
Ein "historischer Tag" für Schlüchtern: Mit diesen Worten beschrieb Landrat Thorsten Stolz (SPD) die feierliche Eröffnung des neuen Kultur- und Begegnungszentrums (KuBe) am vergangenen Wochenende. Über 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft waren der Einladung zur akademischen Feier in die Stadthalle gefolgt, um die Einweihung des imposanten Gebäudes mitzuerleben.
Bürgermeister Matthias Möller (parteilos) ließ in seiner bewegenden Ansprache die Entstehungsgeschichte des KuBe Revue passieren. Ausgangspunkt war die überraschende Schließung des traditionsreichen Kaufhauses Langer im Jahr 2018, die eine große Lücke im Herzen der Stadt hinterließ. Möller erinnerte sich an die "emotional fordernde Zeit" nach der Hiobsbotschaft und den "surrealen Gedanken", dass der vertraute Anziehungspunkt seiner Kindheit plötzlich verschwinden sollte. Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken, entwickelte die Stadt mit Möller an der Spitze eine mutige Vision: den Ankauf des Langer-Areals und die Schaffung einer "Neuen Mitte" für Schlüchtern.
Dieser Weg war nicht immer einfach, räumte Möller ein. "Es gab viele ungewisse Zeiten und eine emotionale Achterbahnfahrt", so der Bürgermeister. Doch die Beharrlichkeit habe sich ausgezahlt. Heute stehe mit dem KuBe ein "grandioses Projekt", das die positive Entwicklung der Stadt vorantreiben werde. Möller dankte allen Beteiligten, die diesen Erfolg ermöglicht haben, und hob insbesondere den unermüdlichen Einsatz der Mitarbeiter der Stadtverwaltung hervor.
Landrat Stolz schloss sich dem Dank an und lobte Bürgermeister Möller als "Motor und Antreiber" des Projekts. Das KuBe sei ein "Leuchtturmprojekt" für die gesamte Region und ein "neues Kapitel in der Stadtentwicklung", so Stolz. Er zeigte sich überzeugt, dass das Gebäude zu einem lebendigen sozialen und kulturellen Mittelpunkt werden wird. Der Landkreis Main-Kinzig hat die Investition mit einem Zuschuss von 1,365 Millionen Euro unterstützt.
Werner Bensing, Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft und künftiger Betreiber des KuBe, sprach von einem "imposanten und wichtigen öffentlichen Gebäude", das die soziale Integration im Quartier fördern soll. Als Namensgeber und Patron des KuBe wurde der Schlüchterner Gönner J.J. Weitzel gewählt.
Im Anschluss an die Festreden in der Stadthalle überreichte Architekt Stephan Storch symbolisch einen überdimensionalen "Generalschlüssel" an Bürgermeister Möller und die Verantwortlichen der Stadt. Dann zog die Festgesellschaft zum neuen Gebäude, wo das rote Band durchschnitten wurde. Bei einem Rundgang konnten sich die Gäste ein Bild von der Vielfalt des KuBe machen.
Ein Haus voller Leben: Im Erdgeschoss befindet sich die Kindertagesstätte "Zwergenwiese" mit vier Gruppen und Außenbereich. Im 2. und 3. Obergeschoss ist die Kindererlebniswelt mit großem Kletterparadies. und weitere Einrichtungen wie Familien- und Integrationsbüro "Check-In", Weitzelbücherei, Europa-Akademie, Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW), Seminar- und Büroräume, Veranstaltungssaal. Das KuBe ist ein Meilenstein in der Geschichte Schlüchterns und ein Symbol für den erfolgreichen Strukturwandel der Stadt. Es ist ein Ort der Begegnung, des Lernens und der Kreativität, der das Leben in Schlüchtern bereichern wird. +++