Der 11-jährige Jannis Hermann ist Deutscher Vize-Meister im Lichtschießen

Luftschie1
Jannis Hermann

Es waren Schüsse, die ins Herz trafen. Und es leuchten ließen. Man hörte sie bis in den Eichgraben, die Heimat des Schützenvereins Eitra. Dass der Verein ein Kleinod in der Nachwuchsarbeit des Sportschießens ist, zahlte sich jetzt aus. Der 11-jährige Jannis Hermann aus der gleichnamigen Sportlerfamilie im Haunecker Ortsteil darf sich seit Kurzem Deutscher Vize-Meister im Lichtschießen nennen. Auch die gleichaltrige „Kimi“ blühte bei den Wettbewerben in Frankfurt am Main auf.

Die Konkurrenz fand an zwei Tagen statt. Am Samstag standen 20 Schuss stehend an, tags darauf folgte morgens der Drei-Stellungswettkampf - in den Disziplinen kniend, liegend und stehend. Diese Anforderungen meisterten die beiden Nachwuchsschützen aus Eitra famos. All das mit dem Lichtgewehr.

Jannis, Kimmi und das Licht, könnte man meinen. Das Licht am Horizont, das zukünftig heller und heller strahlt über dem Eichgraben. Hier, in der Talentschmiede des Schützenvereins Eitra, werden Hoffnungen und solche, die es werden wollen, geformt. Nicht von ungefähr, sondern mit einer Portion Stolz trägt Silke Deiseroth, die an Judith Eigenbrods Seite die Kids im Alter von Sechs bis 20 trainiert, ein Armbändchen, das die Aufschrift schmückt: „We create Champions“. Jannis Hermann hat es gewonnen - an einem Stand, an dem er einige Fragen beantwortete. Mit Erfolg natürlich. Wie ein Symbol kommt es daher.

Einige Monate zuvor, im Mai, musste man sich qualifizieren. Auch in Frankfurt. „Ich hab‘ fünf Medaillen mit nach Hause gebracht“, schiebt Jannis nach, „zweimal Gold, einmal Silber, zweimal Silber mit der Mannschaft. Da wurde es langsam schwer um den Hals“. Stolz ist aus seinen Worten abzulesen. Mächtig stolz ist er. Als würden die eine Hoffnung für die Zukunft ankündigen.

Seinen ersten Wettkampf im Rahmen der „Faszination Lichtschießen“ bestritt er in Suhl. Schon drei Mal nahm er dort teil - bei seiner ersten Teilnahme „habe ich den ersten Platz gemacht“. Bei der diesjährigen Konkurrenz in Thüringen schlug der SV Eitra ebenfalls zu. Madlen Dannenberg wurde Erste, Hanna Hermann, Jannis‘ jüngere Schwester, gewann als Zweite 5000 Schuss Luftgewehr-Munition - und Jannis selbst wurde Dritter. Erstmals schoss der frisch gebackene Vize im Jahr 2021, bei den Ferienspielen der Gemeinde Hauneck. Jeder ortsansässige Verein leistet hierzu seinen Beitrag.

Einer anderen Nachwuchshoffnung des SV Eitra stehen Freude und Spaß im Gesicht. Man sieht nur mit dem Herzen gut - das scheint auch für Kigomi Utami Kreis zu gelten. Auch „Kimi“, wie sie hier nur genannt wird, war mit Jannis am Start in Frankfurt. Auch sie ist 11. Während Jannis von der Astrid-Lindgren-Schule in Unterhaun jetzt zur Gesamtschule Obersberg in Bad Hersfeld wechselt, ist Kimi schon dort. „Ich war sehr aufgeregt. Am Sonntag noch mehr“, gibt sie ihre Gefühle wieder.

Auch Kimi fing 2021 an. Und sie schoss in Frankfurt die selben Disziplinen wie Jannis. Im 20-Schuss-Programm war sie sogar besser. 174 Ringe legte sie da hin, Jannis schaffte 168. 262 sprangen dann für Kimi in der Dreistellung heraus. „Ich war gut“, war sie mit sich im Reinen. Das befand auch Silke Deiseroth.

Der Deutsche Schützenbund etikettiert das „Lichtschießen“ auf seiner Jugendseite so: „Lichtschießen: Schnelligkeit, Koordination, Geschicklichkeit, Konzentration. Diese Form des Sportschießens dient in erster Linie der Förderung von Kreativität und Spielbetrieb von Kindern im Alter von 6 bis 11 Jahren. Neben einem 20-Schuss-Programm mit dem Lichtgewehr oder der Lichtpistole dürfen die Kinder noch ihr Können in den Bereichen Schnelligkeit, Koordination, Geschicklichkeit und Konzentration unter Beweis stellen. Ziel dieses Wettbewerbs ist es, die Kinder auf spielerische Weise an den Schießsport heranzuführen und dem Bewegungsdrang in diesem Alter ebenfalls gerecht zu werden.“

Übrigens: Am kommenden Wochenende sind die Deutschen Meisterschaften „für alles“ - Luftgewehr, Luftpistole, Kleinkaliber, Zimmerstutzen - auf der Olympia-Schießanlage München-Hochbrück. Und der SV Eitra entsendet 19 Teilnehmer, die in 47 Starts antreten. Wenn das allein keine Auszeichnung ist. +++ rl


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