Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht kleine Fortschritte bei den Verhandlungen mit Russland. "Wir bewegen uns Schritt für Schritt vorwärts", sagte er in einer Videoansprache. Die Gespräche seien aber auch "sehr schwierig". Man arbeite weiterhin auf verschiedenen Ebenen, "um Russland zu ermutigen, sich in Richtung Frieden zu bewegen", so Selenskyj.
Eine Einigung dürfte dem Vernehmen nach aber noch länger dauern. Der ukrainische Präsident sagte unterdessen auch, dass er Papst Franziskus in die Ukraine eingeladen habe. "Ich glaube, dass wir diesen wichtigen Besuch organisieren können." In einem Telefonat mit Franziskus habe er zuvor über die Suche nach Frieden gesprochen. Der 28. Kriegstag begann am Mittwoch wieder mit teils heftigen Kämpfen. So kam es unter anderem im Osten des Landes zu schweren Auseinandersetzungen zwischen russischen und ukrainischen Truppen. Auch die Lage für die Einwohner der Hafenstadt Mariupol im Süden der Ukraine ist weiter extrem schwierig. Die Evakuierung von Zivilisten ist nach ukrainischen Angaben kaum möglich.
Ukraine kritisiert Deutschland für ausbleibende Waffenlieferungen
Nach Angaben der ukrainischen Regierung hat die Bundesregierung bisher nicht auf ihre jüngsten Bitten zu Waffenlieferungen reagiert. Zu "Bild" sagte der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrji Melnyk: "Es ist sehr frustrierend, dass die Bundesregierung seit drei Wochen gar keine Antwort auf unsere Liste von dringend notwendigen Defensivwaffen gegeben hat." Melnyk mahnte die Bundesregierung zu einer raschen Entscheidung. Die ukrainische Regierung hatte am 3. März eine Verbalnote an das Bundeskanzleramt sowie Auswärtiges Amt und Bundesverteidigungsministerium geschickt und darin um zahlreiche Waffen gebeten, unter anderem Kampf- und Schützenpanzer, Artilleriesysteme, Panzerhaubitzen, Kampfflugzeuge sowie -Hubschrauber, leichte Flugabwehrsysteme, Aufklärungs- und Kampfdrohnen.
US-Denkfabrik sieht Pattsituation im Ukraine-Krieg
Die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) geht davon aus, dass die russische Invasion in der Ukraine zunehmend in einer Pattsituation mündet. Russlands anfängliche Militärkampagne sei gescheitert, heißt es in einer aktuellen Analyse des Instituts. Dabei sei noch keines der Ziele Moskaus erreicht worden. "Aber der Krieg ist noch nicht vorbei und wird wahrscheinlich nicht bald enden", hieß es weiter. Auch der Ausgang des Krieges sei noch nicht klar. "Die Russen könnten immer noch gewinnen; die Ukrainer könnten gewinnen; der Krieg könnte sich auf andere Länder ausdehnen; oder es könnte zu einer größeren Version der Pattsituation im Osten der Ukraine werden, die von 2014 bis zum Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 andauerte", so die Experten. +++









and then
Hinterlasse jetzt einen Kommentar