Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) hat den Vorwurf des Racial Profiling im Zusammenhang mit Polizeikontrollen im Frankfurter Bahnhofsviertel entschieden zurückgewiesen. Die Maßnahmen dienten ausschließlich der Kriminalitätsbekämpfung und seien notwendig, um die Sicherheit in der Gegend zu erhöhen, erklärte das Innenministerium am Freitag.
„Die Polizei kontrolliert gezielt Personen, bei denen ein konkreter Verdacht besteht – nicht aufgrund von Herkunft oder Hautfarbe“, betonte Poseck. Ziel sei der entschlossene Kampf gegen Drogenhandel und andere Straftaten.
Allein im Jahr 2025 wurden im Bahnhofsviertel bereits zwölf Großrazzien durchgeführt. Dabei stellte die Polizei zahlreiche Verstöße fest – unter anderem gegen das Betäubungsmittelgesetz, das Aufenthaltsgesetz und das Waffengesetz.
Im Mittelpunkt der Maßnahmen steht die sogenannte Task Force Kaisertor, die vor vier Monaten ins Leben gerufen wurde. Die Spezialeinheit leitete seither 140 Ermittlungsverfahren wegen Drogenhandels ein. Sichergestellt wurden unter anderem 6.000 Gramm Marihuana, 18 Gramm Crack, 4.500 Tabletten verschreibungspflichtiger Medikamente sowie 12.000 Euro Bargeld. Besonders im Visier stand das Kaisertor, wo sich laut Behördenangaben eine aggressive Dealerszene etabliert hatte.
Die neunköpfige Einheit begann ihre Arbeit zunächst im Verborgenen, wechselte später zu offenen Kontrollen. Im Rahmen dieser Maßnahmen wurden zahlreiche Aufenthaltsverbote verhängt. Mehr als 50 Personen missachteten diese Anordnungen, einige von ihnen kamen für bis zu zwölf Tage in Gewahrsam.
Poseck äußerte sich zugleich kritisch zur Haltung der Frankfurter Stadtpolitik in Sicherheitsfragen. Besonders besorgt zeigte er sich über das geplante Zentrum für Drogensüchtige, das seiner Einschätzung nach die Anziehungskraft des Viertels für Konsumenten weiter erhöhen könnte.
Zur Stabilisierung der Lage setzt die Landesregierung auf einen 7-Punkte-Plan, der neben verstärkten Polizeikontrollen auch soziale Angebote und den Ausbau der Videoüberwachung umfasst. Die bisherigen Erfahrungen der Task Force sollen künftig auch anderen Polizeieinheiten zugutekommen.
Die Polizei kündigte an, den Druck auf die Drogenszene im Bahnhofsviertel weiter aufrechtzuerhalten. Ziel bleibe es, den Standort für Händler dauerhaft unattraktiv zu machen. +++









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