Fulda. Gleich mehrere positive Nachrichten überbrachten die Geschäftsführer der RhönEnergie Fulda bei der dritten Tagung des Kommunalen Trägerausschusses. Nach Begrüßung der Teilnehmer durch den Vorsitzenden des Gremiums, Franz Rupprecht, gingen die Geschäftsführer Günter Bury (Sprecher) und Martin Heun auf wichtige aktuelle Themen ein. Der umfassende Überblick reichte von der erfolgreich umgesetzten innerbetrieblichen Fusion über die günstige Neubewertung der Drohverlustrückstellungen im Zusammenhang mit der Energiewende sowie das erfreuliche Geschäftsergebnis des Jahres 2014 bis hin zu einem vorsichtig optimistischen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2015.
Erfolgreiche innerbetriebliche Umsetzung der Fusion
Das Jahr 2014 stand bei der RhönEnergie Fulda ganz im Zeichen der innerbetrieblichen Fusion. Nach dem erfolgreichen Arbeitnehmer-Interessensausgleich konnte zum 1. Oktober 2014 die neue Aufbau- und Ablauforganisation in Kraft treten. Damit gibt es keine Teilbetriebe „Strom“ oder „Gas/Wasser“ mehr und es erfolgt nun auch eine sukzessive Zusammenführung der betrieblichen Regelungen.
Gleichzeitig griff auch die Umsetzung der neuen Raumplanung, die aus organisatorischer Sicht ein effektiveres Arbeiten ermöglicht. „Bei mehr als 1.000 Mitarbeitern an mehreren Standorten waren diese Umzüge eine Mammutaufgabe“, berichtete der Sprecher der Geschäftsführung, Günter Bury. Unzählige Kisten mussten gepackt, Stühle, Tische und Schränke transportiert werden. Zahlreiche Büros wurden teil- oder grundrenoviert – kurz: kaum eine Abteilung blieb von diesem groß angelegten Umzug verschont. „Unsere Mitarbeiter haben hervorragend mitgezogen. Schon nach kurzer Zeit konnten wir in den neuen Strukturen voll arbeitsfähig durchstarten. Dafür dankt die Geschäftsführung allen Beteiligten sehr herzlich.“
Günstige Neubewertung der Drohverlustrückstellungen
Positive Nachrichten konnte Geschäftsführer Bury auch im Zusammenhang mit den Kraftwerksbeteiligungen der RhönEnergie Fulda verkünden. Als Folge der Marktverschiebungen durch die Energiewende musste das Unternehmen für unerwartete Mehrbelastungen Drohverlustrückstellungen bilden. „Für das Jahr 2014 fallen die Drohverlustrückstellungen der RhönEnergie Fulda deutlich geringer aus als im Vorjahr“, berichtete Bury: Mussten zum 31. Dezember 2013 Drohverlustrückstellungen in Höhe von 51,8 Millionen Euro ausgewiesen werden, sind es zum 31. Dezember 2014 nur noch 36,3 Millionen Euro. „Das ist ein Rückgang um 15,5 Millionen Euro und damit eine sehr gute Nachricht“, betonte Günter Bury.
Wichtige Gründe dafür sind zum einen das Auslaufen eines langfristigen Strombezugsvertrags mit E.ON zum 31. Dezember 2016. „Während dieser Vertrag im Jahresabschluss 2013 noch drei volle Jahre enthalten war, sind es im Jahresabschluss 2014 nur noch zwei Jahre“, erklärte Bury. „Künftig werden aus diesem Vertrag keine Drohverlustrückstellungen mehr neu zu bilden sein, ab 2017 bestehen keine Mehrbelastungen mehr.“ Zudem werde die laufende Umstrukturierung der Verträge zum Trianel Gaskraftwerk Hamm voraussichtlich dazu führen, dass hier ebenfalls keine weiteren Drohverlustrückstellungen zu bilden sind und ab 2016 auch keine Mehrbelastungen mehr auftreten, so Bury. Hinzu kommt die vom Wirtschaftsprüfer der RhönEnergie Fulda empfohlene absatzmarktorientierte Bewertung der übrigen Drohverlustrückstellungen: Damit werden neben den vertraglich zu erwartenden Verlusten nun auch vertraglich zu erwartende Gewinne bzw. Deckungsbeiträge für die betreffenden Strommengen in die Betrachtung mit einbezogen. Dadurch fällt der als Drohverlustrückstellung ausgewiesene Betrag niedriger aus.
