Fulda. Rund 330 Ausbildungsplätze, 900 duale und mehr als 17 000 Hochschul-Studiengänge – für die Berufsberater der Agentur für Arbeit gilt es, die Vielzahl an Bildungsangeboten in Deutschland im Blick zu haben. Über die Tätigkeitsbereiche der Berufsberater und die unterschiedlichen Arbeitsfelder der Agentur informierten sich jetzt rund 40 interessierte Vertreter aus Schule und Wirtschaft anlässlich einer Fortbildungsveranstaltung des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft.
Die unterschiedlichen Strukturen der öffentlichen Einrichtung sowie wissenswerte Informationen – etwa, dass die Agentur für Arbeit die größte Jobbörse Europas bereithält – präsentierte Waldemar Dombrowski als Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Während eines Rundgangs mit der Leiterin Monika Fischer lernten die Teilnehmer die Beratungsangebote des Berufsinformationszentrums, kurz BiZ, kennen.
„Es ist wichtig, die Schüler bereits in jungen Jahren über das breite Studien- und Ausbildungsangebot zu informieren, damit sie sich differenziert auf ihren beruflichen Werdegang vorbereiten und spezialisieren können“, betonte die Arbeitskreis-Vorsitzende Angelika Bott-Werner und hob damit die hohe Bedeutung eines intensiven Austauschs zwischen Schulen und der Arbeitsagentur hervor.
Berufsberaterin Jutta Rothmeier merkte an, dass junge Menschen häufig keine Kompromissbereitschaft gegenüber alternativen Ausbildungs- oder Studienangeboten zeigen, wenn sich ihr Traumberuf nicht verwirklichen lässt. Eine Möglichkeit, dieser Entwicklung entgegenzuwirken und Jugendliche für mehrere Berufsmöglichkeiten zu begeistern, seien freiwillige Praktika.
Zu den Kernaufgaben der Arbeitsagentur zählt auch die berufliche Rehabilitation von Menschen mit Behinderung: Berufsberater Wolfgang Möller berichtete, dass die Integrationsquote dieser Personengruppe im Landkreis Fulda bei 70 Prozent – und damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt – liege. Einen Einblick in den Bereich des betriebspsychologischen Service gab Heike Diegelmann, die als Diplom-Psychologin unter anderem die Ausbildungsreife von Jugendlichen analysiert. Dabei werden Faktoren wie intellektuelle Leistungsfähigkeit, Anstrengungsbereitschaft und psychische Belastbarkeit untersucht.
Aktuelle Zahlen zur Situation auf dem regionalen Ausbildungsmarkt präsentierten die Leiterin des Arbeitgeberservice, Christina Fink, und Waldemar Dombrowski: Während im hessenweiten Vergleich auf 100 Bewerber nur 75 freie Ausbildungsplätze entfallen, gestalte sich die Situation in der Region Fulda komplett anders: „Auf 100 Bewerber kommen 137 freie Ausbildungsstellen. Das ist eine bemerkenswerte Zahl“, betonte Dombrowski und fügte hinzu: „In manchen Branchen, etwa im Baubereich, kann die Lücke, die durch unbesetzte Ausbildungsstellen entstanden ist, nicht einmal durch Zuwanderung geschlossen werden.“ „Gerade vor dem Hintergrund des immer größer werdenden Fachkräftemangels ist die Arbeitsagentur ein wichtiger Partner der Wirtschaft.“, merkte abschließend Manfred Baumann an, der neben seiner Funktion als Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Osthessen als alternierender Vorsitzender im Verwaltungsausschuss der Agentur für Arbeit aktiv ist. +++ fuldainfo








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