Kitas präsentieren sich beim Tag der offenen Türen

Ottmann betont gute Verdienstmöglichkeiten des Erzieherinnenberufs

Beim Rundgang in der Eugen-Kaiser-Schule kamen Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann, Schulleiterin Martina Schneider und Abteilungsleiterin Eva Zinnbauer mit Vertreterinnen und Vertretern der Kitas im Kreisgebiet ins Gespräch. Foto: privat

Sehr gut besucht war der Tag der offenen Türen am Sozialpädagogischen Ausbildungszentrum der Eugen-Kaiser-Schule (EKS) in Hanau Klein-Auheim. In den Klassenzimmern und im Foyer, in der Bibliothek und auf den Fluren herrschte munteres Treiben. Viele Interessierte nutzten die Gelegenheit, sich an den Info-Ständen und in Vorträgen über die Schule, die Ausbildungsmöglichkeiten und die vielfältigen zusätzlichen Angebote zu informieren. Auch Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann stattete der EKS einen Besuch ab, um mit Studierenden, Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften sowie Trägern sozialer Einrichtungen ins Gespräch zu kommen. Sein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin beziehungsweise zum staatlich anerkannten Erzieher, gibt es doch gerade in diesem Bereich im Main-Kinzig-Kreis großen Fachkräftebedarf. Schulleiterin Martina Schneider und Eva Zinnbauer, Abteilungsleiterin der Fachschule für Sozialwesen, begleiteten den Schul- und Jugenddezernenten des Kreises bei seinem Rundgang durch das Ausbildungszentrum. „Es haben sich noch nie so viele Kita-Träger aus der Region bei unserem Tag der offenen Türen präsentiert. Das zeigt, wie groß der Bedarf an pädagogischen Fachkräften ist“, sagte Martina Schneider. Wie ihre Kollegin Eva Zinnbauer zeigte sie sich erfreut über den großen Erfolg des Informationstages. „Der Erzieherberuf ist als Ausbildungsberuf sehr nachgefragt“, bekräftigte Winfried Ottmann. Seit die Praxisintegrierte vergütete Ausbildung (PivA) eingeführt wurde, hätten die Ausbildungszahlen zugenommen, unter anderem weil die Auszubildenden während ihrer Ausbildung eine Vergütung von bis zu 1.500 Euro brutto bekommen.

Am PivA-Informationsstand bestätigten Studierende, dass die von Winfried Ottmann angesprochene Vergütung für sie ein Anreiz gewesen sei, die Ausbildung zur Erzieherin zu beginnen – auch wenn das Arbeitspensum durch die enge Verzahnung von Praxis und Theorie hoch sei. Die Frage, ob ihnen die Ausbildung gefällt, beantworteten sie allesamt zustimmend: Die PivA sei anspruchsvoll und mache Spaß. Zwei Frauen, die ursprünglich aus Moldawien stammen und an diesem Tag etwas abseitsstehend den Trubel beobachteten, bestätigten dies ebenfalls. „Wir haben beide in Moldawien etwas ganz Anderes studiert: sie Wirtschaftswissenschaften, ich Politikwissenschaften. Wir haben in Deutschland in Kitas ausgeholfen und dabei gemerkt, wie großen Spaß es uns macht, mit Kindern zu arbeiten,“ schilderte eine der Frauen. Ihre Mitstudierende ergänzte: „Jetzt machen wir beide die PivA, ich im ersten, sie im dritten Ausbildungsjahr. Wir haben uns hier an der Schule kennengelernt.“ Eine andere Auszubildende, die gemeinsam mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern den Infotag besuchte und den dreien sichtlich stolz „ihre Schule“ präsentierte, hat sich für die Vollzeit-Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin entschieden: „Ich habe Kinder, die noch zur Schule gehen. Durch die Vollzeitausbildung habe ich in den Ferien frei. So kann ich als Mutter Familie und Ausbildung gut miteinander verbinden. Für mich ist das sehr gut.“

Im Gespräch wies der Jugenddezernent des Kreises deutlich darauf hin, dass nicht nur die Gestaltungsmöglichkeiten in der Erzieherinnen-Ausbildung und später im Beruf äußerst vielfältig seien, sondern auch der Verdienst in den kommunalen, konfessionellen und freien Kitas im Kreisgebiet mehr als auskömmlich sei. „Vor einigen Jahren hieß es vom Erzieherinnenberuf, er sei schlecht bezahlt. Diese Annahme hält sich, obwohl die Realität längst eine andere ist,“ so Winfried Ottmann. Der Verdienst einer pädagogischen Fachkraft richtet sich nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TvöD). In der Regel werden diese Fachkräfte beim Berufseinstieg nach TvöD S 8a bezahlt. Sie verdienen dann über 3.000 Euro brutto im Monat. Leitungskräfte in größeren Kitas verdienen mehr als 4.000 Euro brutto. Im Beruf gibt es viele Wege, sich fortzubilden oder sich weiterzuqualifizieren, etwa zur Ausbildungsbeauftragten beziehungsweise zum Ausbildungsbeauftragten, das heißt zur Praxisanleiterin beziehungsweise zum Praxisanleiter oder zur Kitaleitung. „Mit einem Tag der offenen Türen wie hier an der EKS gelingt es, junge Menschen, Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger von der Ausbildung und dem Beruf mit seinen Möglichkeiten zu überzeugen“, so Winfried Ottmann. Er dankte Schulleiterin Martina Schneider, ihrer Kollegin Eva Zinnbauer und allen Beteiligten für die gelungene Veranstaltung. +++ pm