Die langfristige Entwicklung gibt ebenfalls Anlass zum Optimismus: „Es ist davon auszugehen, dass sich der Bestand der Drohverlustrückstellungen langfristig auf einem deutlich niedrigeren Niveau bei rund 15 Millionen Euro ab 2017 stabilisieren wird“, sagte Günter Bury. Er fügte an: „Ein Betrag dieser Größenordnung kann vom operativen Ergebnis der RhönEnergie Fulda GmbH getragen werden, sodass eine teilweise Auflösung der Kapitalrücklagen wie im Jahr 2013 nicht mehr zu erwarten ist. Gleichwohl zahlen wir als Unternehmen für die politisch gewollte Energiewende durchaus noch einen hohen Preis.“
Positive Geschäftsentwicklung im Jahr 2014
Ein erfreuliches Bild der Geschäftstätigkeit der RhönEnergie Fulda zeichnete Geschäftsführer Martin Heun. Die RhönEnergie Fulda erwirtschaftete einen Überschuss von fast 18 Millionen Euro (17,94 Millionen Euro). Die Geschäftsführung schlägt vor, davon eine Dividende in Höhe von 12,5 Millionen Euro an die Gesellschafter auszuschütten und die übrigen 5,44 Millionen Euro den Gewinnrücklagen zuzuführen. „Wir sind stolz darauf, im ersten vollständigen Geschäftsjahr als fusioniertes Unternehmen ein so gutes Ergebnis erzielt zu haben – trotz schwieriger Bedingungen an den Energiemärkten“, sagte Martin Heun.
Ein zweites zentrales Thema seiner Ausführungen waren die vorgesehene Senkung der Strompreise und die bereits erfolgte Einführung neuer Strom- und Erdgas-Tarife für Haushaltskunden. Dank einer teilweisen Senkung der gesetzlichen Abgaben, aber auch durch Beschaffungsvorteile, die der Versorger am Markt erzielen konnte, sinken die Strompreise der RhönEnergie Fulda zum 1. April 2015. „Der Negativtrend bei den Strompreisen ist damit fürs erste gestoppt“, freute sich Martin Heun. Für einen Kunden in der Grund- und Ersatzversorgung mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden (kWh) bedeutet dies eine Preissenkung um 1,26 Prozent. Das entspricht pro Jahr einer Ersparnis von 14,16 Euro brutto.
Neue übersichtliche Tarife für Haushaltskunden
Vorstellen konnte Heun auch die neue, übersichtliche Tarifwelt für die Haushaltskunden der RhönEnergie Fulda. Zielsetzung war ein klar strukturiertes Produktpaket mit transparenten Tarifen für Strom und Erdgas. Die neuen Tarife sind im Strom- und im Gasbereich gleichartig aufgebaut. Tarife mit gleichem Namen haben auch die gleichen Eigenschaften. Mit dem Tarif „RhönStrom Treue“ erhalten Kunden zum Beispiel einen Preisnachlass, der sich von Jahr zu Jahr erhöht. Nach diesem Prinzip wird auch die Verbundenheit der Gaskunden im Tarif „RhönGas Treue“ rabattiert. „Mit dem neuen Treuetarif wollen wir künftig die Verbundenheit unserer langjährigen Kunden in der Region belohnen“, erklärte Heun. „Die neue Tarifstruktur lässt zudem deutlich erkennen, dass wir als fusioniertes Unternehmen nun Strom und Erdgas aus einer Hand bieten.“
Smart in die Zukunft
In dem begonnenen Geschäftsjahr 2015 stehen nach Einschätzung der beiden Geschäftsführer weitere wichtige Aufgaben an. Hierzu gehören die Harmonisierung der EDV-Systeme der bislang getrennten Sparten sowie die Fortführung und Vertiefung der innerbetrieblichen Integration. Nach der Einführung der neuen Haushaltskundentarife werden noch in diesem Jahr die Tarife für Gewerbekunden umgestellt.
