Erdgas wird in Eiterfeld-Reckrod künftig nicht mehr mit Gas, sondern mit Strom verdichtet. Der Gasnetzbetreiber GASCADE stellt seine Verdichterstation auf elektrischen Betrieb um und spricht von einem technischen Meilenstein mit Signalwirkung für die Energiewende. Für das Projekt investiert das Unternehmen einen Betrag im niedrigen dreistelligen Millionenbereich. Damit die benötigten Energiemengen zuverlässig bereitgestellt werden können, hat die RhönEnergie Gruppe mehr als 13 Millionen Euro in den Ausbau des Umspannwerks in Eiterfeld-Arzell sowie in zusätzliche Versorgungsleitungen gesteckt. Es handelt sich um die größte Einzelinvestition des Fuldaer Energieversorgers in ein Energiewende-Vorhaben in diesem Jahr.
„Die Energiewende verlangt von uns, neue, große Dinge anzupacken“, sagte Martin Heun, Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Gruppe. Die Elektrifizierung der Verdichterstation sei ein solches Projekt. Gemeinsam mit GASCADE habe man ein leistungsstarkes, zuverlässiges und klimafreundliches Zukunftsvorhaben umgesetzt.
Für die Stromversorgung der Gasverdichtung wurde das Umspannwerk in Arzell, rund drei Kilometer entfernt, umfassend erweitert. RhönEnergie installierte zwei neue Transformatoren mit einer Leistung von jeweils 50 Megavoltampere und verlegte über zwei Trassen 18 Starkstromkabel mit einem Durchmesser von sechs Zentimetern bis zur Station in Reckrod. Trotz der komplexen Arbeiten blieb die Stromversorgung stabil. „Es war eine Operation am offenen Herzen – und sie ist perfekt gelungen“, sagte Heun. „Es ist keine einzige Sekunde Strom ausgefallen.“ Das erweiterte Umspannwerk kann künftig zudem mehr erneuerbare Energie aus der Region aufnehmen. Die Investition stärke damit sowohl die Infrastruktur als auch die Perspektiven einer nachhaltigen Energieversorgung vor Ort.
Auch GASCADE-Geschäftsführer Ulrich Benterbusch hob die enge Kooperation hervor. Das Projekt zeige, was möglich sei, wenn starke Partner zusammenarbeiten. Der Standort Reckrod bleibe damit ein zentraler Knotenpunkt im deutschen und europäischen Gasnetz. Erdgas werde noch länger eine Rolle spielen, als manche erwarteten – insbesondere als Energieträger für die Industrie und als Brücke in das Wasserstoffzeitalter. Die Erfahrungen aus Eiterfeld gäben Rückenwind für den Aufbau des künftigen Wasserstoffkernnetzes.
Bei der Inbetriebnahme der neuen Stromanbindung informierten sich zudem die Rathauschefs Jürgen Hahn aus Rasdorf, Andre Stenda aus Hohenroda und Timo Lübeck aus Haunetal über den Projektfortschritt. Eiterfelds Bürgermeisterin Dana Hauke betonte den Stellenwert der Maßnahme: Die technisch anspruchsvolle Leistung zeige, dass die Region ein attraktiver und zukunftsstarker Standort in der Mitte Deutschlands sei – und dass zwei starke Partner bereit seien, hier substantiell zu investieren. +++









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