Eichenprozessionsspinner erstmals im Fuldaer Stadtgebiet aufgetaucht

Gefahr durch Brennhaare der Raupen

Fdi mediendienst

Fulda. Die durch den Klimawandel begünstigte Ausbreitung einer gesundheitsgefährdenden Raupenart, des sogenannten Eichenprozessionsspinners, hat jetzt das Fuldaer Stadtgebiet erreicht: Erstmals wurde ein Nest des Schädlings in der vergangenen Woche in einem Privatgarten im Stadtteil Fulda-Galerie entdeckt und fachmännisch entsorgt. Ein weiterer Verdachtsfall wurde vom Münsterfeld gemeldet.

Heute Morgen entdeckten Mitarbeiter des Amts für Grünflächen und Stadtservice nach dem Hinweis eines Anwohners mehrere Nester an verschiedenen Eichen im Bereich des Haubentals am Aschenberg. Die Fundorte liegen zum Teil auf Privatgelände, zum Teil im öffentlichen Raum; vermutet werden derzeit rund 30 bis 40 Nester, die Sichtung ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Voraussichtlich müssen dort einige Wegeverbindungen gesperrt werden, bis die Nester entfernt sind. Die Stadt ruft Anwohner, Spaziergänger und Hundebesitzer auf, den Bereich zu meiden. Denn die Raupen verfügen über sogenannte Brennhaare, die bei Berührung oder beim Einatmen eine sogenannte Raupendermatitis beziehungsweise bei Mensch und Tier erhebliche allergische Reaktionen auslösen können.

Die Entsorgung der Nester sollte durch ausgebildete Baumpfleger beziehungsweise spezialisierte Firmen erfolgen. Die Stadt Fulda hilft Grundstücksbesitzern, falls deren Bäume von einem Befall betroffenen sein sollten, und ruft dazu auf, verdächtige Veränderungen an Bäumen, vor allem Eichen, zu melden. Zu erkennen ist der Schädling an den typischen Tagnestern, die sich wie ein weißes Gespinst oder dichtes Spinnennetz um starke Äste oder Astgabeln herumlegen (ähnlich wie bei der harmlosen Gespinstmotte). Aus diesen Nestern steigen die Raupen in einem bestimmten Larvenstadium abends in Prozessionen (daher der Name) am Stamm des Baumes zum Fressen in die Blätterkrone.

Von Mitte Juli bis Mitte August verpuppen sich die Raupen. Anschließend schlüpfen die Falter und legen ihre Eier bevorzugt in Eichenkronen ab. Im Ei überwintert die Jungraupe bis zum Frühjahr. Je milder der Winter ausfüllt, desto größer ist die Überlebensrate. Schäden für den Baum entstehen vor allem durch den wiederholten Kahlfraß, der den Baum auf längere Sicht massiv schwächen kann. Gefahren für den Menschen können auch von Altnestern ausgehen, in denen sich noch Brennhaare befinden. +++


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