Unter dem Markennamen „RhönEnergie daheim“ bringt der Versorger zudem in Kürze ein zukunftsweisendes Produktpaket auf den Markt. Damit steigert der Kunde dank intelligenter Haussteuerung seinen Wohnkomfort und spart gleichzeitig Energie. Darüber hinaus kann die intuitiv bedienbare „Smart Home“-Lösung Angehörige sogar über das Wohlergehen ihrer Lieben informieren. „Damit wird die RhönEnergie Fulda vom Versorger zum Umsorger“, sagte Geschäftsführer Martin Heun. „Das passt zur ganzheitlichen Daseinsvorsorge, die wir als kommunales Unternehmen sehr ernst nehmen.“ Für das Jahr 2015 peilt die RhönEnergie Umsatzerlöse in Höhe von 538 Millionen Euro und einen Gewinn von 11,4 Millionen Euro an. +++ fuldainfo









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Das die Strompreisentwicklung anders gekommen ist als erwartet liegt einzig an falschen Entscheidung zur AusglMechV unter Wirtschaftsminister Rösler FDP.
Das ist das gleiche wie ein Haus anzünden und dann beschweren das die Feuerwehr nicht schnell genug kommt.
Fakt ist, dass die Entscheidungen pro Beteiligungen einstimmig erfolgten. Allerdings ist die Frage, ob die Entscheidungsgrundlagen, welcher der Vorstand erarbeitet hat, auch die Risiken ausreichend berücksichtigten.
Nach der Durchsicht der (Wort-) Protokolle von mehr als 10 Jahren der Verbandsversammlung komme ich zu folgender Einschätzung:
1) Die Risiken der Entscheidungen wurden systematisch unterbewertet bzw. nicht ausreichend dargestellt. Das wirkte oft so, als ob die Abgeordneten der Verbandsversammlung überredeten werden sollten bereits im Aufsichtsrat getroffene Entscheidungen abzunicken, statt die Chancen und Risiken objektiv darzustellen. Worst-case-Szenarien wurden von der Realität in kürzer Zeit negativ massiv unterboten.
2) Ich bezweifle, dass sich die Abgeordneten im klaren waren, dass das eigentliche Risiko nicht die Beteiligungen an sich darstellen, sondern die langfristigen Stromabnahmeverträge. Diese belaufen sich auf etwa 700 Mio. Euro.
3) Kritische Nachfragen (z.B. von mir im Jahr 2012) zur Entwicklung von Projekten wurden unterdrückt. Zu diesem Zeitpunkt war das Desaster bereits absehbar. Vorstand und Aufsichtsrat wiesen solche Nachfragen empört zurück.
4) Nicht nur Kraftwerksbeteiligungen, sondern auch z.B. das Offshore-Projekt Borkum wurden nicht im anvisierten Zeit- und Kostenrahmen realisiert. Sie wurden viel teuer, kamen später.
5) Keine effektive Absicherung für den Fall, dass die erwartete (erhoffte) Entwicklung an den Märkten nicht eintritt. Also für denn Fall, dass der eigene Plan nicht aufgeht gab es keinen Plan B.
Das ist falsch! Es gibt durchaus Alternativen zur CDU! Nur müßten die Nicht CDU Wähler endlich mal ihren A.. hochkriegen und zur Wahl gehen. DANN würde sich auch mal was ändern!
