„Mittelpunkt“ in Aufenau erhält Förderungsbescheid

Aufenau. In Aufenau, dem größten Stadtteil von Wächtersbach mit etwa 1.800 Einwohnern war das Kaufhaus Zöller eine Institution. Seit 125 Jahren existierte der Laden mitten im Ortskern und seit 1907 betrieb Familie Zöller das Einkaufsgeschäft. Ende vergangenen Jahres mussten sie aus gesundheitlichen Gründen ihren Laden schließen. Damit war zu befürchten, dass Aufenau nicht nur sein Lebensmittelgeschäft, sondern auch die im Laden ansässige Postfiliale und die Lotto-Annahmestelle verlieren würde. Die Wichtigkeit des Geschäftes, das gleichzeitig auch ein sozialer Treffpunkt war, veranlasste die Stadt Wächtersbach sich für eine geeignete und zügige Nachfolge einzusetzen.

Die gelernte Gärtnerin und Floristin Simone Bienossek verfügt über Erfahrungen im Einzelhandel und war bis Ende 2014 in der OHG des Weidenhofes verantwortlich für den Weidenhofladen. Seit einigen Monaten betreibt sie das Geschäft der Zöllers und hat ihren Betrieb, den „Mittelpunkt“ so konzipiert, dass an die erfolgreichen Komponenten des vormaligen Ladens mit Post, Lotto und Frühstücksservice angeknüpft werden kann.

„Mit der Neueröffnung des Dorfladens in Aufenau wird die Versorgung mit den Dingen des täglichen Bedarfs gewährleistet“, freute sich Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler. Gemeinsam mit Thomas Dickert, Geschäftsführer von Spessart regional, übergab sie vor wenigen Tagen an die neue Inhaberin einen Zuwendungsbescheid für die Renovierungsarbeiten in Höhe von 18.000 Euro aus Fördergeldern der EU und des Landes Hessen. „Wir brauchen Menschen, die sich etwas trauen, dass der Dorfladen weiter besteht trägt auch zur Erhaltung der Infrastruktur im ländlichen Raum bei“, so Simmler.

Die Leitlinien des „Mittelpunktes“ sind „Frisch-Vielfältig-Nah“. Dabei steht „Frisch“ für frisches Brot, frische (auch belegte) Brötchen, frische Wurst, frische Molkereiprodukte, frisches Gemüse und weitere Frischprodukte von regionalen Anbietern und Direktvermarktern. Zu „Vielfältig“ gehört ein Basisangebot an Waren des täglichen Bedarfs, insbesondere Lebensmittel und Drogerieartikel sowie eine kleine Abteilung mit Vollkorn- und Bioprodukten. Daneben gibt es auch Getränke, Zeitungen, Zeitschriften und Tabakwaren, Blumen sowie Geschenkartikel. „Nah“ bedeutet zunächst, dass sich das Geschäft im Zentrum von Aufenau befindet und so sehr gut für die Bürgerinnen und Bürger fußläufig oder mit dem Fahrrad zu erreichen ist.

„Nah“ hat aber auch mit Nachbarschaft zu tun; so lädt eine gemütliche Sitzecke zum Verweilen ein und lockt zu einem Plausch bei Kaffee und Kuchen. Hauptaugenmerk ist ein Frühstücksangebot. „Man muss nur in den Mittelpunkt kommen, dann trifft man sich – sagen die Kunden“ berichtet Simone Bienossek. +++ fuldainfo