Weniger Menschen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht

Schwellenwert für eine alleinlebende Person in Deutschland liegt bei 1.096 Euro im Monat

Die Zahl der von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohten Menschen in Deutschland ist im Jahr 2017 gesunken. Im vergangenen Jahr waren es rund 15,5 Millionen Menschen und damit 19,0 Prozent der Bevölkerung, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit. Im Jahr 2016 waren es mit 16,0 Millionen Menschen noch 19,7 Prozent der Bevölkerung. Mit 16,1 Prozent der Bevölkerung war jede sechste Person in Deutschland im Jahr 2017 armutsgefährdet (2016: 16,5 Prozent). Das entsprach rund 13,1 Millionen Menschen. Eine Person gilt nach EU-Definition als armutsgefährdet, wenn sie über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt. 2017 lag dieser Schwellenwert für eine alleinlebende Person in Deutschland bei 1.096 Euro im Monat, für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren bei 2.302 Euro im Monat. 3,4 Prozent der Bevölkerung in Deutschland waren im Jahr 2017 von erheblicher materieller Entbehrung betroffen (2016: 3,7 Prozent). Das bedeutet, dass ihre Lebensbedingungen aufgrund von fehlenden finanziellen Mitteln eingeschränkt waren. 8,7 Prozent der Bevölkerung unter 60 Jahren lebten in einem Haushalt mit sehr niedriger Erwerbsbeteiligung. Das heißt, die tatsächliche Erwerbsbeteiligung der erwerbsfähigen Haushaltsmitglieder im Alter von 18 bis 59 Jahren betrug insgesamt weniger als 20 Prozent. Im Jahr 2016 hatte der Wert bei 9,6 Prozent gelegen, so die Statistiker. Im EU-Durchschnitt waren im vergangenen Jahr 16,9 Prozent der Bevölkerung von Armut bedroht sowie 6,9 Prozent von erheblicher materieller Entbehrung betroffen. 9,3 Prozent lebten in einem Haushalt mit sehr niedriger Erwerbsbeteiligung. +++