Schauen Sie sich ruhig mal die Konzepte und Statements der anderen Kandidat(inn)en an. Da ist Einiges mehr als Wingenfeld zu bieten hat.
Deshalb: WÄHLEN GEHEN!!!
Vielen Dank Herr Klotsche für Ihre Erläuterung!
Interessant an der Frage Kraftwerksbeteiligungen wäre noch folgendes:
1; Gab es damals vor 10 Jahren warnende Stimmen, die vor einer solchen Beteiligung und den finanziellen Folgen gewarnt haben? Wenn ja, warum wurden die nicht gehört?
2; Welche Möglichkeiten des Ausstiegs aus diesen Beteiligungen gibt bzw. gäbe es für einen Nachfolger von Bury?
3; Könnte sich die Situation nicht wieder drehen und die Beteiligungen wieder lukrativ werden?
4; Haben Sie vor, der ÜWAG Geschäftsführung eine Kristallkugel für die Einschätzung der Zukunftsperspektive zu schenken? Vielleicht bleiben uns dann solche Fehler erspart ;-)
Auf Ihre Antworten gespannt ist wie immer die kleine Feder
Das die Preise an der Börse sinken und die Bürger aber immer mehr für Strom bezahlen hängt an einer Entscheidung ab, die der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Rösler FDP zu verantworten hat. Es ist nämlich die Änderung der AusglMechV zum 1.1.2010. Seit dem muss der Strom aus erneuerbaren Energien zum variablen Kostenanteil an der Börse zwangsverscherbelt werden obwohl bekannt ist das, der Meritorderhandel ausschlieslich zu fossilen Energien mit ohen variablen Kostenanteil passt. Dadurch kommen niedrige Börsenpreise und hohe EEG-Umlagen zu stande.
Herr Klotsche will die Bürger für dumm verkaufen um von der falschen Politik der FDP unter ihrer Regierungsbeteiligung abzulenken.
Hallo Kleine Feder,
sie haben Recht, normalerweise handelt die Rhönenergie Fulda mit Strom und profitiert von sinkenden Preisen an der Strombörse.
Allerdings hat man sich vor etwa zehn Jahren dafür entschieden, nicht nur klassischer Händler, bzw. "Stromverteiler" zu sein, sondern selbst auch eigene Stromerzeugungskapazitäten aufzubauen. Damals galt die Annahme in der Stromerzeugung wird das richtige Geld verdient und dann diese Geldtöpfe wollte auch die ÜWAG.
Deshalb wurden Beteiligungen an Kraftwerken erworben bzw. neue Kraftwerke gebaut. Die wurden durch langfristige Stromabnahmeverträge gesichert. D.h. die ÜWAG hat sich verpflichtet über Jahrzehnte bestimmte Strommengen abzunehmen und zwar zu einem Preisniveau, dass den Betrieb der Kraftwerke halbwegs rentabel macht.
Genau das ist das Problem, während der Marktpreis für Strom immer weiter sinkt kauft die Rhönenergie einen Teil ihrer Strommengen zu deutlich höheren Kosten ein und dadurch entstehen Verluste, die den Gewinn im normalen Geschäft (teilweise) wieder auffressen. Das schmälert die Dividende für Landkreis und Stadt und erzeugt Druck auf die Arbeitnehmer (Kosteneinsparungen). Dass trotz dieser Belastungen Dividenden gezahlt werden konnten hängt damit zusammen, dass Rücklagen aus der Vergangenheit aufgebraucht wurden. Man hat quasi das Sparschwein geplündert, damit die Party weiter gehen kann.
Trotz Millionenverlusten haben unsere Politiker offenbar kein Interesse an diesem Thema.
Statt die schädliche Geschäftspolitik endlich zu unterbinden, lassen sich die Politiker mit solchen rosaroten Pressemeldungen abfertigen.
