FNU: Kooperation in Forschung, Lehre, Wissens- und Technologietransfer gestärkt

Dem Regen getrotzt

Prof. Dr. Stephanie Krämer (links) vom 3R-Zentrum Klinikum Veterinärmedizin Gießen stellt gemeinsam mit ihrer Doktorandin Anna Loose (rechts) die optimalen Rahmenbedingungen vor, die das FNU für die Untersuchungen mit landwirtschaftlichen Nutztieren bereitstellen kann. Frau Loose gibt Einblick in die Untersuchung von Schweinelauten, um das Wohlbefinden der Tiere in unterschiedlichen Haltungsformen erkennen zu können.

In diesem Jahr können die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und das FNU Forschungszentrum Neu-Ulrichstein im Vogelsbergkreis auf eine mehr als 15-jährige erfolgreiche Kooperation zurückblicken. Mit der feierlichen Unterzeichnung des Memorandum of Understanding (MoU) am 23. Juni 2021 am FNU Forschungszentrum Neu-Ulrichstein in Homberg (Ohm) wird ein weiterer Abschnitt der Zusammenarbeit zwischen der Universität Gießen, dem FNU und dem Vogelsbergkreis eingeleitet. Das MoU bestärkt die Weiterentwicklung und den Ausbau der bisherigen erfolgreichen Zusammenarbeit in den Leistungsdimensionen Lehre, Forschung sowie Wissens- und Technologietransfer, insbesondere im Bereich der gemeinsamen Lehre und auch der Verbundforschung sowie der Beantragung von entsprechenden Forschungsfördermitteln.Das FNU ergänzt mit seinem Know-how und seiner Infrastruktur die landwirtschaftlichen Lehr- und Forschungseinrichtungen der JLU. Und natürlich trägt dies alles zur Stärkung des ländlichen Raumes bei.

Der landwirtschaftliche Modellbetrieb des FNU bietet vielfältige Möglichkeiten, Labor- und Freilanduntersuchungen für Natur- und Verbraucherschutz durchzuführen. Der Landbau mit rd. 20 ha Grünland und rd. 30 ha Ackerland, die Haltung landwirtschaftlicher Nutztierarten, die Möglichkeit, Forschung an Kleinsäugern und Vögeln im Freiland durchzuführen, die Freiland-Modellgewässer und der großzügige Isotopenbereich komplettieren die sehr guten Voraussetzungen zur Unterstützung von Lehr- und Forschungsvorhaben. Darüber hinaus sind die Wetterstation des DWD und die Vernetzung mit Partnerunternehmen aus der Auftragsforschung eine perfekte Ergänzung im Portfolio. Bürgermeisterin Claudia Blum begrüßte die Gäste aus dem Kultusministerium, der Universität Gießen, die Spitze des Vogelsbergkreises und Vertreter von zahlreichen Ämtern des Landkreises im Namen der Stadt Homberg (Ohm).

Prof. Dr. Dr. Peter Kämpfer, Vizepräsident für Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der JLU, stellt die Bedeutung der Zusammenarbeit für die Gießener Universität heraus: „Durch diese Kooperation können Studierende Einblick in die industrielle Forschung in der Ökotoxikologie und in die Lebensmittelproduktion mit landwirtschaftlichen Nutztieren erhalten und bekommen Perspektiven für die berufliche Praxis aufgezeigt.“ Die Universität gewinnt mit dem Forschungszentrum Neu-Ulrichstein eine zusätzliche Repräsentanz, die durch die dort angesiedelten kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie durch die langjährige Kooperation mit der Fraunhofer-Gesellschaft die Drittmittelforschung bereichern wird. Der Landrat des Vogelsbergkreises Manfred Görig (SPD) sowie Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak (CDU) haben, ebenso wie die Stadt Homberg (Ohm), die Entwicklung des FNU seit Anfang an begleitet und sehen heute mit Begeisterung den zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten entgegen. Die Kooperation mit der Justus-Liebig-Universität Gießen rückt den Vogelsberg etwas näher an Gießen heran und wird neue Impulse in der Region setzen.

An diesem Tag wird symbolisch eine Brücke von der Universität zu den Schulen im Vogelsbergkreis geschlagen. Verknüpft wird die Arbeit der Hochschulen mit den Schulen hier im Vogelsberg unter dem Motto „Lernen durch Lehren“. Studierende vermitteln Umweltthemen an Schüler. Zur Feierstunde am 23. Juni 2021 wurde auch diese Verbindung durch die Unterzeichnung eines Kooperationsvertrags zwischen drei Schulen und dem FNU gefestigt. Seinen Anfang nahm die Unterstützung der Umweltbildung an diesen Schulen im Jahr 2004 durch das Projekt „Außerschulischer Lernort“. Christian Bolduan, Schulleiter der Albert-Schweitzer-Schule Alsfeld würdigt die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit. Wolf Schwarz, Ministerialdirigent und Abteilungsleiter I im Kultusministerium äußert sich besonders erfreut darüber, dass die Zusammenarbeit von Hochschulen und Vogelsberger Schulen unter den Leitlinien der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) erfolgen wird: „So können Schülerinnen und Schüler Einblicke in aktuelle Forschungen zu einer nachhaltigen Landwirtschaft, zu Natur- und Verbraucherschutz erhalten. Sie erhalten an praktischen Beispielen Impulse dafür, wie eine zukunftsfähige Landwirtschaft und Flächennutzung aussehen kann.“

Seit der Corona-Pandemie ist ein weiteres, vom Hessischen Kulturministerium und dem Alsfelder Rotary-Club unterstütztes Leuchtturm-Projekt hinzugekommen. Für die Ausbildung von Infektionsschutz-AssistentInnen an den Vogelsberger Schulen stellt das FNU sein Know-how und sein Netzwerk zur Verfügung. In einer Führung wird den Besuchern die große Bandbreite an Forschungs- und Ausbildungsthemen des FNU vorgestellt. +++ pm

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