Caritasverband im Bistum Fulda nutzt Sonnenenergie

Solaranlage

Fulda. Über sonnige Sommertage freut sich der Jugendhilfeverbund St . Elisabeth sehr, weil dann der Ertrag besonders üppig ausfällt. Doch die Einrichtung in Trägerschaft des Diözesan-Caritasverbandes bestellt keine Felder, sondern Dächer – und zwar mit Solarzellen. „Seit 2011 engagieren wir uns im Bereich der nachhaltigen Energieversorgung“, berichtet Ansgar Erb, Vorstand im Caritasverband für die Diözese Fulda. Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach einer Seniorenwohnanlage in Homberg/Efze hat alles angefangen. Mittlerweile ist die überwiegende Zahl der Behindertenhilfe-, Altenpflege- und Jugendhilfeeinrichtungen des Caritasverbandes mit Solarzellen ausgestattet, die Sonnenstrahlung in elektrische Energie umwandeln können.

Christof Schneider, der Bereichsleiter beim Jugendhilfeverbund St. Elisabeth ist und sich auch um das Thema erneuerbare Energien sowie Elektromobilität kümmert, spricht von Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 350 Kilowatt Peak, die pro Jahr rund 350.000 Kilowattstunden Strom erzeugen. Das entspricht in etwa dem jährlichen Strombedarf von 100 Vier-Personen-Haushalten. „Den allergrößten Teil des erzeugten Stromes verbrauchen wir selbst“, betont Schneider, der sich darüber freut, dass das Nachhaltigkeitsprojekt inzwischen auf mehreren Säulen basiert. Denn neben der Solarstromerzeugung verfolgt der Caritasverband auch die Themen Speicherung, E-Mobilität, Stromeinsparungen sowie Wissensvermittlung und Visualisierung.

„Der Wirtschaftlichkeit kommt ebenso viel Bedeutung zu wie dem Klimaschutz, der aus kirchlicher Sicht als Bewahrung der Schöpfung verstanden wird“, erläutert Erb. Konkrete Zahlen hat der Diplom-Kaufmann, wenn es um ökonomische Aspekte geht, auch parat. Rund 750.000 Euro habe der Caritasverband in die Photovoltaikanlagen, die eine Lebensdauer von mehr als 30 Jahren hätten, investiert. Amortisieren würden sich die Anlagen nach spätestens zehn Jahren. Dank der Förderung der RhönEnergie habe der Verband auch das Thema „Batteriespeicherung“ in Angriff nehmen können. Darüber hinaus gebe es ein E-Bike sowie zwei Elektroautos, die mit dem selbsterzeugten Solarstrom „betankt“ würden und laut Schneider auf einer Strecke von 100 Kilometern Verbrauchskosten von deutlich unter zwei Euro vorweisen könnten. Von 85 Prozent Kosteneinsparungen spricht der 44-Jährige durch die Umstellung von herkömmlichen Leuchtmitteln auf LED.

„Weil wir zeigen wollen, dass unsere Energiebilanz stimmt, gehören auch die Visualisierung und die Wissensvermittlung zu den Bausteinen des Projekts“, sagt Schneider, der erst kürzlich eine 30-köpfige Besuchergruppe des Energieforums Region Fulda gemeinsam mit dem Fachforum „Energie und Mobilität“ des Vereins Natur und Lebensraum Rhön in Maberzell begrüßen und viele Fragen beantworten konnte. „Der Besuch war das 8. Treffen des Energieforums, das seit 2013 besteht“, so Martina Rode von der Koordinierungsstelle Energie beim Landkreis Fulda. „Besonders spannend am Projekt der Caritas ist die Verbindung von Stromerzeugung und Stromspeicherung, um möglichst viel selbst zu nutzen. Die Caritas zeigt uns, wie es funktionieren kann“, so Rode. Und Schneider ergänzt: „Jeder, der mehr über das Projekt wissen will, ist herzlich eingeladen.“ Auch das Energieforum lädt alle Interessierten zur Teilnahme ein. „Das Forum ist offen. Jeder kann mitmachen, um sich zu informieren und mit zu diskutieren, welche Schritte den Landkreis auf seinem Weg zur Energiewende weiter voranbringen“, so Martina Rode. +++ fuldainfo

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