Herrn Klotsche von der FDP sei für sein klares Bekenntnis zu Vernunft und wirtschaftlichem Handeln gedankt.
Die CDU konnte man früher mit Überzeugung wählen.
Die Politikverdrossenheit der Jugend ergreift so auch uns Alten.
Unser Stammtisch hat beschlossen, dass wir am Wahlsonntag lieber spazieren gehen.
Eins wird für mich immer klarer:
Zur OB-Wahl gehen lohnt wirklich nicht!
Wingenfeld ist auch nur eine Pfeife im ganzen CDU Orchester.
Die Entscheidung über die Geschäftsführernachfolge ist gefallen. Es kommt ein Mann von einem anderen Energieversorger. Siehe über den Kommentaren hier unter der Rubrik andere Beiträge in der Mitte.
In "Osthessen"
RhönEnergie Fulda: Wechsel in der Chefetage vorbereitet
Aber wenn es nach der Meinung vom FZ-Chefredakteur geht, wird demnächst eine Stelle als Staatssekretär in Wiesbaden frei!
Auch der OB-Kandidat Dr. Wingenfeld hat den katastrophalen Projekten als Aufsichtsratsmitglied zugestimmt.
@Th.G
Gehen Sie mal beruhigt davon aus, selbst wenn Bury den Verantwortlichen im Trägerausschuss wahrheitsgemäß bis ins Detail informiert hätte, wären die Fakten für die Verantwortlichen doch sehr störend während man sich die Wampe am Buffet vollschlägt. Sich mit den Fakten auseinanderzusetzen und den Wählerwille nachzukommen ist nicht sonderlich gefragt.
Vielen Dank für diese Aufklärung!
Da ich weder ÜWAG Aktionär bin noch an diesen, nicht öffentlichen Sitzungen teilnehme, kann ich mir viele dieser Informationen, wenn überhaupt, nur aus dem Internet besorgen.
Die Kraftwerksbeteiligungen zeigen, daß weder Bury noch der Aufsichtsrat unter Woide bzw. Möller genügend Kompetenz bzw. Ahnung vom Strommarkt hatten, um diese risikoreiche Beteiligung richtig einschätzen zu können und einfach sein zu lassen.
Wieder mal ein Fall (Bankenkrise!), wo kommunale Vertreter keine Ahnung von der Materie haben und ihrer Aufgabe im Aufsichtsrat nicht gerecht werden.
Wenn jetzt auch noch, wie man gerüchteweise hört, Woide scharf auf den Posten von Bury ist, muss man sich fragen, welche Qualifikation er für eine solche Aufgabe mitbringt. Die ÜWAG bzw. Rhönenergie wäre besser beraten, hier als Nachfolger einen Stromfachmann einzustellen, der den Markt gut kennt und auch die schwächelnden Töchter (Biothan, Breitband u.s.w.) wieder auf Vordermann bringen kann. Viele Ideen und Tochterfirmen der letzten Jahre sind eben nur deshalb bis heute nicht erfolgreich, weil es an den entscheidenden Stellen an Kompetenz mangelt. Ob Biothan oder Breitband oder Erdwärme.
Da einem Verwaltungsfachmann wie Woide diesen Job anzuvertrauen ist wie bei der Titanic im letzten Augenblick noch den Kapitän durch den Schiffsarzt auszutauschen.
Aber in Fulda macht der Filz ja so Manches möglich...
Weiterhin fröhliches Filzen wünscht die kleine Feder
Schwerwiegende Fehlentscheidung auch beim Trianel Gaskraftwerk Hamm
Der Westfälische Anzeiger berichtet, dass wegen extrem hoher Verluste das fast neue Kraftwerk eingemottet werden soll.
http://www.wa.de/lokales/hamm/uentrop/trianel-prueft-hammer-kraftwerk-4690619.html
Warum wurden die Mitglieder des Kommunalen Trägerausschusses vom Sprecher der Geschäftsführung nicht informiert?
