
Im Rahmen der Weltstillwoche hat der Landkreis Fulda ein Symposium unter dem Motto „Stillen fördern – gemeinsam!“ veranstaltet. Rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Gesundheits- und Sozialwesen nahmen an der Fortbildung teil, die Vorträge, Workshops und Raum für Austausch bot. Ziel der Veranstaltung war es, Fachkräften vertiefte Informationen zum Thema Stillen zu vermitteln, den fachlichen Dialog zu fördern und neue Impulse für die praktische Arbeit zu geben.
Das Symposium richtete sich an Akteurinnen und Akteure aus verschiedenen Bereichen, darunter Hebammen, Still- und Laktationsberaterinnen, Gesundheitsfachkräfte der Frühen Hilfen, Ärztinnen und Ärzte sowie weiteres medizinisches Personal.
Erster Kreisbeigeordneter und Gesundheitsdezernent Frederik Schmitt eröffnete die Veranstaltung und betonte die Bedeutung des Themas: „Im Gesundheitsamt beschäftigen wir uns schon länger mit den Themen Stillen und Stillförderung, weil es ein wesentlicher Baustein für die Gesundheit von Kindern, aber auch von Müttern ist.“ Er verwies auf eine Studie, die gezeigt habe, dass zwar viele Mütter vor der Geburt stillen möchten, jedoch innerhalb weniger Wochen nach der Geburt wieder damit aufhören. „Stillen ist kein Selbstläufer, es gibt viele Stolpersteine. Deshalb ist es so wichtig, Unterstützungsangebote zu schaffen und auf das Thema aufmerksam zu machen“, so Schmitt. Ziel sei es, gemeinsam Wege zu finden, um das Stillen in der Region weiter zu stärken.
In fünf Fachvorträgen wurden verschiedene Aspekte der Stillförderung beleuchtet. Die Referentinnen sprachen über nationale Strategien und kommunale Umsetzungsmöglichkeiten, gaben Empfehlungen aus der Praxis und thematisierten Beweggründe und Herausforderungen beim Stillen. Weitere Schwerpunkte lagen auf einer motivierenden Stillberatung sowie den Chancen und Risiken digitaler Unterstützungsmöglichkeiten.
In anschließenden Workshops setzten sich die Teilnehmenden mit der Situation des Stillens im Landkreis Fulda auseinander. Dabei wurden bestehende Unterstützungsangebote analysiert und Ideen für zukünftige Maßnahmen entwickelt. Im Mittelpunkt stand der Wunsch nach einer stärkeren Vernetzung der regionalen Akteurinnen und Akteure, um den Austausch zu intensivieren und Angebote besser aufeinander abzustimmen. Außerdem sprachen sich die Teilnehmenden für eine bessere Bündelung und Bewerbung bestehender Angebote aus, damit Mütter und Familien leichter Zugang zu Unterstützung in ihrer Nähe finden. Als besonders wichtig wurden zudem Stillvorbereitungskurse sowie ein Kompass mit stillfreundlichen Orten hervorgehoben.
Das Symposium machte deutlich, dass Stillen weit über die individuelle Entscheidung der Mutter hinaus ein gesellschaftlich relevantes Thema ist. Es betrifft Familien, Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie das soziale Umfeld gleichermaßen. Um das Stillen nachhaltig zu fördern, braucht es stillfreundliche Strukturen, ein unterstützendes Umfeld und eine höhere gesellschaftliche Akzeptanz. +++
Hinterlasse jetzt einen Kommentar