Laurinat: Leitbildprozess und Stadtentwicklung gehen Hand in Hand

"Kein ewiges Herumeiern mehr!"

Jürgen Laurinat

Die politischen Gremien der Stadt Schlitz beschäftigen sich derzeit mit dem Haushaltsentwurf für das Jahr 2022, den Willy Kreuzer im Namen der Stadtverwaltung am 13.12.2021 in der Stadtverordnetenversammlung öffentlich vorgestellt hat. Das Papier soll am 21.02.2022 verabschiedet werden und wird massiv durch Großprojekte wie die Schwimmbad-Sanierung und den im Rahmen der ISEK-Maßnahmen geplanten Bau einer Kulturhalle geprägt. Gerade die Notwendigkeit eines weiteren Veranstaltungsortes im Schlitzerland wird dabei von weiten Teilen der Bevölkerung kritisch betrachtet.

Mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung

„Es ist gut, dass der Magistrat jetzt auf Druck des Stadtparlamentes hin am 02.02.2022 eine Art Infoveranstaltung zum aktuellen Stand und den Entwicklungen der ISEK-Maßnahmen auf dem Brauereigelände und im Rest der südlichen Altstadt durchführen will“, sagt Bürgermeisterkandidat Jürgen Laurinat dazu, „besser wäre es allerdings gewesen, man hätte dieses bedeutende Projekt gleich von Anfang an mit der gesamten Bevölkerung entwickelt und – noch besser – in einen Leitbildprozess für das Schlitzerland eingebunden.“ Teile des Parlamentes fordern schon lange einen am Willen der Bürgerinnen und Bürger orientierten Leitbildprozess und stellten bereits vor Jahren die erforderlichen Mittel im Haushalt zur Verfügung. „Leider sahen“, so Laurinat weiter, „die Verantwortlichen im Rathaus von 2016 bis heute den Wert eines Leitbildes nicht.“ Dabei machten die IKEK-Teilraum-Veranstaltungen, die 2018 in Pfordt, Queck, Schlitz und Bernshausen durchgeführt wurden, und die er als Bürgermeisterkandidat besuchte, deutlich, dass weite Teile der Bevölkerung durchaus großes Interesse an der Weiterentwicklung ihrer Orte und des Schlitzerlandes insgesamt zeigen.

Leitbildprozess wesentlicher Baustein

„In Schlitz habe ich selbst aktiv an den Diskussionen teilgenommen, in den anderen Veranstaltungen habe ich interessiert verfolgt, wie die Menschen vor Ort sich ihr Dorf und die Region in einigen Jahren vorstellen. Das so erarbeitete Konzept wäre ein sehr guter Ausgangspunkt dafür gewesen, über die Stadtentwicklung in unserer Gemeinde generell zu sprechen“, meint der Bewerber. Die Chance besteht seiner Meinung nach aber immer noch und muss dringend genutzt werden, um dafür zu sorgen, dass man sich nicht in teils widersprüchlichen Einzelmaßnahmen verzettelt und nur Stückwerk produziert: „Wir sollten dringend Ordnung in die Frage bringen, wo denn nun zum Beispiel der Abenteuerspielplatz gebaut werden soll, den ja eigentlich seit Jahren alle zu wollen vorgeben, und die offene Frage nach dem Erwerb des Torhauses am Brauereigelände klären, damit wir das Areal konsequent weiterentwickeln können.“ In seinem Wahlprogramm und vielen Gesprächen mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern hat er seine Pläne und Ideen bereits vorgestellt und diskutiert: „Ich möchte ein naturnahes, erholsames und nachhaltiges Leben im Schlitzerland etablieren“. Dabei setzt er auf sanften Tourismus mit Camping, Caravaning, Wandern, Radfahren, Reiten, Kanufahren und vielen anderen Angeboten, die im Schlitzerland weiterentwickelt werden müssen, auf bessere Park- und Verweilmöglichkeiten – gerade auch für Fahrradfahrer – in den Ortskernen und eine Förderung der Außengastronomie. Dabei darf seiner Meinung nach auch das Thema „autofreier Marktplatz“ kein Tabu sein.

