
Die Landtagsabgeordnete Stefanie Klee traf sich in der Kreishandwerkerschaft Bad Hersfeld mit Vertreterinnen der Friseur-Innung Bad Hersfeld-Rotenburg zu einem intensiven Austausch über die Herausforderungen und Zukunftsperspektiven des Friseurhandwerks. An dem Gespräch nahmen Sonja Erbe-Bock, Obermeisterin der Friseur-Innung, und ihre Stellvertreterin Nadine Scheer teil.
Zentrales Thema war die allgemeine Problematik des Friseurhandwerks, das unter mehreren Belastungen leidet. „Der Nachwuchsmangel ist, wie überall im Handwerk, ein Problem. Uns fehlt nicht nur qualifiziertes Personal, sondern auch motivierte Auszubildende“, betonten die beiden Obermeisterinnen. Hinzu kommt der hohe administrative Aufwand, der den Betrieb kleiner und mittelständischer Friseursalons erheblich erschwert. Ein weiteres Thema des Treffens war die schwierige Preissituation im Friseurhandwerk. „Viele Kunden sind nicht bereit, angemessene Preise für eine hochwertige Dienstleistung zu zahlen. Dabei müssen wir nicht nur den Mindestlohn beachten, sondern auch für die Qualität unserer Arbeit entsprechend entlohnt werden“, erklärten Erbe-Bock und Scheer.
Die Preisproblematik habe zudem eine weitere Schattenseite: die zunehmende Schwarzarbeit. Das Handwerk leidet erheblich darunter, dass einige Friseure nur wenige Stunden offiziell arbeiten und ihre Dienstleistungen dann in den eigenen vier Wänden illegal weiterführen. Dies schadet den legal arbeitenden Betrieben und führt zu erheblichen Einnahmeverlusten für den Staat. Deshalb fordern sie in ihrem Forderungspapier des Friseurhandwerks strengere Kontrollen und härtere Strafen gegen Schwarzarbeit, denn nur durch faire Bedingungen kann das Handwerk erhalten und der Nachwuchs für diesen Beruf begeistert werden. Schwarzarbeit führe nicht nur zu einem Imageschaden, sondern behindere auch die Weiterentwicklung des Handwerks.
Trotz aller Herausforderungen betonten Erbe-Bock und Scheer die Attraktivität des Friseurberufs. „Unser Beruf ist unglaublich vielseitig. Man kann seine Kreativität ausleben, hat direkten Kontakt zu Menschen und sieht jeden Tag die Freude der Kunden“, so die Obermeisterinnen. Besonders würden sie sich freuen, wenn mehr Jugendliche ein Praktikum im Friseurhandwerk machen würden. „Das ist die beste Gelegenheit, um diesen wunderbaren Beruf kennenzulernen und vielleicht sogar Leidenschaft dafür zu entwickeln.“
Stefanie Klee sicherte der Friseur-Innung ihre Unterstützung zu. „Das Handwerk ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft. Es braucht eine klare Entlastung von Bürokratie, faire Wettbewerbsbedingungen und gezielte Nachwuchsförderung. Ich werde die Anliegen der Friseur-Innung in meine politische Arbeit einfließen lassen“, erklärte die Landtagsabgeordnete abschließend. +++
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