Eine Chance für Menschen mit Handicap

Fulda. Dass es für sie nochmal eine Chance für einen beruflichen Neuanfang geben würde, hätte sich die 56jährige Angelika Günl aus Künzell nicht träumen lassen. Eine längere Krankheit führte bei ihr zur Schwerbehinderung. Dadurch ließ sie sich jedoch nicht entmutigen und entschloss sich, im Pflegebereich, wo es einen großen Fachkräftemangel gibt, eine neue Chance zu suchen. Sie nahm an zahlreichen Fortbildungen teil, ließ sich u.a. zu Ganzheitlichen Gedächtnistrainerin sowie in der sogenannten Integrativen Validation ausbilden, einer Methode, mit der es gelingt, Zugang zu Demenzerkrankten zu erhalten. Über die Qualifizierung zur Betreuungsassistentin im Rahmen des Projektes „Perspektive 50plus “ des Kreisjobcenters Fulda baute sie schließlich den Kontakt zu ihrem heutigen Arbeitgeber auf. Susanne Fett, Dozentin während der Weiterbildung von Angelika Günl und Betreuungsdienstleiterin, holte sie ins Team in der Kurpark Residenz in Bad Salzschlirf.

Auch für das Mobilitätsproblem, um nach Bad Salzschlirf zu kommen, konnte für Günl eine Lösung gefunden werden. Ein eigenes Auto konnte sie sich bisher nicht leisten. Hier konnte aber die Perspektive pro Handwerk GmbH helfen, eine Serviceeinrichtung der Kreishandwerkerschaft Fulda, die wiederum Partner des Kreisjobcenters im Projekt „Perspektive 50plus“ ist. Die Perspektive pro Handwerk GmbH stellte für Angelika Günl ein Fahrzeug zur Verfügung, das Günl mittels Mietkaufvertrag fest übernehmen konnte. Günl ist in der Kurparkresidenz im Betreuungsdienst tätig. Zu ihren täglichen Aufgaben gehören u.a. Basteln, Spazierengehen, Gedächtnistraining, Gesprächsführung und Gymnastik mit den Residenzbewohnern. Günl hat mit dem beruflichen Neuanfang in der Pflege ihren Traumjob gefunden und sich nicht durch ihre schwere Erkrankung entmutigen lassen. Mit großer Freude geht sie täglich zur Arbeit.

Und sie hat mit der Kurparkresidenz einen Arbeitgeber gefunden, der erfolgreich Menschen mit Handicap in das Arbeitsleben integriert. Denn von den ca. 100 Beschäftigten der Kurparkresidenz sind 10 Prozent schwerbehindert. Nach Auskunft von Gudrun Schimmel, Leiterin der Kurpark Residenz, profitieren davon beide Seiten, sowohl der Arbeitnehmer als auch der Arbeitgeber. Außerdem nutzt die Kurparkresidenz regelmäßig die Weiterbildungsangebote des Kreisjobcenters, um über diesen Weg neue Mitarbeiter für die Pflege zu rekrutieren. Daneben bildet die Residenz auch dual aus und beschäftigt zurzeit fünf Auszubildende. +++ fuldainfo


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