Hirnschrittmacher lindert Stottern bei Frankfurter Patient

Forscher der Universitätsmedizin Frankfurt und des Universitätsklinikums Münster haben erstmals einen Hirnschrittmacher erfolgreich zur Behandlung von starkem Stottern eingesetzt. Wie die Goethe-Universität mitteilte, konnte bei einem Patienten durch tiefe Hirnstimulation im linken Thalamus die Stotter-Häufigkeit um 46 Prozent reduziert werden.

Die Behandlung erfolgte durch implantierte Elektroden, die bestimmte Hirnregionen durch leichte elektrische Ströme anregen.

Christian Kell, Neurologe an der Goethe-Universität, erklärte: "Wenn wir die Stimulation ausschalteten, wurde das Stottern wieder stärker. Wir konnten also einen echten biologischen Effekt nachweisen."

Anders als bei Parkinson-Patienten kehrte das Stottern nach Abschalten der Stimulation nur verzögert zurück.

Das Wissenschaftsteam bereitet nun eine Studie vor, um die Methode an weiteren Patienten zu testen. Kell warnte jedoch vor überzogenen Erwartungen: "Die tiefe Hirnstimulation ist ein aufwändiger Eingriff mit Operationsrisiken."

Zudem werde erforscht, ob ähnliche Effekte auch durch nicht-invasive Stimulation von außen erzielt werden können. +++


Popup-Fenster

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*