Rund 200 Gäste auf Jahresempfang des DRK-Kreisverband Fulda

Schenk zu Schweinsberg: „Von der Politik Formuliertes muss in der Praxis auch Anwendung finden.“

Drk fd0

Der Fuldaer Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes hat am Dienstagabend zu seinem traditionellen Jahresempfang in die Aula der Alten Universität geladen. Über 200 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kirche, Gesellschaft und dem öffentlichen Leben waren der Einladung der Hilfsorganisation gefolgt. Als Gastredner konnte das Präsidium um Präsidentin Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg den Naturwissenschaftler und Hirnforscher Professor Dr. Christoph von der Malsburg in Fulda willkommen heißen.

Wie auch in den vergangenen Jahren fand der gestrige Jahresempfang des DRK Kreisverbandes Fulda großen Anklang. Zahlreiche Vertreter und Repräsentanten der heimischen Kommunalpolitik sowie der umliegenden Gemeinden des Landkreises, Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft wohnten der rund zweistündigen Veranstaltung, die alljährlich in der Aula der Alten Universität im Stadtzentrum Fuldas stattfindet und Gastgeber für zahlreich kommunalpolitisch Aktiver einer ganzen Region ist, bei.

DRK-Präsidentin Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg warf in ihren Eröffnungs- und Begrüßungsworten einen Blick in die Vergangenheit - und bezugnehmend auf die Bewältigung und Koordination des 2015 auf die Region hereinbrechenden Stroms von Geflüchteten und die Corona-Pandemie 2020 auch einen Blick auf die großen Herausforderungen der Rettungsorganisation und Leistungserbringers, die der Kreisverband Fulda annahm und stemmte. Doch nicht nur bei der Unterbringung von Geflüchteten war der Fuldaer Kreisverband Taktgeber, sondern war und ist dies auch bei der Bewältigung von Naturkatastrophen wie Starkregen- und damit korrelierenden Hochwasserereignissen.

Der Fuldaer Kreisverband sieht die Auswirkung des Klimawandels mit großer Sorge. Präsidentin Donata Freifrau Schenk zu Schweinsberg appellierte am Dienstag an die Politik, den Katastrophenschutz auszubauen, um somit die Rettungs- und Hilfsorganisationen zu unterstützen. „Nur wenn vonseiten der Politik die entsprechenden Rahmenbedingungen gesetzt werden, können wir den Betroffenen bestmöglich helfen und sie unterstützen“, sagte die DRK-Präsidentin gestern in Fulda.

In der Corona-Pandemie war der DRK-Kreisverband Fulda Hauptakteur beim Aufbau und der Durchführung von 26 Testzentren. Gemeinsam mit dem Klinikum Fulda und dem Gesundheitsnetz Osthessen (GNO) impfte der Kreisverband in dieser Zeit im eigens für die Impfungen hergerichteten Impfzentrum rund 300.000 Menschen. Ein großer Mitarbeiterstab der 700 Hauptamtlichen und 1.000 Ehrenamtlichen beim DRK Fulda war beim Aufbau, der Logistik und letztlich der Durchführung der Schnelltests ehrenamtlich im Einsatz.

DRK-Präsidentin Donata Freifrau Schenk zu Schweinsberg nutzte die gestrige Gelegenheit, um allen Rotkreuzlern, vor allem den rund 1.000 Ehrenämtlern unter ihnen ein herzliches Dankeswort auszusprechen. Und auch ein Blick für die Arbeit all jener Beschäftigten in den DRK-Seniorenzentren im Einzugsgebiet, die oft im Verborgenen bleibt, hatte die Präsidentin am Dienstagabend wertschätzende Worte: „Ich sehe Sie alle, wie sie in der letzten Reihe sitzen und freue mich außerordentlich, dass Sie heute Abend bei uns sind und diesen Jahresempfang mit uns gemeinsam begehen.“

Und auch als das Impfzentrum im Hotel- und Kongresszentrum Esperanto in Fulda aufgelöst worden war, impfte der Kreisverband im ehemaligen Kaufhaus Kerber, das heute ein von der Stadt erworbenes Konzeptkaufhaus ist, noch einige Wochen und Monate weiter. Die Präsidentin empfand es seinerzeit als große Freude, bei rund 220.000 Einwohnern des Landkreises so viele Menschen impfen zu können. „Eine Mammutleistung, die nur im Gemeinsamen möglich gewesen war“, erinnerte die Präsidentin fünf Jahre später.

