Die hessische FDP dringt weiter auf die Einführung eines verkaufsoffenen Sonntags im Advent. Damit wolle die Fraktion den lokalen Einzelhandel stärken und die Attraktivität der Innenstädte erhöhen. Die wirtschaftliche Lage vieler inhabergeführter Geschäfte sei schwierig, erklärte Fraktionschef Stefan Naas. Nach geltendem Ladenöffnungsgesetz dürfen Kommunen bis zu vier verkaufsoffene Sonn- oder Feiertage im Jahr festlegen, sofern sie an eine örtliche Veranstaltung gekoppelt sind. Adventssonntage sind bislang ausgenommen.
Rückendeckung erhält die FDP von den Jungen Liberalen Hessen (JuLis). Sie begrüßen den Vorstoß ausdrücklich, halten ihn aber für nicht weitreichend genug. Die Nachwuchsorganisation fordert eine umfassende Modernisierung des Feiertags- und Ladenöffnungsrechts in Hessen und bundesweit. Landesvorsitzender Ajeet Ahmad sprach von einem „wichtigen Zeichen für mehr Freiheit im Advent“, betonte jedoch, es sei an der Zeit, religiös begründete Beschränkungen vollständig zu überwinden. Der Staat müsse aufhören, den Menschen vorzuschreiben, wann sie ruhen, feiern oder einkaufen dürfen.
Die JuLis schlagen vor, sämtliche kirchlichen Feiertage als staatliche Ruhetage abzuschaffen und nur wenige weltliche Feiertage beizubehalten. An allen übrigen Tagen ohne staatlichen Feiertagsstatus – auch an Sonntagen – sollen Geschäfte rund um die Uhr öffnen dürfen. Zur Kompensation für Beschäftigte fordern sie 15 frei wählbare Sonderurlaubstage pro Jahr, die Arbeitnehmer nach persönlichen oder religiösen Bedürfnissen nutzen könnten. „Menschen haben unterschiedliche Hintergründe. Deshalb sollten sie selbst entscheiden, welche Tage für sie wichtig sind und nicht der Staat“, sagte Ahmad.
Mit ihren Reformvorschlägen wollen die Jungen Liberalen mehr Selbstbestimmung ermöglichen und zugleich Impulse für Wirtschaft und Arbeitswelt setzen. Ahmad betonte, es brauche den Mut, „starre Verbotsarchitekturen einzureißen“, um Innenstädte zu beleben und die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. +++









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