Ich stelle mir die Frage warum jeder der Beteiligten zufrieden ist und das Stückwerk als Erfolg gewertet wird.
Stellt man mal die Historie zusammen kommt man sehr schnell zu einem Schluss.
Ein Unternehmen mit positiven Gewinnen und Rücklagen wurde unter Mitwirkung Kommunaler Politiker und einem nicht geeigneten Geschäftsführer zu einem Unternehmen mit Millionen an Verbindlichkeiten und Drohverlusten.
Wie geht das???
Der clevere Geschäftsführer hat die Vorgaben der Politiker erfüllt (Dividenausschüttung) und mit neuen Projekten neue und noch mehr Rendite versprochen.
Immer hinter dem Hintergrund die Dividenausschüttung ist garantiert, damit der Stadt und Landkreis die im Haushalt fest eingeplante Einnahmen bekommen.
Das Spiel nimmt nun seinen Lauf.
Man kann das mit einem Spieler und einer Spielbank vergleichen.
Der Spieler setzt auf Farbe und verliert, der nächste Einsatz wird höher und Riskanter als vorher um den Verlust auszugleichen... usw.
Hamm Ütrop Gaskraftwerk geschätzte Investition 45 Mio
Lünen Kohlekraftwerk geschätzte Investition 60 Mio
Borkum Windkraftwerk geschätzte Investition 80 Mio
mir wird ganz schwindelig bei den Zahlen, ich würde keine Nacht mehr ruhig schlafen.
Also bei so viel Investionen und keiner Rendite, sondern nur Verbindlichkeiten macht es keinen Sinn eine Ausschüttung zu generieren, sowie den Rückgang der Drohverluste als Erfolg zu feiern.
Fazit:
Jede Menge gut verdientes Geld aus Jahrzehnten wurde von profitgierig gesteuerten Personen verschleudert ohne Konsequenzen zu befürchten.
Der blöde Michel,Stromkunde und Mitarbeiter müssen das wieder ausbaden.
Mit dem Slogan: Wir müssen den Gürtel enger schnallen, es geht wirtschaftlich bergab
Liebe kleine Feder,
da Sie sonst immer so gut informiert sind, bin ich unsicher, ob Ihre Frage nicht etwa ironisch war;-)
Ich will aber trotzdem versuchen, Ihre Frage zu beantworten: Die Rhönenergie/ÜWAG ist ein hohes Risiko eingegangen und hat sich in den vergangenen Jahren in einem kurzen Zeitraum in sehr großem Umfang gleich an mehreren Kraftwerksprojekten (Gas, Steinkohle,…) beteiligt (Hamm, Lünen, …). Den erzeugten Strom aus diesen Beteiligungen muss die Rhönenergie über viele Jahre abnehmen und bezahlen. Die Kosten für diesen Strom aus Beteiligungen sind sehr viel höher im Vergleich zum Einkauf über die Strombörse. Dieser stark überteuerte Strom lässt sich aber kaum verkaufen, da immer mehr Kunden die Preise vergleichen und nicht für die Fehlinvestitionen aufkommen wollen. Nach diesem Modell machen die Kraftwerksgesellschaften sogar einen Gewinn auf den Gewerbesteuer anfällt, die die Kommunen in NRW gut gebrauchen können…
Die Vorbereitungen für die Kraftwerksbeteiligungen wurden zu einem Zeitpunkt getroffen, an dem die Strompreise auf einem absoluten Höchststand waren. Danach sind die Preise aus zahlreichen Gründen stark gefallen, vielleicht waren die Preise zum Zeitpunkt der Entscheidung für die Beteiligungen schon am Fallen.
Daher werden Rücklagen für den Verlustausgleich aufgelöst, da Stadt und Landkreis trotz hoher Verluste eine ordentliche Dividende haben wollen und der ehemalige Alleinvorstand nicht nach dem wirtschaftlichen Erfolg sondern anhand der Dividendenauszahlung prämiert wird. Warum also nicht alles auf eine Karte setzen und volles Risiko gehen? Es ist nicht das eigene Geld und sanktioniert wird auch nicht.
