NPD-Vergleich - Was hat Waschke wirklich gesagt?

Wiesbaden/Fulda. Im Artikel „Befremden über Waschkes NPD-Vergleich“ (erschienen am Samstag, den 19. Dezember 2015 in der Heimische Zeitung) bezieht sich der Redakteur VN auf eine, von der Zeitung nicht veröffentlichen Pressemitteilung der hessischen Landtagsabgeordneten Sabine Waschke (SPD) zur politischen Neutralitätspflicht der Schulen. Fragwürdig in diesem Zusammenhang erscheint es, dass sich der Redakteur in seinem Artikel auf eine bis dato nicht publizierte Pressemeldung der Abgeordneten bezieht. Bedarf es da nicht vielleicht einer journalistischen, darstellungsformalen Korreferenz, einem Bezugnehmen auf Waschkes Äußerung?

Hier kurz der Sachverhalt:

Die Abgeordnete hatte den Kultusminister folgendes gefragt: "Wie lässt sich die Partnerschaft der Adenauer Schule und der Mittelstandsvereinigung der CDU Fulda mit dem Neutralitätsgebot einer staatlichen Schule vereinbaren? Wer kontrolliert, dass die 'politische Neutralität' eingehalten wird und wie verfährt man, wenn andere Parteigliederungen, wie beispielsweise die NPD, ebenfalls Partnerschaften mit staatlichen Schulen eingehen wollen?" Wie man solche Fragen der Landtagsabgeordneten mit einem NPD-Vergleich assoziieren kann, bleibt wohl das Geheimnis des Redakteurs.

Die Beteiligten reagierten prompt, ohne dabei auf den unterstellten NPD-Vergleich des Redakteurs einzugehen: „Niemand von uns will politischen Einfluss nehmen“, erklärt MIT-Kreischef Jürgen Diener und KAS-Konrektor Ralph Kleemann fügt hinzu: „Parteipolitik bleibt außen vor; Auf diese Neutralität achten wir.“ Achso! Das kann man glauben, muss man aber nicht! Bleibt zu hoffen, dass die hiesige Tageszeitung zumindest soviel Zivilcourage besitzt und die Pressemitteilung der SPD-Landtagsabgeordneten zur 'Neutralitätspflicht der Schulen' doch noch veröffentlicht, damit die Leserschaft wenigstens erfährt, worauf sich Waschke bezieht, sie hinweisen will und was sie tatsächlich auch gesagt hat. +++ fuldainfo

SPD: Ist die politische Neutralität der hessischen Schulen gewahrt?

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6 Kommentare

  1. DIESE Diskussion finde ich komplett überflüssig. Vorweg: Ich bin Mitglied der LINKEN, um hier mal klarzustellen, dass ich keineswegs eine Freundin des Fuldaer CDU-Wirtschaft-Politik-Presseklüngels bin. Andererseits habe ich Jahre lang bei Bildungsträgern Praktikanten und Lehrlinge in Firmen vermittelt. Ich finde es sehr gut, dass die Mittelstandsvereinigung an eine Schule herantritt und Praktikanten die Möglichkeit gibt, Praktika in ihren Firmen zu machen. Auch die IHK Fulda und die Kreishandwerkerschaft Fulda sind erzkonservative Institutionen und gehören weitgehend zum CDU-Clan. Hier werden seit Jahren Praktikanten und Lehrlinge an die Mitgliedsfirmen vermittelt, das ist gängige Praxis. Ich kenne den Vorsitzenden der MIT, Herrn Diener, persönlich und finde, dass er einer der integersten Persönlichkeiten im Landkreis Fulda ist. An seiner sehr sozial ausgewogenen und klugen Firmenführung des Unternehmens Wäscherei Diener in Schmalnau können sich viele ein Beispiel nehmen. Ich habe bisher immer erlebt, dass die Fa. Diener auch schwächeren und auf dem Markt benachteiligten Jugendlichen eine Chance gegeben hat. Ich gehe davon aus, dass Herr Diener einen guten Einfluss auf seine MIT Kollegen nimmt und dass aus diesem sozialen Engagement heraus, die Idee mit der Schulzusammenarbeit geboren ist. Lieber Fuchs, normalerweise liegen wir ja fast immer auf einer Linie, aber hier nicht: Ich hatte früher viel mit Lehrlingen im Baugewerbe zu tun, und mir fiel auf, dass fast alle in der Gewerkschaft waren - das liegt daran, dass die BAU regelmäßig Werbung und Aufklärung in der Berufsschule betreibt, das nur mal nebenbei.

