Berlin. Trotz guter Konjunktur und Arbeitsmarktlage wachsen die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen weiterhin schneller als die Einnahmen. Wie eine Umfrage des "Handelsblatts" zeigt, haben die Kassen das Halbjahr mit einem Defizit von fast 500 Millionen Euro abgeschlossen. Nach den ersten drei Monaten lag der Fehlbetrag nur bei knapp 170 Millionen Euro. Bei den Innungskrankenkassen hat sich das Defizit binnen Jahresfrist auf 118 Millionen Euro fast verdoppelt.
Mit rund 100 Millionen Euro kommen die Betriebskrankenkassen auf eine ähnliche Größenordnung. Bei den Ersatzkassen ist der Fehlbetrag zwar stark geschrumpft auf 191 Millionen Euro. Dies ist aber vor allem darauf zurückzuführen, dass die Kassen seit Jahresbeginn keine Prämien mehr an ihre Versicherten ausschütten dürfen. Schon zuvor bekannt waren das Defizit von 110 Millionen Euro bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) und der Überschuss von 48 Millionen Euro bei der Knappschaft Bahn See.
SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach hält die Zahlen noch nicht für dramatisch, erwartet aber für das kommende Jahr eine neue Beitragsdebatte. "Ich halte es deshalb für den wichtigsten Schritt, die Parität bei der Finanzierung wieder herzustellen", sagte der Gesundheitsexperte dem "Handelsblatt". Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollten künftig also wieder gleichmäßig an Kostensteigerungen im Gesundheitswesen beteiligt werden. +++ fuldainfo
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Zwar hat die Zahl der Krankenkassen rasant abgenommen, z.B. von 2000 mit über 400 KK in 2015 auf rund 120 KK, aber jede Krankenkasse leistet sich einen ordentlichen Verwaltungswasserkopf mit Vorstandsjahresgehältern von 100000 € bis 150000 € im Durchschnitt und mit über 200000 € bei den größeren Kassen. Herr Lauterbach: einer der wenigen vernünftigen SPD Politiker - der Mann kommt mir leider so vor wie Don Quichote im Kampf gegen Windmühlenflügel. Und den Sumpf von Pharmalobby und Gerätemedizin mit sinnlosen Behandlungen legt so schnell auch niemand trocken.
Die Probleme wurden einzig und allein von der Politik verursacht. Alle Gesetze der letzten Zeit belasteten überproportional die gesetzlichen Krankenkassen. Man war da überhaupt nicht zurückhaltend, denn letztlich zahlen ja die Arbeitnehmer und Rentner alleine; der Beitrag für die Arbeitgeber wurde ja "eingefroren". Und so lassen sich munter Ausgabengesetze zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger beschließen, denn die schlucken ja alles ohne zu murren oder etwa bei den nächsten Wahlen daraus Konsequenzen zu ziehen. Herr Lauterbach kommt mit seiner Forderung zu spät. Man hätte die paritätische Finanzierung nie aufgeben dürfen. Nun wird es schwierig sein, das wieder zurück zu holen. Ich höre schon die Wirtschaft jammern...