auf diesem Wege die Versorgungssicherheit für unseren Ortsteil Keulos maßgeblich.“ Die Maßnahme soll im Laufe des Jahres 2022 umgesetzt und abgeschlossen werden. +++ pm

Hintergrund: Maßnahmen der Wassersicherstellung verhelfen auch in Bezug auf neue Bedrohungslagen gemäß der Konzeption Zivile Verteidigung zu mehr Versorgungssicherheit. In diesem Kontext hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Ausrichtung der Wassersicherstellung auf die Härtung der Kritischen Infrastruktur „öffentliche Wasserversorgung“ erweitert. Bei den vom Bund finanzierten Maßnahmen handelt es sich neben der Errichtung von Trinkwassernotbrunnen auch um Maßnahmen zur Härtung der öffentlichen Wasserversorgung. Dies betrifft sowohl die Ausstattung mit Notstromaggregaten als auch mit zusätzlichen Redundanzen wie Hochbehälter, mobile und feste Verbundleitungen, Pumpen etc., die den Ausfall von einzelnen Komponenten kompensieren können.

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