
In einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld hat die Raiffeisenbank Biebergrund-Petersberg eG am Dienstagabend ihre Generalversammlung in Hofbieber abgehalten. Vor rund 200 anwesenden Mitgliedern, darunter auch zahlreiche Ehrengäste aus der Kommunalpolitik, blickte die Bank auf das Geschäftsjahr 2024 zurück – ein Jahr, das von Unsicherheiten, geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Belastungen geprägt war.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Uwe Möller, eröffnete die Veranstaltung mit einem nüchternen Ausblick: „Wir haben ein weiteres Geschäftsjahr in schwierigem Umfeld vor uns“, sagte er. Zwar gebe es erste Signale einer wirtschaftlichen Erholung, doch die gesamtwirtschaftliche Entwicklung bleibe verhalten. Besonders die Preisentwicklung, die anhaltende Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt und globale Handelskonflikte wie der Zollstreit trübten die Aussichten.
Auch die nationale Finanzlage bereitet Sorgen: Möller verwies auf erwartete Steuerausfälle von bis zu 46 Milliarden Euro bis 2029 – ein Umstand, der besonders Länder und Kommunen belaste. „Bislang fehlt es an wirklichen Entlastungen – sowohl für private Haushalte als auch für die öffentliche Verwaltung“, kritisierte er. Besonders das Unternehmenssteuerrecht müsse reformiert werden, um Deutschland als Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähig zu halten. „Die Politik ist gefordert, verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen zu schaffen“, so Möller weiter.
Vorstandsmitglied Hubertus Semmler blickte in seiner Rede auf ein von Krisen geprägtes Jahr 2024 zurück. Dennoch habe sich die Raiffeisenbank als stabiler Partner für die Region bewährt. „Dort, wo wir Einfluss nehmen können, tun wir das – verlässlich und mit Herzblut“, betonte er. Die Genossenschaft verstehe sich weiterhin als Dienstleister für die Menschen vor Ort, sei es beim Traum vom Eigenheim oder der Begleitung von Unternehmen durch schwierige Zeiten.
Semmler sprach den 57 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bank seinen ausdrücklichen Dank aus: „Sie tragen mit Engagement und Kompetenz dazu bei, dass unsere Bank mehr ist als nur ein Finanzinstitut.“ Trotz vieler Herausforderungen – etwa der politischen Unsicherheit durch die Wahl von Donald Trump – habe sich der Finanzmarkt insgesamt positiv entwickelt.
Ein Wermutstropfen: Die Schließung der Filiale in Petersberg-Steinau war laut Semmler nicht mehr zu vermeiden. Über die zukünftige Nutzung des Gebäudes sei allerdings noch nicht entschieden.
Der Blick in die Zukunft bleibt vorsichtig optimistisch. Die Bank erwartet auch für 2025 ein anspruchsvolles Jahr, sieht sich aber gut aufgestellt. Besonders erfreulich sei die stabile Entwicklung der Mitgliederzahlen. „Das zeigt, dass die genossenschaftliche Idee weiterhin attraktiv ist“, so Semmler. Den Mitgliedern sprach er seinen Dank für deren Vertrauen und Treue aus.
Ein Grußwort sprach Hofbiebers Bürgermeister Markus Röder. Auch Bürgermeister Klaus-Dieter Vogler (Dipperz) und Bürgermeisterin Claudia Brandes (Petersberg) zeigten durch ihre Anwesenheit die Verbundenheit der Kommunen mit der Genossenschaftsbank.
Die Raiffeisenbank Biebergrund-Petersberg eG zeigt, dass auch in stürmischen Zeiten Verlässlichkeit, Regionalität und persönliches Engagement tragende Säulen erfolgreicher Bankarbeit sein können. Trotz wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten setzt sie auf Nähe zu ihren Kunden und solide Geschäftspolitik – ganz im Sinne der genossenschaftlichen Werte. +++
Hinterlasse jetzt einen Kommentar