RKI meldet 56635 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz steigt auf 290,1

Hospitalisierungs-Inzidenz bei 7,17

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Freitagmorgen vorläufig 56.635 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 7,9 Prozent oder 4.857 Fälle weniger als am Freitagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg trotzdem laut RKI-Angaben von gestern 289,6 auf heute 290,1 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Dass die Zahl der neuen Fälle gegenüber der Vorwoche sank, der Inzidenzwert aber stieg, ist nur möglich, weil das RKI letzte Woche zahlreiche Nachmeldungen aus früheren Zeiträumen hatte, die aber in die Inzidenzwertberechnung nicht eingehen. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 1.289.900 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 307.400 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 233 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 951 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 136 Todesfällen pro Tag (Vortag: 129). Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 154.328. Insgesamt wurden bislang 35,78 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Hospitalisierungs-Inzidenz bei 7,17 – Noch deutlich unter Vorwoche

Die bundesweite Hospitalisierungsrate für Corona-Infizierte ist im Vergleich zum Vortag gestiegen, liegt aber weiter deutlich unter dem Wert der Vorwoche. Das RKI meldete am Freitagmorgen zunächst 7,17 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden 7 Tagen (Donnerstag ursprünglich: 6,67, Freitag letzter Woche ursprünglich 10,34). Es handelt sich um die jeweils vorläufigen Zahlen, die stets nachträglich noch nach oben korrigiert werden, da manche Einweisungen erst später gemeldet werden. Am höchsten ist die Hospitalisierungsinzidenz laut der vorläufigen Daten in Mecklenburg-Vorpommern (13,47). Dahinter folgen Sachsen-Anhalt (10,97), Brandenburg (10,64), Thüringen (9,63), Sachsen (8,34), Bayern (8,24), Nordrhein-Westfalen (8,13), Schleswig-Holstein (7,56), Saarland (7,33), Hessen (6,69), Berlin (6,66), Rheinland-Pfalz (6,04), Niedersachsen (4,61), Baden-Württemberg (4,58), Hamburg (3,13), Bremen (2,37). In der Altersgruppe 0-4 Jahre liegt di e Hospitalisierungsinzidenz bundesweit vorläufig bei 2,97, in der Altersgruppe 5-14 Jahre bei 0,55, in der Altersgruppe 15-34 Jahre bei 1,61, in der Altersgruppe 35-59 Jahre bei 2,81, in der Altersgruppe 60-79 Jahre bei 11,53 und bei den Über-80-Jährigen bei 42,35 Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 je Woche und 100.000 Einwohner.

Stiko erwägt Corona-Impfung für Kleinkinder mit Vorerkrankungen

Die Ständige Impfkommission (Stiko) will Kleinkindern unter fünf Jahren mit bestimmten Risikofaktoren eine Corona-Schutzimpfung empfehlen. „Die Stiko empfiehlt Kindern mit Vorerkrankungen im Alter von sechs Monaten bis vier Jahren bei erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf von Covid eine Grundimmunisierung“, heißt es im Beschlussentwurf der Empfehlung der Kommission, über den die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten. „Für immungesunde Kinder ohne Vorerkrankungen im Alter von sechs Monaten bis vier Jahren empfiehlt die Stiko derzeit keine Covid-19-Impfung.“ Primäres Ziel in dieser Altersgruppe sei es, schwere Verläufe, Hospitalisierung und Tod durch Covid-19 zu verhindern. Die Stiko empfiehlt die Impfung demnach unter anderem Kindern mit Adipositas, Immunschwäche, Herzfehlern, chronischen Erkrankungen der Lunge oder der Niere, Krebserkrankungen oder Trisomie 21. Die Empfehlung ist fertig und befindet sich aktuell im so genannten Stellungnahmeverfahren, bei dem unter anderem die Gesundheitsministerien der Länder noch fachliche Einwände machen können. In der EU sind Impfstoffe für Kinder unter fünf Jahren seit zwei Wochen zugelassen. Die Impfung soll laut Stiko mit drei altersgemäßen Dosen von Biontech/Pfizer (Comirnaty) innerhalb von insgesamt acht Wochen verabreicht werden. Möglich sei es auch, zwei Impfstoffdosen von Moderna (Spikevax) zu wählen, hier gebe es jedoch noch Unsicherheiten. „Aufgrund der unzureichenden Datenlage zum Myokarditisrisiko nach Spikevax empfiehlt die Stiko zunächst, die Impfung vorzugsweise mit Comirnaty durchzuführen. Zudem ist Spikevax in der für diese Altersgruppe vorgeschriebenen Dosierung bis auf Weiteres in Deutschland nicht verfügbar“, heißt es in der Empfehlung. Kinder im Alter von sechs Monaten bis vier Jahren mit Vorerkrankungen, die bereits eine Corona-Infektion durchgemacht haben, sollten dagegen nur zwei Impfstoffdosen von Biontech/Pfizer beziehungsweise eine Dosis von Moderna etwa sechs Monate nach der Infektion erhalten. Bei gesunden Kindern, in deren Umfeld Menschen mit hohem Risiko für einen schweren Corona-Verlauf leben, welche selbst nicht ausreichend immunisiert werden können, sei eine Impfung unter Umständen ebenfalls sinnvoll. „In diesen Fällen kann nach individueller Risikoeinschätzung in Absprache mit dem behandelnden Arzt eine Grundimmunisierung durchgeführt werden“, so die Stiko. +++

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