Flieden/Rückers. Gestern Abend lud Fliedens Bürgermeister Christian Henkel (CDU) um 19:30 Uhr zu einer Informationsveranstaltung zur „Unterbringung von Asylbewerbern in Rückers“ ins Bürgerhaus des Fliedener Ortsteils ein. Dabei war es ihm ein wichtiges Anliegen, die Gemeinde Rückers von ihrem, bis dahin negativen Image der Fremdenfeindlichkeit zu befreien.
„Die Unterbringung von Asylbewerbern ist nach wie vor ein aktuelles Thema und auch in unserer Gemeinde beständig present gewesen. Leider ist dieses Thema von den regionalen Medien, nicht immer sachgemäßig aufgefasst und publiziert worden, das finde ich sehr schade“, so die Begrüßungsworte von Christian Henkel. „Möge uns heutiger Abend ein willkommener Anlass sein, um zur aktuellen Thematik Fragen zu stellen und lassen sie uns gemeinsam auf das Informationsbedürnis eingehen“, so der Bürgermeister weiter.

Auch sprach sich Henkel gestern Abend zu einer legitimen Skepsis von Bürgerinnen und Bürgern aus, nahm aber unmittelbar danach in seiner Korefernz Bezug auf eine Willkommenskultur, diese langsam mal an der Zeit wäre, unseren neuen Mitbürgerinnen und Mitbürgern zu erweisen. „Unser Ziel ist es, langsam einmal offen damit umzugehen“, so der Christdemokrat. „Es gibt viele Möglichkeiten der Begegnungen und schön wäre es, diesen Menschen, die traumatisiert sind, offen und herzlich zu begegnen; Mögen wir als Gemeinde dennoch in Zukunft zeigen, dass wir trotz der zahlreichen Negativschlagzeilen, mit diesem Thema gut umgehen können“, so Henkel gestern Abend in Rückers.
Jürgen Stock, Leiter des Kreisjobcenters Fulda, ist für die Bereiche Arbeit und Soziales zuständig und machte in seiner Funktion als Gastreferent, deutlich, dass nicht, wie oft fehlerhaft publiziert, Tagesbeträge pro Asylbewerber in Höhe von 25 bis 30 Euro anfielen, sondern dies in Wirklichkeit etwa nur 6,30 Euro bis höchstens 10,50 Euro wären. Weitere Schwerpunkte legte Stock gestern Abend auf eine gelingende Inklusion und Integration der Neuankömmlinge. „Mit einem vernünftigen Miteinander wird es uns gelingen, die Flüchtlinge zu integrieren“, so Jürgen Stock. Wichtig sei aber, sie nicht alleine zu lassen. Ab Mitte Mai sei bereits im Fliedener Ortsteil Rückers ein Mehrfamilienhaus mit 7 Wohneinheiten, bei einer maximalen Aufnahmekapazität von 30 Personen bezugsfertig.

Auch kritisierte der Rückerser Ortsvorsteher Peter Auth scharf die Informationspolitik der Medien, in diesem Sinne Rückers von einigen Pressestimmen extrem ausländerfeindlich dargestellt wurde. Dieses sei in höchstem Maße verwerflich. Rückers sei alles andere als fremdenfeinlich, ganz im Gegenteil. „Wir sind eine sehr gastfreundliche Gemeinde, in der Gastfreundlichkeit schon heute gelebt wird“, so der Ortsvorsteher. Viele aus Politik und dem Öffentlichen Leben, unter anderem die Geistlichkeit, vertreten durch Pfarrer Thomas Maleja und Pfarrer Holger Biehn, waren gekommen um der Informationsveranstaltung, die die letzten Wochen für so viel Negativschlagzeilen gesorgt hatte, beizuwohnen.

Rückers war in den letzten Wochen durch die überwiegend negative und fehlerhafte Berichterstatung, insbesondere auch im Aufkommen des bekannten Flugblattes, in die Negativschlagzeilen geraten. fuldainfo sah bis gestern von einer Berichterstattung zur Thematik „Zuwanderung von Asylbewerbern und dessen Unterbringung“ ab. +++ fuldainfo | jessica auth / norbert hettler









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Der SPD Rückers ist zu verdanken, dass nun alle politischen und kirchlichen Kräfte vor Ort zusammenstehen, um sich auf den Einzug der ersten Asylbewerber in Rückers vorzubereiten. Durch die Hetzkampagne auf dem Rücken des Rufs der Rückerser war vielmehr der Zusammenhalt gestärkt worden. Am Ende der Veranstaltung fanden sich etliche Bürger, die neben Einsatzbereitschaft auch ihre interkulturelle Kompetenz einbringen wollen. Somit ist Zuversicht mehr als gerechtfertigt! Eine Fortsetzung der ausführlichen und anschaulichen Berichterstattung dürfte zum Gelingen der Aufnahme der Flüchtlinge ebenfalls beitragen. Weiter so!
Wenn man die Berichte der anderen liest, kommt es einem so vor als hätten die alle ganz toll berichtet. Dem war gar nicht so. Was Unschuldslämmer. Wir vergessen es aber nicht.
Endlich ein Bericht der nicht dümmlich ist und hetzt. Ich hätte an diesem Abend, besagte Medien angesprochen, die waren alle da. Medial ist Osthessen leider "fast" überall nicht unabhängig wie oft gewissen Medien behauptet. Hier ist alles in den Händen von Lobbyisten. Das ist sehr schade.