Scheuer will Tickets im Bahn-Fernverkehr billiger machen

Um noch mehr Reisende zum Umsteigen auf die Bahn zu bewegen, will Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) die Tickets im Fernverkehr billiger machen. Der Trend bei den Fahrgastzahlen stimme, sagte Scheuer der "Bild-Zeitung". "Wir werden die wichtige Schwelle von 150 Millionen Fahrgästen erreichen. Um auf diesem Weg weiterzugehen und die Bahn noch attraktiver zu machen, brauchen wir auch im Fernverkehr der Bahn die Absenkung der Mehrwertsteuer auf Tickets von 19 auf 7 Prozent. Damit entlasten wir die Bahnfahrer im Fernverkehr um bis zu 400 Millionen Euro pro Jahr. Wem es mit dem Klimaschutz und dem Umstieg von Auto oder Flugzeug auf die Bahn ernst ist, der muss bei der Steuer ansetzen", so der Verkehrsminister weiter. Eine positive Bilanz zieht Scheuer für die ICE-Strecke Berlin-München. "Wir haben hier eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen. Wir haben auf dieser Strecke schon 30 Prozent der Passagiere vom Inlandsflug zum Umstieg auf die Schiene bekommen. Zwischen Hamburg und Berlin fliegt quasi niemand mehr, weil die Bahnverbindung attraktiv ist. Das ist der Weg, den ich gehen will - anstelle von Verboten, Tempolimits oder dem Verteuern von Mobilität. Verbieten, Verteuern und Verteufeln ist der falsche Weg", so der CSU-Politiker weiter. Vorwürfe vor allem von Seiten der Opposition, er bremse beim Klimaschutz, wies er zurück. "Das ist Quatsch! Ich werde zum Beispiel jetzt ein Elektromobilitäts-Gesetzespaket vorlegen, an dem sich alle Ressorts beteiligen können. Ich mache Klimaschutz konkret. Das Justizministerium muss endlich ein Wohnungseigentumsgesetz vorlegen, wo die Ladestationen im privaten Bereich geregelt werden. Das muss schneller gehen", sagte Scheuer der Zeitung. +++


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1 Kommentar

  1. Da hat der Herr Scheuer mal eine gute Idee und das gerade vor dem Hintergrund, dass sein Handeln im Zuge des Abgasskandals eher was von Lobbyarbeit für die Automobilindustrie hatte, und schon wird er auch dafür kritisiert. Es ist immerhin ein guter Anfang, der zudem die Reisebusbranche unter Druck setzt. Ich fürchte nur, dass der größte Widersacher auf der Regierungsbank selbst zu finden sein wird. Mit dem gesenkten Mehrwertsteuersatz wird Herr Finanzminister Scholz (SPD) nicht einverstanden sein. Er jammerte ja ohnehin schon vor einiger Zeit herum, dass die Steuereinnahmen wegen zu befürchtender abflauender Konjunktur sinken werden.

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