Donata Freifrau Schenk zu Schweinsberg verurteilte am Dienstagabend auf dem Jahresempfang die verbalen Attacken worunter auch Bedrohungen und körperliche Gewalt fallen, denen Einsatz und Rettungskräfte sowie Polizeibeamte vermehrt ausgesetzt sind. Jedoch ließen sich Einsatzkräfte des DRK Fulda nichts gefallen und stünden kameradschaftlich zusammen. „Auch wenn uns die geopolitische Lage verunsichert, müssen wir in diesen unruhigen Zeiten gewappnet sein. Gemeinsam mit der Politik müssen wir Pläne erarbeiten, die auch umgesetzt werden, sowie in der Praxis Anwendung finden müssen“, so die DRK-Präsidentin.

Vor dem Hintergrund des immer noch anhaltenden russischen Angriffskrieges in der Ukraine sagte die Präsidentin: „Es ist mehr als traurig, was in der Welt geschieht. Ich möchte die heutige Gelegenheit nutzen, um allen, die die Ukraine humanitär unterstützen, ein herzliches Dankeswort aussprechen. Aber auch hier bei uns gibt es viele Menschen, die in Not sind – und auf diese gilt es auch zu achten.“ Die Präsidentin weiter: „Wir als Deutsches Rotes Kreuz hier vor Ort haben die Verpflichtung, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um den Menschen in den unterschiedlichsten Lebenslagen beizustehen und sie zu schützen und diesem gesellschaftspolitischen Auftrag wird das Deutsche Rote Kreuz Kreisverband Fulda auch in Zukunft gerecht werden“, schloss die Präsidentin.

Brigitte Wettengel als Vizepräsidentin des Hessischen DRK-Landesverbandes überbrachte am Dienstagabend die Grüße des Landespräsidiums. Eindrucksvoll sei es, über welch umfangreiches Portfolio der Fuldaer Kreisverband verfüge und mit welcher Leidenschaft die Rotkreuzler ihren Dienst am Menschen verrichteten. Brigitte Wettengel: „Wir als Hessischer Landesverband würden uns wünschen, dass viele unserer Kreisverbände in dieser Art und Weise tätig sind, wie Sie es in Fulda sind und mit großem Beispiel herangehen.“

35 Kreisverbände sind dem DRK Landesverband Hessen zugeordnet und zählt rund 180.000 Aktive. "Der Hessische DRK-Landesverband ist einer der Tatkräftigsten Verbände bundesweit", führte die Vizepräsidentin weiter aus. Eine entscheidende Rolle hatte dieser laut Wettengel beispielsweise bei der Flutkatastrophe im Ahrtal inne. „Es ist schön, zu sehen, wie viele heute Abend von Ihnen gekommen sind“, so die Vizepräsidentin weiter.

Das Deutsche Rote Kreuz ist die größte Rettungsorganisation; in fast allen Ländern dieser Erde gibt es eine Rot-Kreuz-Gemeinschaft oder eine Rot-Kreuz-Struktur. Sie alle arbeitenden unter denselben Grundsätzen, bei denen die Menschlichkeit im Mittelpunkt ihres Handelns steht - und das unabhängig von Hautfarbe, Religion und Nationalität unter dem Credo ‚Füreinander da. Miteinander stark‘“. Adressiert an die Bundespolitik richtete die Vizepräsidentin des Hessischen DRK- Landesverbandes den dringenden Appell, in den Katastrophenschutz zu investieren und nicht nur darüber zu sprechen.

Unter der Überschrift „Künstliche Intelligenz auf dünnem Eis“ entführte der Physiker und Hirnforscher Professor Dr. Christoph von Malsburg die Anwesenden in seinem 50-minütigem Vortrag aus Sicht des Physikers in das Innenleben der Künstlichen Intelligenz. Von Malsburg und Schenk zu Schweinsberg kennen einander bereits mehrere Jahrzehnte, umso erfreulicher war es für die DRK-Präsidentin, den renommierten Hirnforscher für das DRK-Präsidium in Fulda willkommen heißen zu dürfen.

Verabschiedet wurde Von der Malsburg und dessen Ehefrau Astrid von der Präsidiumsspitze mit Blumensträußen und einem wie hierzulande üblich: „Fuldaer Rucksack“. Nach dem rund zweistündigen offiziellen Teil ging der Jahresempfang bei Fingerfood und erfrischenden Getränken und anregenden Gesprächen in den gemütlichen Teil über. +++ jessica auth


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1 Kommentar

  1. Danke für diesen klaren und sachlichen Bericht. Es ist gut zu sehen, dass der Jahresempfang des DRK Fulda auch ohne allzu viel Nähe und Inszenierung auskommt und dabei die wichtigen Inhalte im Mittelpunkt stehen.

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