Merz hört mit – Weihnachts-Special: Papyrrhussiege – die ersten fünf Jahre!

Gerhard Merz

Gießen/ Fulda. Aufmerksame Leserinnen und Leser dieser Kolumne werden die immer mal wieder eingestreuten Zitate – vor allem, aber nicht nur – aus dem Hessischen Landtag registriert haben, Zitate, die ich seit jetzt mehr als acht Jahren unter der Überschrift „Papyrrhussiege“ (eine Wortschöpfung meines Freundes Thorsten Schäfer-Gümbel, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion und der SPD-Hessen) sammle. Die Sammlung umfasst mittlerweile ca.920 Einträge, Tendenz stark steigend. Zu Weihnachten eine kleine, aber nicht völlig unrepräsentative Auswahl aus den ersten fünf Jahren:

„Bund bremst Umgehungsstraße aus“ (Überschrift in der Frankfurter Rundschau, 19.07.2006)

„Eine wirkliche Bewegung braucht zwei Beine. Sie braucht den parlamentarischen Arm, und sie braucht ein zweites Bein, um gut laufen zu können.“ (M. Siebel, MdL-SPD, zitiert nach: dpa, 26.02.2007)

„Da geraten auch die Pedale aus dem Ruder.“ (Pressemeldung der Stadtwerke Gießen AG, zitiert nach: Gießener Allgemeine Zeitung, 08.12.2007)

„Die Luftnummer der Finanzierung steckt im Wunschdenken.“ (W. Greilich, MdL-FDP, Plenarsitzung des Hess. Landtags, 9.4.2008)

„Dieses Thema kann man nicht mit der billigen Keule fahren.“ ( V. Bouffier, Hess. Innenminister, CDU), Plenarsitzung des Hess. Landtags, 14.05.2008)

„…flächendeckend wie ein Rasenmäher….“ ( C. Wagner, Vorsitzender CDU-Landtagsfraktion, Plenarsitzung des Hess. Landtags, 3.6.2008)

„Was heute Gegenwart ist, darf in der Zukunft nicht Vergangenheit sein.“ (P. Müller-Klepper, CDU-MdL, Plenarsitzung des Hess. Landtags, 23.09.2008)

„Aus dem Nähkästchen der höheren Politklaviatur plauderte Schäfer-Gümbel….“ (Gießener Anzeiger, 02.12.2008)

„Wir führen hier keine Debatte im blutleeren Raum.“ (Roland Koch, Hess. Ministerpräsident, CDU, Plenarsitzung des Hess. Landtags, 13.05.2009)

„Schlaglöcher pflastern Ihren Weg.“ (M. Bocklet, MdL-Bündnis 90/Die Grünen, Plenarsitzung des Hess. Landtags, 04.03.2010)

„Leuchtturm in Seenot.“ (Schlagzeile Frankfurter Rundschau, 19.03.2010)

„Das ist entweder falsch oder nicht richtig.“ (P. Burghardt, MdL- CDU, Sitzung des Ausschusses für Arbeite, Familie und Gesundheit des Hess. Landtags, 06.05.2010)

„Es ist ja hier nicht das Pferd neu zu erfinden.“ (M. Schott, MdL-Die Linke, Sitzung des Ausschusses für Arbeite, Familie und Gesundheit des Hess. Landtags, 10.06.2010)

„Philipp Rösler versucht, das System wieder auf trockene Füße zu stellen.“ (F. Rentsch, Vorsitzender FDP-Landtagsfraktion, Plenarsitzung des Hess. Landtags, 30.09.2010)

„An dieser Stelle gibt es einen echten Hasenfuß.“ (M. Wilkes, Landrat des Landkreises Bergstraße, CDU, Anhörung des Kulturpolitischen Ausschusses des Hess. Landtags, 07.04.2011)

„Ich bitte darum, immer das Zeitfenster im Gesicht zu haben.“ (H. Klein, MdL-CDU, ebd.)

„Die Mineralkonzerne reiben sich die Hände in Unschuld.“ (Moderator im Deutschlandfunk, 23.05.2011)

„Sie haben versucht, den Spatz in der Hand mit dieser Regierungserklärung aufzublasen.“ (K. Schulz-Asche, MdL-Bündnis 90/Die Grünen, Plenarsitzung des Hess. Landtags, 07.06.2011)

„….damit der Rahmen nicht aus dem Ruder läuft.“ (M. Döweling, MdL-FDP, Plenarsitzung des Hess. Landtags, 23.08.2011)

„Das hat den Tropfen zum Überlaufen gebracht.“ (N. Schmidt, MdL-SPD, Plenarsitzung des Hess. Landtags, 06.10.11)

„Die Feinde der Freiheit werden wir nicht mit Sparschweinen bekämpfen.“ (A. Bauer, MdL-CDU, ebd.)

„Elsbeere gibt der Zeiteninsel erste Konturen.“ (Überschrift Oberhessische Presse, 22.11.2011)

„Diese Erklärung ist den Pfifferling des Papiers nicht wert, auf das sie gedruckt ist.“ (H. Schaus, Parl. Geschäftsführer-Die Linke, Plenarsitzung des Hess. Landtags, 15.12.2011)

„Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, nutzt es nichts, wenn ständig an der zu kurzen Decke gezogen wird.“ (W. van Ooyen, Fraktionsvorsitzender-Die Linke, ebd.)

„Ein Rettungsschirm ist keine Gießkanne. Rettungsschirm und Gießkanne schließen sich aus.“ (G. Milde, MdL-CDU, ebd.)

„Kompliziert wird es dadurch, dass es nicht so einfach ist….“. (Josef Schnelle, Deutschlandfunk 05.01.2012) Genauso ist es!

FRÖHLICHE WEIHNACHTEN! +++ fuldainfo | gerhard merz