Jetzt sind halt um die 100 Mio. einfach mal im wahrsten Sinne des Wortes durch den Schornstein geblasen und weg.
Den Satz "Das Kernproblem für die Verluste, nämlich die massiv gesunkenen Strompreise an der Börse, hat sich im Jahr 2014 weiter verschärft." müssen Sie mir mal erklären, lieber Herr Klotzsche.
Vielleicht sehr ich das ja falsch, aber hauptsächlich produziert die ÜWAG keinen Strom, sondern kauft Strom an der Börse ein und verkauft ihn dann mit Aufschlag an die Kunden der ÜWAG. Je billiger die ÜWAG den Strom einkaufen kann, desto mehr verdient sie ja daran. Der Windstom ist von dieser Preisentwicklung ausgenommen, da ja für Windenergie feste Preise gelten.
Also wo bitte schön macht die ÜWAG Verlust, wenn der EK-Preis niedrig ist?
Kann mir das mal jemand erklären?
Burys Gaskraftwerk Hamm-Uentrop vor dem Aus?
Aus informierten Kreisen ist zu erfahren, daß das Kraftwerk immer häufiger mehr für das Gas zahlen muß, als es hinterher für den damit produzierten Strom bekommt.
Die Betriebsstunden des Kraftwerks sollen im vergangenen Jahr drastisch eingebrochen sein.
Es werden weitere enorme Verluste in 2015 erwartet.
Erst Ende 2007 war der etwa 450 Millionen Euro teure Kraftwerksneubau in Betrieb gegangen.
Ein großes Lob für die gründliche und sachkundige Analyse von Herrn Klotsche.
Als ich den entsprechenden Bericht der FZ heute früh gelesen hatte, fühlte ich mich schon gleich veralbert.
Man hat den Eindruck, dass bewußt oberflächlich und unvollständig berichtet wird.
Ich bin sicher, wir haben nur die Spitze des Eisberges gesehen.
In der Pressemeldung der Rhönenergie heißt es, man könnte "positive Nachrichten" im Zusammenhang mit den Kraftwerksbeteiligungen der RhönEnergie Fulda verkünden. So würden die Drohverlustrückstellungen auf "nur noch" 36,3 Millionen Euro sinken.
Eine neue, "positive" Seite kann man dieser Mitteilung kaum abgewinnen.
1) Die Höhe der Drohverlustrückstellungen ergibt sich aus erwarteten Verlusten mehrerer Jahre. Die Höhe hängt also entscheidend davon ab, wie viele der kommenden Jahre einbezogenen werden. Bei der ersten Ermittlung der Drohverluste (Abschluss 2012) wurden die Verluste bis 2019 einkalkuliert. Beim Jahresabschluss 2013 hat man die Bemessungsmethode geändert und nur noch drohende Verluste bis 2016 (also drei Jahre weniger) einbezogen. Trotzdem mussten die Drohverlustrückstellungen um über 20 Mio. Euro auf 51 Mio. Euro erhöht werden. Nun sinken die Drohverluste auf 36 Mio. Euro. Aber wie viele Jahre sind nun einbezogen? Dazu keine Aussage.
2) Das Kernproblem für die Verluste, nämlich die massiv gesunkenen Strompreise an der Börse, hat sich im Jahr 2014 weiter verschärft. Die Preise sind weiter gefallen und haben einen neuen Negativrekord erreicht. Eine Besserung ist nicht in Sicht!
3) Was heißt eigentlich Drohverlustrückstellungen? "Drohen" diese Verluste nur wenn es schlecht läuft, oder sind sie relativ sicher. Laut der Antwort auf eine Anfrage sind diese Verluste "konkret absehbar", d.h. die Verluste stehen in der Größenordnung fest (weil die Verträge für die nächsten Jahre schon geschlossen sind).
