SPD: Die Stadt braucht mehr Aufenthaltsqualität

Mit dem Ende des Sommers und dem Rückgang des Aufenthalts im Freien zieht der SPD-Stadtverband eine Bilanz zur Frage, wie gut die Stadt auf die sich verändernden klimatischen Bedingungen vorbereitet ist. Dabei fällt das Fazit eindeutig aus: Es gibt noch viel zu tun. Insbesondere in der Innenstadt mangele es an Grünflächen und Schatten, um die sommerliche Hitze erträglicher zu gestalten.

Vor allem auf den stark gepflasterten Plätzen, etwa dem Universitätsplatz und dem Gemüsemarkt, fehle es an ausreichend Grün, betont Co-Vorsitzender H.-J. Tritschler. Der Universitätsplatz heize sich im Sommer so stark auf, dass ein längerer Aufenthalt dort kaum möglich sei. Die wenigen vorhandenen Bäume könnten daran wenig ändern, da der größte Teil des Platzes ungeschützt der Sonne ausgesetzt sei. Da eine zusätzliche statische Bepflanzung mit Bäumen aus baulichen Gründen nicht möglich sei, hält der SPD-Stadtverband eine Ausstattung mit mobilem Grün für eine sinnvolle Lösung. Zwar seien inzwischen mehr Pflanzkübel aufgestellt worden, diese reichten jedoch nach Ansicht der SPD bei weitem nicht aus.

Ein ähnliches Bild zeigt sich laut SPD auch auf dem Gemüsemarkt. Außerhalb der Marktzeiten wirke dieser tagsüber wenig einladend, weil Maßnahmen gegen die Hitze fehlten. Durch den Einsatz von mobilem Grün könne die Stadt hier die Aufenthaltsqualität deutlich verbessern, ohne den Marktbetrieb zu beeinträchtigen. Andere Städte hätten bereits überzeugende Konzepte umgesetzt, die als Vorbild für Fulda dienen könnten.

Darüber hinaus spricht sich der SPD-Stadtverband für eine stärkere Förderung der Fassadenbegrünung aus. Die sogenannte Vertikalbegrünung sei ein bewährtes Mittel, um das Stadtklima zu verbessern. Der Magistrat solle daher über finanzielle Anreize für Hausbesitzer nachdenken, um solche Maßnahmen attraktiver zu machen.

Neben mehr Begrünung fordert die SPD auch zusätzliche Schritte, um den Folgen des Klimawandels zu begegnen. So sei es nicht nachvollziehbar, dass Brunnen abgeschaltet würden, anstatt neue Wasserstellen oder Wasserläufe zu schaffen. Solche Elemente könnten nicht nur das Stadtklima verbessern, sondern auch die Aufenthaltsqualität erhöhen, betont Tritschler.

Auch die Entsiegelung gepflasterter Flächen und deren anschließende Bepflanzung sieht die SPD als sinnvolle Maßnahme an. Entsprechende Vorschläge seien bislang jedoch in der Stadtverwaltung auf wenig Resonanz gestoßen, kritisiert der Stadtverband.

Über die unmittelbaren Klimaschutzmaßnahmen hinaus müsse grundsätzlich über eine Verbesserung der innerstädtischen Aufenthaltsqualität nachgedacht werden. Dabei dürfe der Fokus nicht allein auf Touristen liegen, sondern müsse vor allem die Bedürfnisse derjenigen berücksichtigen, die in der Stadt leben, arbeiten oder sich regelmäßig dort aufhalten.

Ein wichtiger Punkt sei in diesem Zusammenhang die Ausstattung mit Sitzgelegenheiten. Die Stadt brauche nicht nur moderne Designmöbel, sondern vor allem bequeme Sitzmöglichkeiten, die auch älteren Menschen gerecht werden. Nur so könne die Innenstadt langfristig zu einem lebenswerten Ort für alle werden, heißt es abschließend in der Pressemitteilung des SPD-Stadtverbands. +++


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