Mark Hauptmann (CDU) besucht das Staatsarchiv Meiningen

Wenn die Bewahrung historischer Schätze zur Herausforderung wird

Archivleiter Dr. Clemens Heitmann und Mark Hauptmann (MdB) in den Räumlichkeiten des Bibrabaus.

Im Rahmen seiner Wahlkreistage besuchte der Südthüringer Bundestagsabgeordnete Mark Hauptmann das Staatsarchiv Meiningen und traf Archivleiter Dr. Clemens Heitmann zum Gespräch. Mit 14.000 laufenden Metern gelagerter Unterlagen und 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern führt er das zweitgrößte staatliche Archiv Thüringens. Hier finden sich Unterlagen zur Geschichte der Region, vom Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert, vom fränkischen Henneberger Land, dem Herzogtum Sachsen-Meiningen bis zum heutigen Südthüringen.

So schön das historische Ensemble in Meiningens Mitte anzuschauen ist – für die Aufgabe des Archivs sind die Räumlichkeiten alles andere als ideal, erläutert Archivleiter Clemens Heitmann. „Zu den wesentlichen Aufgaben des Archivs zählen das Sichern und Zugänglichmachen der Unterlagen, sowie Forschung und Beratung – in unterschiedlicher Wichtung“, so Heitmann. Doch schon die Umsetzung der vordringlichsten gesetzlichen Aufgabe, die Sicherung der historischen Unterlagen vor schädlichen äußeren Einflüssen, scheitere mitunter an den aktuellen Gegebenheiten, erläutert der Archivleiter.

Um historiografisch wertvolle Dokumente fachgerecht einzulagern, benötigen Archive modern ausgestattete Magazinbauten – diese gewährleisten gleichbleibende klimatische Bedingungen, ohne Temperaturschwankungen oder erhöhte Luftfeuchtigkeit, die das Papier strapazieren könnten.

Von solchen Beingungen ist das Landesarchiv an beiden Standorten – sowohl im Bibrabau von Schloss Elisabethenburg in Meiningen als auch im ehemaligen Gefängnis der DDR-Geheimpolizei (Staatssicherheit) in Suhl – weit entfernt. Beide historische Gebäude sind aufgrund ihrer baulichen Voraussetzungen und aktuellen Zustände wenig geeignet, dort schützenswerte und wertvolle historische Dokumente zu verwahren. Archivleiter Dr. Heitmann konnte indes von bereits laufenden Planungen zur Verbesserung dieser baulichen Bedingungen berichten.

Mark Hauptmann zeigte sich vor Ort beeindruckt von der Arbeit der Archivarinnen und Archivare. Das älteste Dokument im Meininger Bibrabau stammt vermutlich aus dem Jahr 1119. Auch Unterlagen der Staatsanwaltschaften und Gerichte der DDR sind im Archiv eingelagert und heute wichtige Quellen beispielsweise bei Verhandlungen zur Rehabilitierung von Opfern des SED-Regimes.

Um auch in Südthüringen eine angemessene und den Standards entsprechende Unterbringung der Dokumente zu realisieren, bietet Mark Hauptmann seine Hilfe an. Er will das Gespräch mit den Bürgermeistern und Vertretern der Landesregierung suchen. +++ pm

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