4) Dass der Vertrag mit E-On (Virtuelle Kraftwerksscheibe) 2016 ausläuft ist nicht neu, sondern immer einkalkuliert gewesen.
5) In der Vergangenheit hatte der Aufsichtsrat immer erklärt, dass es ausreiche nur Verluste bis 2016 einzubeziehen und man die weiteren Jahre nicht einbeziehen müsse (obwohl die unrentablen Strombeschaffungsverträge teils bis 2035 laufen), weil, a) der E-On Vertrag auslaufe, b) eine Umstrukturierung der Verträge mit dem Gaskraftwerk Hamm erfolgen werde und c) ab 2017 eine Prämie für Kraftwerke von der Bundesregierung garantiert werde (Einführung eines "Kapazitätsmarktes").
Nun stellt die Geschäftsleitung auch ab 2017 Verluste aus Strombeschaffung in der Höhe von 15 Mio. Euro jährlich in Aussicht. Das ist eine neue Nachricht, aber eine schlechte!
6) In der Vergangenheit wurden Kapitalrücklagen aufgelöst, um die Verluste auszugleichen (da trotzdem noch hohe Dividenden an Stadt und Landkreis ausgeschüttet wurden). Die Rhönenergie hatte große Rücklagen, quasi ein mit vielen Mio. Euro gefülltes Sparschein. Dieses Geld hatte das Unternehmen zu früheren Zeiten mit den Stromverbrauchern verdient. Allein die sogenannte "Wettbewerbsrücklage" betrug über 60 Mio. Euro. Die Rhönenergie musste also ihr Sparschein plündern, um die Verluste auszugleichen.
Ausblick:
- nach Angaben der Geschäftsleitung wird der Umsatz des Unternehmens von 563 Mio. Euro (2014) auf voraussichtlich 538 Mio. Euro in 2015 sinken
Leider zeichnet auch diese Mitteilung der Unternehmensleitung kein objektives Bild von der wirtschaftlichen Situation und den Konsequenzen für Kunden, Mitarbeiter und auch die Anteilseigener (Stichwort Dividende).
Ich fürchte, dass in den kommenden Jahren die Verschuldung steigen und die Investitionen sinken werden. Das Marktumfeld im Bereich der Energieversorger wird eher schwieriger als einfacher. Immer mehr Wettbewerber, wie z.B. Mainova, drängen vor. Das macht das "normale" Kundengeschäft nicht leichter.
Außerdem hat das Unternehmen auch weiter mit Problemen bei Tochtergesellschaften zu kämpfen (Biothan 1,9 Mio. Euro Verlust in 2014). Die Breitbandsparte hat bisher ebenfalls hohe Verluste erwirtschaftet.
Es steht zu befürchten, dass viele Arbeitsplätze im Unternehmen (vielleicht bis zu 150) abgebaut werden und die Beschäftigten - die am wenigsten für die von Vorstand und Aufsichtsrat abgesegneten Verlustgeschäfte aus der Vergangenheit können - unter Druck geraten.
Der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen war eine Kernforderung während der Fusionsberatungen. Wenn die Mitarbeiter aber in neue Tochtergesellschaften "übergeleitet" werden und dann schlechter gestellt werden (z.B. mehr Arbeitszeit, weniger Gehalt), dann müssen sie am Ende doch wieder den Kopf hinhalten. Vor allem darf es nicht dazu kommen, dass eine Zwei-Klassen-Gesellschaft gibt und z.B. die Mitarbeiter der Netzsparte deutlich schlechter gestellt werden, als die Mitarbeiter bei der Muttergesellschaft.
Es wäre ehrlicher von Seiten des Landkreises und der Stadt, deren Verantwortlichen alle Verlustprojekte mit betrieben haben, angesichts der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens zumindest auf die Dividende zu verzichten und damit auch ein Stück Verantwortung zu übernehmen.