
Eichenzell. Auf Anregung der Gemeinde soll das in Eichenzell ansässige Unternehmen Weider-Erdarbeiten an einen neuen Standort an der A66 bei Löschenrod umziehen. Anwohner protestieren dagegen. Sie befürchten gesundheitliche Beeinträchtigungen. Die vorliegenden Gutachten bestätigen dies jedoch nicht. Gleichwohl hat der Gemeindevorstand heute Abend gemeinsam mit den Fraktionsvorsitzenden sowie dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung die endgültige Entscheidung über den Umzug des Betriebes vertagt, teilte Bürgermeister Dieter Kolb mit.
Unter anderem soll geprüft werden, ob es in der Gemeinde einen anderen geeigneten Standort gibt. Sofern dies nicht möglich ist, sollen für den Standort „Im Oberfeld“ deutliche Verbesserungen erreicht werden. Hierzu wurde bereits mit Herrn Weider vereinbart, dass auf die Verarbeitung des von den Gegnern kritisch gesehenen Z2-Materials verzichtet wird und dies verbindlich in einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan von der Gemeinde festgeschrieben wird. Es soll kein Industriegebiet ausgewiesen werden, sondern mit dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan die wesentlichen Eckpunkte für die Genehmigung nach BImSchG von der Gemeinde vorgegeben werden.
Spätere Änderungen sind dann ebenfalls nur mit Zustimmung der Gemeinde möglich. Darüber hinaus wird geprüft wie weitere Verbesserungen in Bezug auf Schallschutz, reduzierte Betriebszeiten etc. erreicht werden können. Vor einer Entscheidung durch die Gemeindevertretung soll frühzeitig Mitte April in einer Bürgerversammlung unter Leitung eines neutralen Moderators sowie Planern und Fachleuten über das Vorhaben informiert und diskutiert werden. +++
Den folgenden Brief von Herrn Bürgermeister Kolb bekam ich soeben und möchte ihn daher zur Richtigstellung meiner Vermutungen hier im Wortlaut veröffentlichen:
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Hallo,
vielen Dank für Ihre untenstehenden Bemerkungen. Dies ist aber nicht so wie sie vielleicht vermuten. Francesco De Meo ist mir zwar gut bekannt, aber diese Maßnahmen habe ich im Vorfeld, bevor ich überhaupt Kenntnis von dem Leserbrief bekam, mit Herrn Weider abgestimmt. Die nun vorgeschlagenen Maßnahmen sind mit dem Gemeindevorstand und den Fraktionsvorsitzenden abgestimmt, und somit auch nicht meine alleinige Entscheidung. Jedenfalls hat der Leserbrief von Herrn De Meo darauf überhaupt keinen Einfluss darauf gehabt.
Freundliche Grüße und einen schönen Abend wünscht Ihnen
Dieter Kolb
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Das ist sehr beruhigend, zu wissen, daß die Entscheidung von Herrn Kolb nichts mit dem Leserbrief von Dr. De Meo zu tun hat.
Danke an dieser Stelle für die Klarstellung von Bürgermeister Kolb!
In diesem Zusamenhang - Zitat: "Anwohner protestieren dagegen. Sie befürchten gesundheitliche Beeinträchtigungen." - ist der Kommentar eines gewissen Dr. Francesco De Meo in "Eichenzell aktuell", der auch hier in Fuldainfo im Wortlaut veröffentlicht wurde, sehr interessant.
Wenn man den Namen mal googelt, findet man heraus, dass der o.g. Dr. De Meo der CEO des Helios Konzerns ist. Offenbar wohnt Herr Dr. De Meo in Eichenzell oder einem Ortsteil von Eichenzell, wenn ich mich nicht irre ;-)
Ist sicher logisch, wenn man bedenkt, daß auch der ehemalige Besitzer von HELIOS, Dr. Lutz Helmig in der Region Fulda (ATON) nach wie vor tätig ist. Da gibts oder gab es wohl Verbindungen...
Also sind die Meinungen gewisser vermögender Eichenzeller mehr wert als die der einfachen Bürgerinnen und Bürger? Oder täusche ich mich da??? Ist Bürgermeister Kolb deshalb quasi in vorauseilendem Gehorsam eingeknickt?
Viele Mutmaßungen, aber wer weiß, ob nicht ein Fünkchen Wahrheit dahinter steckt ;-)
Auf die Bürgerversammlung bin ich mal gespannt. Verallgemeinern auf den neutralen Moderator.