  2. Unabhängig von dem, was die FZ über Frau Waschke geschrieben hat, bleibt doch (und das muss hier auch erwähnt werden) das folgende Problem:

    Eine Kaderorganisation der CDU, die Mittelstandsvereinigung der CDU Fulda,

    Homepage: http://www.mit-fulda.de/ (hier auch mal die Satzung ganz unten nachlesen)

    betreut nun seit einiger Zeit Jugendliche an der Konrad-Adenauer Schule, die einen Praktikumsplatz in einem Betrieb suchen. Nach Aussage des MIT sei eine politische Einflussnahme ausgeschlossen.

    Das ist so, als würde die "Heimatzeitung" behaupten, politisch völlig neutral und nicht im Interesse der CDU in Fulda Meinungsbildung zu betreiben. Jeder in Fulda weiß aber, daß dem nicht so ist.

    Und nun sollen sicherheitshalber schon die Schülerinnen und Schüler der Konrad Adenauer Schule rechtzeitig auf CDU Parteilinie getrimmt werden.

    Meine Herrschaften von der CDU: Warum gründen Sie nicht gleich eine Jugendorganistation wie seinerzeit in der DDR die FDJ und verpflichten alle Jugendlichen, die ein Praktikum machen wollen, dort einzutreten? Und wer dann ein Praktikum machen will, wird vorher genauestens auf seine Gesinnung hin geprüft incl. Elternhaus.

    Wissen Sie: Jeder Pfarrer, der sich einem Jugendlichen in eindeutiger Absicht nähert, begeht einer Straftat. Nur wenn die CDU MIT auf Jugendliche, die oft verzweifelt eine Praktikumsstelle suchen, zugeht, dann soll das plötzlich alles ganz legal und in Ordnung sein.

    Hier geht es um schutzbefohlene junge, leicht beinflussbare Menschen!

    Sie sollten soviel Anstand besitzen, ihren Parteiklüngel von diesen Jugendlichen fern zu halten, bis die alt genug sind, selbst zu entscheiden, wen sie wählen wollen und wen nicht.

    Alles andere ist unanständig und äußerst fragwürdig,
    egal was ein CDU Kultusminister dazu meint.

  3. Kann der kleinen Feder nur zustimmen. RN? Damit können Sie fdi in Bedrängnis bringen. Sowas muss also nicht sein. Auch ist die Zeitung nicht alleine auch die Online Portale -zumindest die O-Portale- sind bei der hiesigen Wirtschaft und der dazugehörigen Partei vor den Karren gespannt.

  4. Man merkt: Es wird langsam wieder für den hiesigen Wahlkampf im März 2016 geübt:

    - Madigmachen des politischen Gegners mit Hilfe der "Wiesenzeitung"

    - Ablenken von dem vielen Pfusch, den die allmächtige "Staatspartei" tagtäglich so verzapft

    - Verdrehen von Wahrheiten mit Hilfe williger Redakteursnutten (Zensur?)

    - Plazierung sog. "Scheinartikel", um die Stimmung aufzuheizen

    Mir wird kotzübel bei all dem Schwachsinn, der uns da ab Januar wieder vorgesetzt wird.

    Nur Bürgerinnen und Bürger mit gutem Gedächtnis sollten wissen, dass solche Schmutzkampagnen, wie sie jetzt wieder versucht werden, schon mal vor der letzten OB Wahl mit der damaligen SPD Kandidatin versucht wurde.

    Ich kann da nur eines raten: Die "Heimatzeitung" für das zu verwenden, wofür man sie am Besten benutzen sollte: Als Klopapierersatz!

    Und liebe CDU Genossen: Fuldainfo steht vielleicht ja bereit, um Ihnen meinen Klarnamen zu nennen, damit dann auch mir eine "nette" Anzeige des OB ins Haus flattert.

    Was ich dann damit mache? Runter spülen!

    Sie sehen: Ich bin ein großer Fan des seligen Genossen Wehner. Der hat mitunter noch viel üblere Schimpftiraden über der CDU ausgekippt.

    Schade, daß es diese Redeschlachten heute nicht mehr gibt.

    Ach - früher war doch so manches besser ;-)

  5. Die Fuldaer Clique hält eisern zusammen, mag da kommen, was will und Äußerungen von SPDlern sind ohnehin für die hiesige Zeitung uninteressant. Fest steht: Hier geht eine Parteigliederung der CDU in Schulen und niemand wird doch wohl erwarten können, dass dies zu einer neutralen Unterrichtung der Schüler führt!!! Wie wär's denn, wenn Frau Waschke ihre AfA (Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen der SPD) in die Schulen schickt oder wenn gar die Gewerkschaften auf die Idee kommen könnten, in die Schulen zu gehen und über Arbeitnehmerrechte in den Betrieben aufklären. So etwas wäre wohl für die Fuldaer Clique unvorstellbar und auf jeden Fall gegen das Neutralitätsgebot der Schulen!

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