Hessen treibt den Ausbau von digitalen Starkregenfrühalarmsystemen weiter voran. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus überreichte am Montag sieben Förderbescheide an Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen und Landkreisen. Ziel ist es, die Bevölkerung besser vor den Folgen extremer Wetterereignisse zu schützen.
Das Land investiert über das Programm Starke Heimat Hessen mehr als zehn Millionen Euro in die Technologie. Künftig sollen 14 der 26 hessischen Landkreise sowie zwei kreisfreie Städte mit den Systemen ausgestattet sein. Nach Angaben des Digitalministeriums profitieren damit rund 42 Prozent der hessischen Bevölkerung auf fast der Hälfte der Landesfläche von den Frühwarnsystemen.
Das Projekt hat seine Wurzeln im Landkreis Fulda, wo seit 2021 ein Pilotbetrieb läuft. Dort misst das System in Echtzeit Niederschlag, Pegelstände und Abflussverhalten und kombiniert die Daten mit Informationen des Deutschen Wetterdienstes. Bei Gefahr wird innerhalb weniger Sekunden ein Alarm ausgelöst – per App, SMS oder Anruf. Auch künstliche Intelligenz kommt bei der Auswertung zum Einsatz, um die Warnungen fortlaufend zu verbessern.
Zu den neuen Standorten zählen unter anderem Darmstadt, Zierenberg und Habichtswald, Eschborn und Kronberg, Heuchelheim und Biebertal sowie die Kreise Bergstraße, Lahn-Dill, Vogelsberg, Wetterau, Main-Kinzig und Hochtaunus. Bereits in Betrieb oder in der Umsetzung sind vergleichbare Systeme unter anderem in Offenbach, Limburg, im Odenwaldkreis und in mehreren kleineren Kommunen.
Vertreterinnen und Vertreter der Landkreise betonten bei der Übergabe die besondere Bedeutung der Technologie. So verwies Fuldaer Landrat Bernd Woide auf die mögliche Vorwarnzeit von 15 bis 45 Minuten, die im Ernstfall Leben retten könne. Auch aus dem Kreis Bergstraße, dem Vogelsbergkreis und dem Lahn-Dill-Kreis wurde auf die jeweilige regionale Verwundbarkeit hingewiesen – sei es durch Hanglagen, Flussläufe oder dichte Besiedlung.
Die Stadt Darmstadt erinnerte an die starken Niederschläge vom 7. Juli, bei denen innerhalb kurzer Zeit mehr als 40 Liter pro Quadratmeter fielen und zahlreiche Keller vollliefen. Das habe die Notwendigkeit eines umfassenden Starkregenmanagements erneut verdeutlicht.
Das Land Hessen flankiert die Einführung der Systeme durch das Programm Starke Heimat Hessen, das seit 2020 Kommunen bei Digitalisierungsprojekten unterstützt. Jährlich stehen rund 16 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung. Insgesamt wurden bisher 125 Vorhaben mit einer Summe von etwa 92 Millionen Euro gefördert. Seit 2025 gibt es zudem eine eigene Förderlinie für die Nachnutzung bereits erprobter Lösungen. +++









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