Krieg in der Ukraine geht in Tag 13

Die russische Invasion in der Ukraine geht in Tag 13. In der Nacht zum Dienstag ging der Beschuss mehrerer ukrainischer Großstädte weiter - darunter die Hauptstadt Kiew sowie Charkiw, Sumy und Mariupol. Nach russischen Angaben sollen am Vormittag erneut "humanitäre Korridore" zur Evakuierung von Zivilisten geöffnet werden - in den vergangen Tagen war dies aber immer wieder gescheitert. Die Schäden in der Ukraine werden unterdessen immer größer. Nach ukrainischen Angaben belaufen sie sich alleine bei der Infrastruktur auf bereits mehr als zehn Milliarden US-Dollar. Auch die Zahl der zivilen Opfer steigt immer weiter. Laut UN-Menschenrechtsbüro wurden bisher mindestens 406 Zivilisten in dem Krieg getötet - die tatsächliche Zahl dürfte deutlich höher sein. Im Laufe des Tages werden weitere Verhandlungen der beiden Konfliktparteien erwartet. Die bisherigen drei Verhandlungsrunden hatten aber nicht für eine Entspannung der Lage gesorgt.

Bundesamt sieht zusätzliche Gefahr für Ukrainer durch Strahlung

Das Bundesamt für Strahlenschutz warnt, dass durch die Beschädigung von Atomkraftwerken in der Ukraine infolge der Kämpfe Regionen vor Ort verstrahlt werden könnten. "Wir haben verschiedene Szenarien untersucht, bei denen es zur Freisetzung von radioaktiven Stoffen kommen kann. Unsere größte Sorge ist tatsächlich, dass es durch kriegsbedingte Schäden an ukrainischen Atomkraftwerken zu einer Freisetzung solcher Stoffe kommt, die dann zu einer Gefährdung der Menschen vor Ort führen würde", sagte Florian Gering, Leiter der Abteilung Notfallschutz des Bundesamtes, der "Welt". Grund zur Sorge für die Menschen in Deutschland bestehe aktuell nach einer Analyse der Gefahrenlage aber nicht. "Wir haben das für den Fall des größten ukrainischen Kraftwerks, Saporischschja, durchgespielt" so Gering. "Dabei wurden die sechs Meiler dort über ein Jahr lang beobachtet und analysiert, mit welchen Folgen bei einem massiven Unfall zu rechnen wäre.

Die gute Nachricht: Die Auswirkungen für Deutschland wären gering. Nur in 17 Prozent der Wetterlagen würden radioaktive Stoffe überhaupt nach Westen getragen, denn dort herrscht meist Westwind. Die Daten, die wir erhoben haben, sind repräsentativ. Das heißt, sie gelten auch für andere Jahre, als den untersuchten Zeitraum." Im Ministerium für Umweltschutz und nukleare Sicherheit sieht man daher derzeit keinen Anlass für Vorsorgemaßnahmen. "Spezielle Verhaltenshinweise oder Empfehlungen für die Bevölkerung sind im Hinblick auf radiologische Risiken derzeit nicht notwendig", sagte ein Sprecher. "Einer der wichtigsten Hinweise aktuell ist, dass wir von einer selbstständigen Einnahme von Jodtabletten in Deutschland dringend abraten. Eine Selbstmedikation birgt erhebliche gesundheitliche Risiken, hat aktuell aber keinerlei Nutzen."

Union sichert Bundesregierung Unterstützung in Ukraine-Krise zu

CDU-Generalsekretär Mario Czaja sichert der Bundesregierung unter Vorbehalt die weitere Unterstützung in der Ukraine-Krise zu. Czaja sagte der "Rheinischen Post": "Solange eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gewährleistet ist und die Bundesregierung keine maßgeblichen Fehler macht, stehen wir in der Frage, wie man Putins Krieg stoppen kann, an ihrer Seite." Czaja sagte, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und CDU-Chef Friedrich Merz stünden weiter in einem engen Austausch über die Lage. Zugleich forderte er die Bundesregierung auf, hinsichtlich des Sondervermögens von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr für Klarheit zu sorgen. "Die Bundesregierung muss uns jetzt zügig einen Vorschlag unterbreiten, wie sie das Vorhaben umsetzen will. Mindestens Eckpunkte muss sie vorlegen." Noch liege nichts auf dem Tisch, so Czaja. +++


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