Chancen erkennen und nutzen

Jürgen Laurinat möchte darüber hinaus die sehr gute Lage des Schlitzerlandes im Herzen Deutschlands besser dafür nutzen, Arbeitsplätze und Gewerbe hier anzusiedeln, die emissions- und verkehrsarm sind: „Zur Zeit merken viele Unternehmen, dass es gut funktioniert, wenn sie ihre Angestellten ganz oder weitgehend von zuhause aus arbeiten lassen. Mit vergleichsweise günstigen Mieten und erschwinglichem Bauland bieten sich hier aktuell große Chancen für ländliche Regionen wie das Schlitzerland. So konnte ich auch im Rahmen meiner Stadtteilgespräche in den letzten Wochen mit einigen gerade ins Schlitzerland zugezogenen Menschen ins Gespräch kommen.“ Viele dieser Neubürgerinnen und Neubürger sind tatsächlich hierher gezogen, weil sie die Naturnähe schätzen und im Schlitzerland ein vergleichsweise familienfreundliches Umfeld finden. Enttäuscht sind einige aber, weil die Digitalisierung in einigen Ortsteilen noch nicht so weit vorangeschritten ist, wie sie sich das wünschen und für ihre berufliche Tätigkeit brauchen. „Diese Zwei-, Drei-Klassengesellschaft von Menschen, die bereits gut angebunden sind, denen, die derzeit angebunden werden, und denen, die nach wie vor keine wirkliche Perspektive auf Breitband und ähnliches haben“, findet Jürgen Laurinat, „wurde viel zu lange hingenommen. Hier können und müssen wir – auch aus eigener Kraft – mehr tun!“ Bürgerinnen und Bürger, die im Schlitzerland arbeiten, anstatt nach Fulda oder in die Ballungszentren zu pendeln, kaufen hier ein, gehen hier essen, verbringen hier ihre Freizeit und – auch das ist für Jürgen Laurinat ein ganz wichtiger Punkt – nehmen stärker am sozialen und kulturellen Leben vor Ort teil. „Wer nicht von Montag bis Freitag jeden Morgen und jeden Abend ein, zwei Stunden mit pendeln verbringt“, erklärt der Kandidat, „kann diese Zeit mit der Familie, Freunden oder im Verein verbringen.“ Das stärkt die Vereine und das Ehrenamt und hilft am Ende allen.

Eckpfeiler der Stadtentwicklung

„Kein ewiges Herumeiern mehr, wenn es darum geht, das Schlitzerland in die digitale Zukunft zu führen. Kein Hin und Her mehr in Sachen Abenteuerspielplatz, der – wie viele andere Vorhaben – seit Jahren geplant und immer wieder umgeplant wird und seiner Umsetzung harrt. Mehr Vertrauen in Ehrenamtler und Schlitzerländer Macherinnen und Macher, wenn diese sich mit ihrem Wissen, ihrer Tatkraft, ihrer Zeit und ihrem Geld hier für das Gemeinwohl stark machen wollen. Konsequente Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger bei der Planung, sowie Transparenz bei der Umsetzung von großen und kleinen Projekten, die uns alle angehen. So stelle ich mir als zukünftiger Bürgermeister der Stadt Schlitz die Zusammenarbeit mit Ihnen vor“, umreißt Jürgen Laurinat die Eckpfeiler seiner Ideen zur Stadtentwicklung zusammenfassend. Und fügt hinzu: „Man erkennt derzeit deutlich, dass Machen und Reden im Schlitzerland nicht im Einklang sind. ‚Machen statt Reden‘ soll eben nicht heißen, dass man aufhört miteinander zu reden, sondern dass man das Besprochene dann auch umsetzt. Dafür stehe ich politisch und auch ganz persönlich.“ +++ pm